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Todsünde (German Edition)

Todsünde (German Edition)

Titel: Todsünde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda McLean
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durchdrehen. „Er hat mich betrogen.“
„So ein verdammter Hurensohn!“, schrie Tommy und sprang auf. „Wie konnte er dir das antun? Der verfluchte Kerl weiß gar nicht, was er an dir hat. Na, dem werde ich`s aber zeigen ...“ Er war schon auf dem Weg zur Garderobe, um sich seine Jacke zu schnappen.
„Bitte, Tommy, nicht! Tu das nicht. Genau deswegen wollte ich es dir nicht sagen. Deswegen habe ich es dir beim letzten Mal ...“ Schnell hielt sie sich die Hand über den Mund. Ups, jetzt war es raus, sie hatte es gar nichts sagen wollen.
    „ WAS???“ Er blieb wie angewurzelt stehen und starrte sie an. „Er hat es schon mal getan? Das war also der Grund für deinen Auszug? Wieso hast du mir das verheimlicht?“
„Ich wollte nicht, dass du dich so aufregst, wie du es jetzt gerade tust.“
„Natürlich rege ich mich auf! Jeder normale Mensch würde sich darüber aufregen, Lindsay. Nur du nicht! Du bleibst weiterhin mit dem Arsch zusammen, gehst weiterhin mit ihm ins Bett! Hast du eigentlich mal an AIDS gedacht? Ich kann dich einfach nicht verstehen, Schwesterherz, wie du dich selbst so erniedrigen kannst. Der nutzt dich doch von vorne bis hinten aus, der betrügt dich, verdammt noch mal! Und du siehst ihm tatenlos dabei zu!“
    „ Ich habe nicht tatenlos dabei zugesehen. Ich bin doch ausgezogen und zu dir gekommen.“
„Ja, damit er auch noch sturmfreie Bude hat, um es dort mit anderen Frauen zu treiben. Toller Plan, Lindsay, da hast du es ihm ja voll gezeigt! Denkst du wirklich, er wird aufhören? Wenn er es jetzt schon wieder getan hat?“
Sie sagte ihm nicht, dass Robert ihr schon erklärt hatte, dass er nicht gedachte, damit aufzuhören. Dann wäre er jetzt völlig ausgetickt. Also schwieg sie, das war manchmal das Beste.
    Tommy schüttelte abfällig den Kopf. „Lindsay, du bist meine Schwester und ich liebe dich! Aber ich werde nicht dabei zusehen, wie der Scheißkerl dich fertig macht. Du hast wirklich etwas Besseres verdient. Es gibt so viele anständige Typen da draußen ...“
„Nicht jeder ist so anständig wie du, Tommy. Die meisten Männer können sich einfach nicht beherrschen, können der Versuchung nicht widerstehen.“
„Und das soll einen Betrug rechtfertigen? Willst du das etwa weiterhin mitmachen? Sag mir sofort, dass du ihn verlässt, auf der Stelle!“
    Lindsay sah zu Boden. „Das kann ich nicht. Ich liebe ihn trotz allem.“
„Das ist ja krank! Okay, es ist dein Leben! Aber komm nachher nicht zu mir, und heule dich aus. Mach das mit, wenn es dein Wunsch ist. Und friss weiterhin tonnenweise Schokolade in dich hinein. Weißt du eigentlich, dass Völlerei eine Todsünde ist? Du solltest mal darüber nachdenken.“
Dann war er aus der Tür, deren Knall wenig später das ganze Haus zum Beben brachte, und weg.
     

4
    Tommy war irgendwann in der Nacht wiedergekommen, sie hatte die Tür ins Schloss fallen gehört. Doch sie war nicht aufgestanden. Sich noch eine Moralpredigt von ihrem großen Bruder anhören? Darauf konnte sie gut und gerne verzichten.
Lindsay selbst hatte trotz Tommys Worte noch ein paar Schokoriegel verdrückt – jetzt erst recht, hatte sie gedacht – und war dann ins Bett gegangen. Schlaf hatte sie allerdings keinen finden können, zumindest keinen erholsamen, tiefen, vergessen lassenden Schlaf. Nein, wieder und wieder hatte sie an Robert denken müssen, wie er all die anderen Frauen genommen hatte und dann zu ihr nach Hause gekommen war. Und sie hatte nichts geahnt! Wie hatte er sie so verletzen können, wenn er sie doch wirklich liebte, wie er sagte?
    Nur verstand er unter Liebe wohl etwas anderes als sie. Und nun war es an ihr, das zu akzeptieren und so weiterzumachen wie bisher oder ihn zu verlassen und noch einmal neu anzufangen. Vielleicht würde sie bald jemand Neues kennenlernen.
Nur was, wenn nicht? Und wer versicherte ihr, dass der Neue nicht genauso ein mieses Spiel mit ihr spielte? Bei Robert wusste sie jetzt wenigstens, woran sie war. Nur, war das wirklich etwas, mit dem sie klarkommen würde? Mit der Zeit? Irgendwie? Sie wusste es nicht. Und jedes weitere Nachdenken darüber bereitete ihr nur noch mehr Kopfschmerzen, zusätzlich zu den Bauchschmerzen, die sie von dem vielen Süßkram schon hatte.
    Sie war drauf und dran, noch einmal zurück in die Küche zu gehen und sich aus dem Vorratsschrank Nachschub zu holen, als sie Tommy heimkommen hörte. Sie sah auf die Uhr: 3:16. Er war fast drei Stunden weg gewesen. Lindsay betete zu Gott, dass er

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