Todsünde (German Edition)
gleichen Worte hatte er auch zu der anderen gesagt.
„ Bitte verzeih mir!“, sagte Robert nun und kam näher an sie heran. Sein Gesicht berührte beinahe ihres. Sie konnte den Duft seines Parfums riechen, des Parfums, das sie ihm zum Geburtstag geschenkt hatte. Er küsste sie auf die Wange, auf die Stirn. Er umfasste ihre Taille.
Wie gern hätte sie sich fallen und von ihm auffangen lassen. Aber sie konnte es nicht zulassen, nicht noch einmal. Zu sehr hatte sie in den letzten Monaten gelitten, seit sie aus der gemeinsamen Wohnung ausgezogen war. Gerade hatte sie wieder angefangen, ihm zu vertrauen, doch noch an eine Zukunft mit ihm zu glauben. Sie wollte eine Familie mit ihm gründen. Und nun das hier.
„ Ich kann nicht“, versuchte sie sich gegen ihn und seinen Charme zu wehren.
„Verzeih mir, mein Schatz, bitte verzeih mir.“ Er küsste ihre Lippen, wieder und wieder, öffnete sie leicht, um mit seiner Zunge in ihren Mund zu gleiten. Zärtlich liebkoste er ihre nach Zuversicht verlangende Seele.
„Woher soll ich wissen, das du es nicht wieder tust?“, fragte sie zwischen zwei Küssen.
„Du musst mir vertrauen.“
„Das hast du auch beim letzten Mal gesagt, und du hast mein Vertrauen missbraucht. Versprich lieber nichts, was du nicht halten kannst, Robert.“
Er nahm nun Abstand, ließ von ihr und stieß sie ein kleines bisschen weg. „Okay, ich will ehrlich mit dir sein. Ich kann es nicht versprechen. Ich bin einfach nicht der Typ Mann, der einer Frau die ewige Treue schwören kann. Es gibt zu viele Versuchungen da draußen, und ich habe dir ja schon gestanden, dass ich schwach bin.“
Geschockt sah sie ihn an. „Was soll das heißen? Dass du mich weiterhin betrügen willst? Dass ich dir mein Einverständnis geben soll? Was erwartest du von mir?“
„Ich möchte nur, dass du ab und zu mal deine hübschen Augen schließt und mich mein Ding machen lässt. Spioniere mir nie wieder nach! Erwähne es nicht. Und ich werde es auch nicht erwähnen. Wir tun so, als wäre nie etwas gewesen.“
„Das ist doch Wahnsinn! So jemand bin ich nicht, Robert, dass ich dich mit anderen teilen könnte. Ich will dich ganz für mich allein. Und ich verstehe nicht, warum ich dir nicht reiche. Was habe ich denn falsch gemacht?“
„Gar nichts, Süße, du bist perfekt und ich liebe dich.“
„Dann verstehe ich es nicht, überhaupt nicht.“
Auf einmal wurde ihr schwindelig und sie musste sich setzen. Robert kniete vor ihr und dem schwarzen Ledersessel, auf dem sie saß, nieder.
„Lindsay, wir Männer sind einfach so. Wir sind nicht für die Monogamie geschaffen. Das hat absolut nichts mit dir zu tun. Ich hätte es dir früher sagen sollen, das tut mir leid. Und es tut mir auch leid, falls ich dir wehgetan habe, aber auch wenn ich nicht versprechen kann, die Finger von anderen Frauen zu lassen, so kann ich doch versprechen, dich zu lieben, nur dich. Das andere hat nichts mit Liebe zu tun.“
„ Aber wie kannst du mich lieben und es mit anderen Frauen treiben? Mit diesen Flittchen, ich hab sie doch gesehen. Würde es etwas bringen, wenn ich mich so anziehe wie sie?“
Robert schüttelte den Kopf. „Nein, das ist es nicht, was ich will. Du gefällst mir genau so, wie du bist.“
„Sie gefällt dir aber auch, mit ihrem Minirock und ihrer blonden Mähne.“ Lindsay sah an sich selbst herunter. Sie trug Jeans und einen dunkelblauen eng anliegenden Pulli. Ihre braunen Locken hatte sie zu einer Schlaufe gebunden.
„Ja, ich gebe zu, das ist aufregend, aber wenn ich am Ende des Tages nach Hause komme, mag ich es gemütlich, dann will ich all den Schnickschnack nicht.“
„Ich bin also überhaupt nicht aufregend?“, fragte sie beleidigt.
Robert seufzte erneut. „So meinte ich das nicht. Du bist auf deine ganz eigene Art aufregend. Du bist klug, das finde ich auch aufregend. Die meisten dieser Mädchen sind strohdumm.“
Lindsay hielt den Atem an. Was hatte er da gesagt? Wie viele gab es denn?
„Soll das heißen, es gibt eine ganze Horde blonder Schlampen, mit denen du es treibst? Geht das etwa schon die ganze Zeit so? War das damals kein Ausrutscher, und das jetzt?“
„Scheiße, Lindsay, das versuche ich dir doch zu erklären. Ich kann nicht anders.“
„Du hättest es mir von Anfang an sagen müssen, Robert, du hättest mich entscheiden lassen müssen, ob ich mit einem Weiberhelden wie dir zusammen sein will.“
„Es tut mir sehr leid, dass ich das nicht getan habe, aber ich hatte Angst, dich zu
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