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Todtstelzers Schicksal

Todtstelzers Schicksal

Titel: Todtstelzers Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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noch kaum verstanden wird, und strahlt Kräfte und Energien aus, die menschlichem Gewebe hochgradig abträglich sind.
Das Triebwerk müsste sicher in seinem Gehäuse stecken und
damit theoretisch ungefährlich sein, aber niemand weiß, wie
stark das Gehäuse vielleicht beim Absturz gelitten hat.«
»Was, wenn das Gehäuse Risse hat?«, fragte Schwester Marion.
»Dann wäre es absolut tödlich, sich der Strahlung länger auszusetzen. In diesem Falle … müssten wir unser Unternehmen
aufgeben. Der Dschungel kann das Schiff wieder vergraben,
tief genug, damit niemand mehr in Gefahr gerät, der Strahlung
ausgesetzt zu werden. Aber denken wir lieber positiv. Owen
braucht dieses Triebwerk.«
»Falls die Strahlung so gefährlich ist, solltet Ihr überhaupt
nicht hineingehen«, sagte Schwester Marion scharf.
»Ich bin ein Hadenmann«, hielt ihr Mond entgegen. »Und ich
habe das Labyrinth des Wahnsinns durchschritten. Somit bin
ich nur sehr schwer umzubringen.«
»Und verflucht zu großspurig, als gut für Euch ist. Passt da
drin auf Euch auf!«
»Ja, Schwester. Falls etwas schief geht, dürft Ihr und Eure
Leute mir nicht an Bord folgen. Unter keinen Umständen!
Kehrt dann zurück und holt Owen. Ist das klar?«
»Oh, macht schon! Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit.«
»Ja, Schwester.«
Mond suchte sich vorsichtig einen Weg über die Lichtung,
durch die zerfetzte Vegetation und aufgeworfene Erde, um das
abgestürzte Schiff zu erreichen. Früher war es eine schöne
Jacht gewesen. Jetzt ging es jedoch nur noch als ein Haufen
Schrott durch, mit vielleicht einer letzten wertvollen Beute, die
man darin machen konnte. Mond ging vorsichtig an der Flanke
des Fahrzeugs entlang und spähte durch die breiten Risse ins
Innere. Seine körpereigenen Sensoren meldeten geringfügige
Strahlung, nichts, worüber er sich hätte Sorgen machen müssen. Die Luftschleuse war unpassierbar. Endlich erreichte er
den breiten Riss neben der Triebwerkssektion. Das Strahlungsniveau stieg alarmierend an, aber Mond war überzeugt, es lange genug aushalten zu können, um sein Vorhaben zu verwirklichen. Auch andere Kräfte waren hier aktiv, von denen er keine
erkannte, aber damit hatte er gerechnet. Er griff erneut auf sein
Lektron zu und benutzte den ins linke Handgelenk eingebauten
Disruptor, um einen kleinen, unumgänglichen Eingriff am Innenleben des Schiffs hinter der Spalte vorzunehmen. Er steckte
den Kopf hinein und durchdrang die Dunkelheit mit seinen
leuchtenden goldenen Augen. Die Triebwerkssektion lag nicht
weit entfernt, war aber noch hinter mehreren Schichten Isoliermaterial verborgen. Dieses mit dem Disruptor zu durchschneiden hätte Stunden gedauert, und Mond glaubte nicht,
dass selbst er eine solche Strahlenbelastung ohne Schaden ausgehalten hätte. Was ihm nur eine Möglichkeit offen ließ.
Er konzentrierte sich auf das eigene Innere und trennte und
bündelte gewisse Bilder, die sich in ihm bewegten. Seit er sein
Labyrinth-Erbe und seine menschliche Natur akzeptiert hatte,
traten ständig neue Fähigkeiten an die Oberfläche. Ein Ergebnis bestand in seiner Fähigkeit, das Rote Hirn zu orten und mit
ihm zu kommunizieren. Auch andere Kräfte hatten sich gemeldet, und er rief jetzt die jüngste davon auf. Etwas wogte aus
seinem Unterbewusstsein hoch und füllte ihn aus, bis er es
nicht mehr umfassen konnte. Er funkelte den aufgebrochenen
Schiffsrumpf an, und der Riss weitete sich plötzlich, schälte
sich vor dem Druck seines Blickes zurück. Die Ränder wölbten
sich auf, sodass er vor den scharfen Kanten geschützt war und
schließlich hindurchsteigen konnte. Sobald er an Bord war,
spalteten sich die inneren Schichten vor ihm auf, unfähig, seinem labyrinthverstärkten Bewusstsein zu widerstehen.
Mond nahm direkten Kurs auf die Triebwerkssektion, und
das Schiff entfaltete sich vor ihm wie eine metallene Blüte.
Von Zeit zu Zeit musste er stehen bleiben, um die Sicherheitsmaßnahmen abzuschalten, die auf den Bauplänen vermerkt
waren. Es war Absicht, dass man den Hyperraumantrieb nur
schwer erreichen konnte. Als er schließlich den matt schimmernden Behälter vor sich sah, der das Triebwerk vom Rest
des Schiffes isolierte, blieb Mond stehen und nahm ihn einige
Zeit lang nachdenklich in Augenschein, und das aus einer Distanz, von der er hoffte, dass sie ihm Sicherheit bot. Der Behälter war kleiner, als er erwartet hatte, gerade drei Meter lang und
einen und ein Drittel Meter breit. Erstaunlich

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