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Todfeinde

Todfeinde

Titel: Todfeinde Kostenlos Bücher Online Lesen
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Baritonstimme klang schroff und sachlich. »Das ist gerade ein sehr ungünstiger Zeitpunkt. Was ist denn so wichtig?«
    Pi tat, als würde sie einen Fisch einholen, und sagte dabei: »Mr. Ennis, hier spricht Pi Stevenson.«
    »Ist jemand bei Ihnen?«, unterbrach Ennis sie. »Ich hab da noch eine Stimme gehört.«
    Mist, dachte Joe.
    »Ja«, erwiderte Pi ruhig, und Joes Kopfhaut prickelte. »Ich sitze hier mit Birdy Richards, dem Besitzer von Wildwater Photography – ich arbeite für ihn.«
    Joe stieß einen langen, lautlosen Seufzer aus.
    »Sind Sie nicht diese verrückte Tierrechtlerin?«
    »Genau die, Mr. Ennis, aber deshalb rufe ich nicht an.«
    »Weswegen denn? Wie gesagt: Das ist gerade kein guter Zeitpunkt.«
    »Na ja, wir dachten, Sie würden das wissen wollen.«
    »Was?«
    Birdy beugte sich vor. »Mr. Ennis, hier spricht Birdy Richards. Wissen Sie, womit wir uns hier bei Wildwater Photography beschäftigen?«
    »Nein, und es ist mir auch egal.«
    Auf Birdys beleidigten Blick hin gab Joe ihm ein Zeichen weiterzumachen.
    »Wir haben am Snake River Kameras stehen«, fuhr er fort, »und zwar auf Höhe der Stromschnellen. Dort nehmen wir die Wildwasserfahrer auf. Die merken vor lauter Spaß oder Angst meist gar nicht, dass sie fotografiert werden. Dann verteilen wir dort, wo die Boote aus dem Wasser gezogen werden, Handzettel, die die Rafter darauf hinweisen, dass sie in meinem Laden Fotos erstehen können, auf denen sie durch die Stromschnellen jagen. Wenn sie in den Laden kommen, liegen Probeabzüge zur Ansicht bereit, und ich verkaufe die Aufnahmen als Ausdruck oder auf CD . Fünf bis sieben Prozent der Wildwasserfahrer möchten Fotos von ihrem Snake River-Erlebnis.«
    Da Birdy diesen Vortrag schon so oft abgespult hatte, klang er auch diesmal völlig ungezwungen. Joe entspannte sich etwas und malte sich aus, wie Ennis fieberhaft überlegte, worauf das, was er hörte, hinauslief.
    »Das bedeutet«, warf Pi ein, »dass fünfundneunzig Prozent der Fotos nicht verkauft werden, obwohl manchmal die interessantesten Aufnahmen dabei sind.«
    Aufhören!, gab Joe ihr mit einer Geste zu verstehen.
    »Wie?«, fragte Ennis. »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Dass wir viele Aufnahmen haben, mit denen wir nichts Rechtes anzufangen wissen«, erwiderte Birdy.
    Pi beugte sich vor, und Joe sagte lautlos: »Nein!« Sie lehnte sich schmollend zurück.
    »Ihre Kameras haben also alle Rafter aufgenommen, die heute auf dem Fluss waren?«, fragte Ennis gedämpft.
    Birdy warf Joe einen ängstlichen Blick zu. Er wusste offenbar nicht, wie er antworten und wie er sich dabei ausdrücken sollte, ohne zu lügen. Seine Kameras nahmen nämlich nur Boote von Firmen auf, mit denen er einen entsprechenden Vertrag geschlossen hatte. An deren Booten waren Fotozellen angebracht, die ein Signal an die Kameras weiterleiteten. Alle anderen – auch das von Don und Stella Ennis – wurden nicht aufgenommen.
    »Mr. Ennis«, sagte Pi, während Joe das Schlimmste befürchtete, »wir meinen nur, bei vielen Bildern wäre es schade, sie zu löschen. Manche sind absolut großartig.«
    Gut, dachte Joe und gab ihr das auch zu verstehen – das ist vage genug.
    »Verflixt und zugenäht«, knurrte Ennis.
    »Wir dachten, das interessiert Sie vielleicht«, setzte Pi hinzu, strahlte Joe an und warf sich eine unsichtbare Galgenschlinge über den Kopf.
    »Würden Sie die Fotos, die Sie heute Morgen gemacht haben, womöglich verkaufen?«, fragte Ennis.
    »Verkaufen?«, gab Pi unschuldig zurück.
    »Sie wissen, wovon ich rede. Hören Sie auf mit dem Eiertanz. Ich will mir die Aufnahmen ansehen und vielleicht einige erstehen. Bringen Sie sie zu mir.«
    Tassells Hilfssheriff nieste im Hintergrund.
    Ennis verstummte.
    Joe vergrub das Gesicht in den Händen.
    »Wer war das?«, wollte Ennis wissen.
    Birdy wirkte vollkommen perplex. Seine breite Stirn war schweißgebadet. Auch Pi wirkte jetzt erstmals verängstigt.
    Da sagte Joe lautlos: »Der Hund.«
    »Das war bloß der Hund«, antwortete Pi ins Telefon.
    »Der Hund?«
    »Pi ernährt ihn vegan«, gab Birdy geistesgegenwärtig zum Besten, »und weil ihm tierisches Eiweiß fehlt, ist er ständig erkältet. Ich sag ihr dauernd, dass Hunde nun mal Fleisch fressen müssen, auch wenn Menschen darauf verzichten können.«
    »Hunde kommen prima ohne Fleisch aus«, erwiderte Pi hitzig und voller Überzeugung. »Soja und so liefert ihnen Eiweiß genug.«
    »Mensch, Leute«, stöhnte Ennis genervt.
    Joe entspannte sich erneut.
    »Wir

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