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Töchter Der Finsternis

Töchter Der Finsternis

Titel: Töchter Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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..."
    „Jade ..."
    „Ich glaube, er ist mein Seelengefährte!"
    Verblüfftes Schweigen entstand.
    Dann stöhnte Rowan auf: „Oh, nein!"
    „Na, klar", meinte Kestrel trocken.
    Sie sahen beide zu Jade und musterten sie eindringlich.
    Jetzt, dachte Mary-Lynnette.
    Sie schwang die Taschenlampe hart gegen Kestrel und wollte sie als Erste ausschalten. Sie rechnete damit, dass Rowan ihre Verfolgung nicht aufnehmen und zurückbleiben würde, wenn Kestrel verletzt war. Aber ihr Schlag traf das Ziel nicht. Mark warf sich vor sie und schlug auf ihren Arm. „Du darfst Jade nichts tun!"
    Danach war alles ein einziges, wildes Gerangel aus Armen, Beinen, krallenden Fingern und um sich tretenden Füßen. Jade und Mark schrieen beide: „Aufhören! Aufhören!"

    Mary-Lynnette spürte, wie ihr die Taschenlampe aus der Hand gewunden wurde. Sie fand langes Haar, packte es und riss daran. Jemand trat ihr heftig in die Rippen, und sie schrie vor Schmerz auf.
    Dann fühlte sie, wie sie nach hinten gezogen wurde. Mark hielt sie fest und zerrte sie aus dem Kampfgeschehen heraus. Jade lag auf Kestrel und hatte Rowan gepackt.
    Alle rangen nach Atem. Mark weinte fast.
    „Das dürfen wir nicht tun", sagte er. „Das ist alles schrecklich. Es ist falsch."
    Dazwischen fauchte Jade: „Er ist mein Seelengefährte, kapiert? Kapiert? Was nutzt es mir, wenn er tot ist?"
    „Er ist nicht dein Seelengefährte, du Idiotin", sagte Kestrel mit seltsam gedämpfter Stimme.
    Sie lag mit dem Gesicht in einem Teppich von Tannennadeln. „Seelengefährten trifft es wie der Blitz, und du erkennst sofort, dass er der Einzige auf der Welt ist, zu dem du gehörst. Du glaubst nicht, dass es so ist. Du weißt es einfach. Es ist deine Bestimmung, ob es dir nun gefällt oder nicht"
    „Seelengefährte? Ich verstehe das nicht ganz." Mark war ziemlich verwirrt. „Was bedeutet das?"
    „In der Welt der Nacht gibt es einen Grundsatz darüber. Er lautet, dass du irgendwo da draußen einen Seelengefährten hast - nur einen einzigen. Und diese Person passt perfekt zu dir und ist dein Schicksal. Das einzige Problem ist, dass die meisten ihren Seelengefährten nie finden. Deshalb fühlen sich die meisten ihr ganzes Leben lang so, als ob ihnen etwas sehr Wichtiges fehlen würde", erklärte Rowan ernst.
    Irgendwo tief in Mary-Lynnettes Verstand klingelte eine Alarmglocke. Aber sie musste sich jetzt mit dringenderen Dingen beschäftigen.
    „Mark, mach, dass du wegkommst", keuchte sie. „Lauf!"
    Aber er lockerte nicht einmal seinen Griff. „Du hast doch gehört, was Rowan gesagt hat.
    Warum müssen wir Feinde sein?" fragte er.
    „Mark, das sind Mörderinnen. Sie haben ihre Tante umgebracht!"
    Drei Gesichter wandten sich ihr überrascht zu. Der Halbmond war über den Bäumen aufgegangen, und Mary-Lynnette konnte sie klar erkennen.
    „Das haben wir nicht getan", sagte Jade beleidigt.
    „Wie kommst du denn darauf?" fragte Rowan.
    Mary-Lynnette war wie vor den Kopf gestoßen. „Weil ihr sie vergraben habt, natürlich!"
    „Ja. Aber als wir sie fanden, war sie schon tot."
    „Jemand hat sie gepfählt", erklärte Kestrel und bürstete sich Tannennadeln aus ihrem blonden Haar. „Wahrscheinlich ein Vampirjäger. Ich nehme mal an, dass ihr von solchen Dingen keine Ahnung habt."
    Mark schluckte. „Gepfählt? Mit einem Holzpfahl?"
    „Mit einem Pfosten aus ihrem Zaun", erläuterte Kestrel.
    „Sie war also schon tot?" fragte Mary-Lynnette Rowan. .Aber warum um alles in der Welt habt ihr sie im Garten vergraben?"
    „Es wäre sehr respektlos gewesen, sie im Keller liegen zu lassen."
    „Warum habt ihr sie nicht auf den Friedhof gebracht?"
    Rowan sah entsetzt aus.
    „Also ... ihr habt Tante Opal nicht gesehen", warf Jade ein.
    „Sie sah nicht so gut aus", erklärte Kestrel. „Ziemlich hart und steif. Man könnte sagen, mumifiziert."
    Mary-Lynnette sackte gegen Mark zusammen und versuchte, ihr neues Weltbild zu ordnen.
    Alles wirbelte durcheinander.
    „Ihr habt also nur versucht, sie zu verstecken. Aber ... ihr habt doch Todd Akers und Vic Kim..."

    „Sie haben uns angegriffen", unterbrach Jade sie hitzig. „Sie haben ganz schlimme Dinge gedacht, und sie haben uns gekniffen."
    „Sie haben ..." Mary-Lynnette setzte sich mit einem Ruck auf. Plötzlich verstand sie alles.
    „Diese Schweine!"
    Warum war ihr das nicht schon früher eingefallen? Todd und Vic ... Letztes Jahr hatte es Gerüchte darüber gegeben, dass die beiden ein Mädchen aus Westgrove überfallen hätten. Es

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