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Todtsteltzers Ehre

Todtsteltzers Ehre

Titel: Todtsteltzers Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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war für Owen das leichteste auf der Welt, einen
Satz nach vorn zu machen und seine goldene Hadenmännerhand zwischen Hazel und den Strahl zu halten, und der Disruptorschuß prallte harmlos ab. Die Zeit stürzte in ihre normale
Geschwindigkeit zurück. Owen packte Hazel und zog sie mit
sich, als er sich aus dem Tunnel herauswarf, zurück in die
Haupthöhle. Sie schlugen heftig auf dem Boden auf und rollten
sich von der Öffnung weg, brachten soviel Distanz wie möglich zwischen sich und den tödlichen Tunnel. Eine Zeitlang
lagen sie nebeneinander und kamen wieder zu Atem. Dann
standen sie ein wenig zittrig auf.
»Nun«, fragte Owen, »fühlt Ihr Euch immer noch unverwundbar?«
»Ach, halt die Klappe, Todtsteltzer. Wird es dir nicht leid,
immer recht zu behalten?« Sie hob behutsam den Arm und
musterte mit gekräuselter Lippe die Verbrennung. »Scheußlich.
Aber es wird heilen. Danke für die Rettung, Hengst.«
»Jederzeit«, sagte Owen.
Hazel betrachtete seine goldene Hand. »Ich muß sagen, ich
bin beeindruckt. Der durchschnittliche Disruptorstrahl kann in
weniger als einer Sekunde Stahlplatten verdampfen, aber von
deinem modischen Goldaccessoire ist er einfach abgeprallt.«
»Die Hadenmänner leisten gute Arbeit.« Owen beugte die
goldenen Metallfinger ein wenig befangen. »Irgendwann muß
ich mich einmal mit ein paar menschlichen Wissenschaftlern
zusammensetzen, damit sie dieses Ding durchgreifend analysieren, aber wie es scheint, finde ich einfach nie die Zeit dafür.
Wenn man ein Rebellenheld ist, heißt es in einem fort nur
Tempo, Tempo, Tempo.«
»Gilt genauso für Kopfgeldjäger.«
»Stimmt. Wo wir davon sprechen: Ich habe eine neue Idee,
wie wir uns den lieben Valentin schnappen könnten.«
»Schluck sie herunter. Deine letzte Idee hat sich als verdammt heiß erwiesen.«
»Und diese neue wird Euch auch nicht besonders gefallen.
Aber wir können hier nicht herumtrödeln; diese Disruptoren
müssen überall Alarm ausgelöst haben, als sie losschossen.
Gleich werden hier Wachleute auflaufen. Eine Menge Wachleute, und bis an die Zähne bewaffnet.«
»Sollen sie nur kommen«, entgegnete Hazel. »Sollen sie ruhig alle kommen. Ich könnte schon was gebrauchen, um meine
Frustration auszutoben.«
»Nicht zum erstenmal entgeht Euch der tiefere Sinn meiner
Feststellung. Die Wachleute könnten uns hier festnageln, während Valentin und seine Kumpane fliehen. Und ich sehe lieber
diese Burg in Trümmern liegen, als das zu erlauben. Diesmal
wird Valentin für seine Verbrechen zahlen. Mit Blut.«
»Immer wieder mal erinnerst du mich daran, warum ich dich
mag«, sagte Hazel. »In Ordnung, Todtsteltzer. Ich werde bestimmt bereuen, diese Frage gestellt zu haben, aber wie sieht
dein toller neuer Plan aus?«
»Es gibt noch einen Geheimgang. Einen, von dem ich David
nie erzählt habe. Ein Todtsteltzer behält immer ein paar Geheimnisse für sich.«
»Die Sache hat einen Haken«, sagte Hazel. »Ich weiß, daß
sie einen Haken hat.«
»O ja! Der Eingang zum anderen Tunnel liegt in der Rückwand der ersten Höhle links. Der einzige Weg dorthin führt an
den aufgehäuften Leichen vorbei.«
»Oh, das ist ja mal nett, Owen! Wie zum Teufel sollen wir
das anstellen? Die Leichen einzeln rausziehen?«
»Zu zeitaufwendig. Die Wachtposten hätten uns erreicht, ehe
wir richtig anfingen. Nein, ich sehe nur eine Möglichkeit. Wir
müssen hindurchkriechen.«
»Nein!« erklärte Hazel kategorisch.
»Hazel …«
»Nein! Bist du verrückt? Uns den Weg durch Leichen graben, uns mit den Händen hindurchschaufeln? Das tue ich nicht,
Todtsteltzer. Lieber stehe und kämpfe ich hier.«
»Und sterbt?«
»Ich tue das nicht!«
»Ihr wart einmal Klonpascherin!«
»Ich hatte längst vor, die Klonpascher zu verlassen, als ich
dich kennenlernte. Wir können das nicht tun, Owen. Da drin ist
es gefroren. Fast auf den absoluten Nullpunkt.«
»Wir haben schon Schlimmeres ausgehalten«, erwiderte
Owen. »Die Wachleute werden nie auf die Idee kommen, uns
zwischen den Leichen zu suchen.«
»Weil keine geistig gesunde Person überhaupt auf die Idee
käme, sowas zu machen. Ich kann nicht, Owen, ich kann einfach nicht. Es wäre, als würde ich durch die Inhalte der Gefrieranlagen auf dem Klonpascherschiff kriechen. Wie der
Stoff meiner Alpträume.«
»Nein, wäre es nicht. Diesmal bin ich dabei. Ihr müßt es tun,
Hazel. Es ist unsere einzige Möglichkeit. Und ich schaffe es
nicht ohne Euch.«
»Du bist ein Mistkerl,

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