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Todtsteltzers Ehre

Todtsteltzers Ehre

Titel: Todtsteltzers Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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hat je beweisen können, daß verschiedene Dimensionen existieren, geschweige denn Kontakt mit ihnen aufgenommen. Vielleicht sind Eure anderen Ichs nur Produkte Eurer Vorstellungskraft, denen die Kraft in Euch Wirklichkeit verleiht.«
»Auf keinen Fall«, erwiderte Hazel mit Bestimmtheit. »Ich
habe einige dieser anderen Ichs gesehen. Eine so gute Vorstellungskraft habe ich nicht.«
»Ja, aber …«
»Owen, ich weiß es nicht! Und weder ist jetzt die Zeit noch
ist hier der Ort für eine Diskussion! Hör jetzt auf, Fragen zu
stellen, und bring deinen Hintern in Schwung, oder ich trete dir
den Arsch den ganzen Hang hinauf.«
Owen dachte darüber nach. »Das tätet Ihr wirklich, nicht
wahr?«
»Verdammt richtig. Und jetzt los!«
Den restlichen Weg legten sie schweigend zurück, und
schließlich erreichten sie die große runde Öffnung in der Granitwand, die zu den gewaltigen, unter der Burg ausgehobenen
Höhlen führte. Owen hatte hier seine persönlichen Flieger und
sonstigen Fahrzeuge geparkt, als er noch in der Burg wohnte.
Ihm erschien die Annahme vernünftig, daß auch Valentin und
seine Kumpane ihre Schiffe in diesen Höhlen angedockt hatten,
was bedeutete, daß die Öffnung nach wie vor passierbar sein
würde. Und Owen kannte einen Geheimgang, der direkt von
der Haupthöhle ins große Schlafzimmer führte.
»Ein Geheimgang?« hatte Hazel gefragt.
»O ja. Über ihn bin ich aus der Burg geflüchtet, als sich meine Leute damals gegen mich wandten.«
»Und niemand außer dir kennt ihn?«
»Es ist ein Familiengeheimnis. Nur David habe ich davon erzählt, und er ist jetzt tot.«
Lautlos stiegen sie bis an die Unterkante der Öffnung und
hielten sich reglos wie Kletten am kalten Gestein fest, während
sie danach lauschten, ob nicht irgendwo ein Zeichen davon zu
hören war, daß man sie entdeckt hätte. Nach einer Weile gab
Owen Hazel mit einer Handbewegung zu verstehen, daß er
über die Kante in die Höhlenöffnung klettern wollte. Sie nickte, und er holte tief Luft und machte sich bereit. Theoretisch
konnten bewaffnete Posten in beliebiger Zahl zugegen sein, die
die geparkten Schiffe bewachten, aber das erschien ihm unwahrscheinlich. Nach allen normalen Begriffen hätten die Höhlen unerreichbar sein müssen. Pech für Valentin, daß Owen
und Hazel schon seit längerer Zeit nicht mehr in Rufweite des
Normalen lebten. Owen packte den Granitsims fest und zog
sich mit einer raschen, fließenden Bewegung in die Höhle hinauf. Innerhalb einer Sekunde war er auf den Beinen, den Disruptor in der Hand, und suchte nach einem Ziel, aber alles blieb
ruhig. Vier Luxusjachten mit abgestellter Energie standen hier
nebeneinander, ebenso eine Handvoll Einmannflieger, aber
ansonsten waren die Höhlen verlassen. Kein einziger Posten in
Sicht. Owen tapste verstohlen weiter hinein und lauschte angestrengt nach dem leisesten Geräusch, hörte aber nur den eigenen Atem. Er senkte die Waffe und atmete etwas leichter.
»Alles frei, Hazel.«
Es dauerte nur einen Augenblick, bis sie über den Keramikboden gerannt kam und neben Owen stand, die Projektilwaffe
in einer Hand, eine Granate in der anderen. Argwöhnisch blickte sie sich um. »Eigentlich müßte jemand hier sein. Es ergibt
doch keinen Sinn, teure Schiffe wie diese unbewacht herumstehen zu lassen.«
»Wer sollte sie schon stehlen?« fragte Owen vernünftig.
»Nur Valentin und seine Privatarmee halten sich hier auf.«
»Was ist mit Überwachungskameras?«
»Oz kennt immer noch geheime Zugriffscodes für alle Sicherheitslektronen der Burg. Zur Zeit bearbeitet er die übermittelten Signale, damit wir nicht zu erkennen sind. Bei den
Einsatzbesprechungen wurde das alles behandelt, Hazel. Ich
wünschte wirklich, Ihr hättet daran teilgenommen.«
»Um dir den Spaß daran zu verderben, mir alles zu erklären?
Das hättest du mir nie verziehen.« Sie drehte sich langsam
einmal völlig herum und kontrollierte die Ecken und Schatten.
»Mir gefällt es immer noch nicht. Es ist zu leicht. Hätte ich mir
so viel Scheußliches zuschulden kommen lassen wie Valentin,
würde ich mir alle Ein- und Ausgänge stark bewacht wünschen.«
»Er verläßt sich wahrscheinlich auf die Sicherheitssysteme.
Ich habe wirklich die allerbesten installiert. Und seine aufgemotzten Satelliten würden jedes normale Schiff abwehren.«
»Darüber habe ich nachgedacht«, sagte Hazel. »Was, wenn
sie gemeldet haben, daß sie das Feuer auf uns eröffneten?«
»Was schon? Nach dem, was sie

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