Todeszorn: Thriller (German Edition)
olivgrünen Tarnjacken und Jeans von der Veranda der mittleren und größten der drei Hütten entgegen. Sie trugen schusssichere Westen über ihren Jacken und hatten Sturmgewehre bei sich.
Raines und sein Begleiter stiegen aus.
»H ab das von Stark gehört«, sagte einer der beiden Männer zu Raines. »B löde Geschichte.«
»W ir bleiben trotzdem bei unserem Plan«, sagte Raines. »W as passiert ist, ist passiert.«
»K lar doch, Boss.«
Raines’ Fahrgast hatte das Gefühl, dass der Mann, der mit Raines gesprochen hatte, diesem weit mehr als bloßen Respekt entgegenbrachte, dass er ihm schon fast mit Furcht begegnete.
Raines nickte dem Mann zu und ging weiter. Sein Begleiter folgte ihm und starrte währenddessen auf die dunklen Tätowierungen an Raines’ Hals. Als sie die Stufen zur Veranda der mittleren Hütte hinaufgestiegen waren, hielt Raines inne und drehte sich um.
»D ie sind versiegelt«, sagte er und deutete auf die anderen beiden Behausungen.
Seine Begleitung blickte nach rechts und links; jetzt fiel auch dem Mann auf, dass die Häuschen keine Fenster hatten. In die schmucklosen Holzwände war lediglich je eine schwere Stahltür eingesetzt worden.
»D as Holz ist nur Verkleidung«, sagte Raines. »E ine Hütte, um die wahre bauliche Konstruktion zu verdecken.«
»G efällt mir«, sagte der Mann. »D amit sie wie normale Ferienhäuser aussehen, falls jemand neugierig werden sollte?«
»K orrekt. So haben wir uns das gedacht.«
Raines öffnete die Verandatür, und sie betraten ein modern eingerichtetes Wohnzimmer mit einer zwei Etagen hohen Decke, von dessen hinterem Teil ein Bürobereich abgetrennt war. Vor einem Kamin standen zwei Sofas.
Im Bürobereich arbeiteten zwei weitere Männer an Computern. Beide trugen Jeans und derbe Baumwollhemden, sodass nur die Waffen in den Holstern, die sie um die Taille trugen, verrieten, dass es sich bei ihnen um Soldaten handelte.
Raines ging zu ihnen hinüber und betrachtete über ihre Schultern hinweg die Kalkulationstabellen auf beiden Bildschirmen.
»S ieht gut aus«, sagte er, aber in seiner Stimme schwang keine Emotion mit.
Er wandte sich wieder dem Wohnbereich zu und gab seinem Begleiter einen Wink, ihm zu folgen. Sie zogen ihre Mäntel aus und nahmen jeder auf einem der beiden Sofas Platz, wobei Raines’ Gast sich im Raum umsah, während er es sich bequem machte. Raines musterte sein Gegenüber und gab sich dabei alle Mühe, den Hass, den er für ihn empfand, zu verbergen. In der Branche war es nicht üblich, sich aussuchen zu können, mit wem man zusammenarbeitete. Der Mann trug einen teuer aussehenden Anzug und ein weißes, am Kragen offenes Hemd. Auf seinen schwarzen Lederherrenschuhen hinterließ der schmelzende Schnee feuchte Flecken.
»W ie steht’s mit der Absicherung der Umgebung?«, fragte der Mann.
»B ewegungsmelder. Sind mit den Computern da drüben verlinkt.«
Der andere zog die Stirn in Falten. »K eine Zäune?«
»V orn zur Straße hin. Sonst nicht.«
»D as hört sich nicht sehr sicher an.« Er zupfte einen nicht vorhandenen Fussel von seiner tadellos gebügelten Hose. Zum ersten Mal fiel Raines sein Akzent auf. Bis jetzt hatte er ihn erfolgreich unterdrückt. Er musste sich beherrschen, nicht seine Pistole zu ziehen und dem Kerl mitten in die Fresse zu ballern.
»A ber es ist vollkommen sicher«, sagte er stattdessen, beugte sich vor und stützte die Ellbogen auf die Knie.
»W ie das?«
»N un, Sie haben doch den Zaun an dem Gatter gesehen, durch das wir gekommen sind?«
Der andere nickte.
»D ieser Zaun erstreckt sich nach beiden Seiten bis zu den steilen Berghängen, also sind wir links und rechts durch die natürlichen Gegebenheiten geschützt. Auf diesem Weg kommt niemand hier rein, es sei denn, er ist willens, eine lange Klettertour auf sich zu nehmen.«
»U nd wenn’s doch einer schafft, sind da ja noch die Bewegungsmelder.«
»S ie haben’s erfasst.«
»U nd von der Rückseite?«
»D er einzige Zugang von hinten ist auch wieder nur über einen Bergaufstieg möglich. Das ist unwahrscheinlich.«
»U nd die Bewegungsmelder?«
»D ie sind mindestens eine Meile von hier entfernt installiert. Auf der nächsten halben Meile sind Tretminen im Boden und Selbstschussanlagen an den Bäumen. Sie werden durch Stolperdrähte oder per Fernschaltung aktiviert.«
»B eeindruckend.«
Raines lehnte sich zufrieden auf der Couch zurück.
»J eder, der sich in unlauterer Absicht hier heraufwagt, bezahlt es mit seinem
Weitere Kostenlose Bücher