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Töchter der Sechs (German Edition)

Töchter der Sechs (German Edition)

Titel: Töchter der Sechs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anja Buchmann
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hättest mich schon richtig fragen können.“ 
    „Wie du möchtest, dann frage ich dich später noch mal.“ Er drückte ihr einen flüchtigen Kuss auf die Wange. 
    Wie schnell sich die Dinge entwickelten. Gestern hatte sie noch mit ihren Gefühlen gehadert und nun war sie schon fast verheiratet. Ihre Mutter hatte recht gehabt, man fühlte es, wenn man dem Richtigen begegnete.
     
    Sie musste schmunzeln, als sich Darija und Felkan zur gemeinsamen Mittagsmahlzeit einfanden. Auch wenn sich die beiden bemühten, so konnten sie kaum verheimlichen, dass sie einander ihre Gefühle offenbart hatten. Beide strahlten über das ganze Gesicht und warfen einander immer wieder verstohlene Blicke zu. Sie beschloss, die beiden nicht zu bedrängen. Wie sie wenig später feststellte, war dies auch gar nicht nötig. Noch während des Essens nahm Felkan Darijas Hand und sagte: „Da wir es ohnehin kaum verstecken können, sollten wir es wohl besser gleich zugeben.“ 
    Zada lächelte und sagte: „Ich freue mich für euch.“ 
    Danach ließen sie das Thema auf sich beruhen.
     
    Jahr 3620 Mond 5 Tag 12
    Südliches Meer
    Es würde ihr letzter Abend auf See sein, am nächsten Tag sollten sie Aaran erreichen. Felkan entschied, dass es der richtige Zeitpunkt wäre, sein Versprechen einzulösen. Er wollte Darija noch mal in aller Form bitten, seine Frau zu werden. Er durchsuchte sein Gepäck. Viel war es nicht, was er besaß: nur das, was sich auf Helwa in seinem Reisebeutel befunden hatte sowie etwas Kleidung, die Carlynn für ihr besorgt hatte, damit er nicht weiter die abgetragenen Reisekluft eines Soldaten tragen musste. Er fand den kleinen Beutel, der neben einigen helwarischen Münzen auch seinen kostbarsten Besitz enthielt, einen Ring seiner Mutter. An sich war er nichts Besonderes, auf dem Markt von Jal hatte er wesentlich schönere gesehen, doch er war seine einzige Erinnerung an seine Mutter, die starb, als er noch ein Kind war. Er hatte sich immer gewünscht, ihn eines Tages einer ganz besonderen Frau zu schenken. In den kühnsten Träumen aber hatte er sich nicht ausmalen können, dass er diese auf solch ungewöhnliche Weise finden würde. Auch hatte er vor wenigen Tagen noch gezweifelt, ob sie seine Gefühle je teilen würde. 
    Er setzte sich auf den Rand des Bettes und polierte den Ring mit einem Zipfel seines Hemdes. 'Ach Mutter, wenn du sie bloß kennenlernen könntest. Ich glaube, du würdest sie mögen.' 
    Es war Zeit, Darija für den versprochenen Abendspaziergang abzuholen. Er stand auf und ging, um an die Tür ihrer Kabine zu klopfen.
     
    Sie vernahm ein Klopfen an der Tür. Das war sicher Felkan und sie war noch nicht fertig. „Einen Moment noch. Ich komme gleich.“ 
    Sie beeilte sich, ihr Haar zu ordnen. Felkan hatte angedeutet, dass er es gerne einmal offen sehen würde, daher hatte sie auf einen Zopf verzichtet, auch wenn sie es später bestimmt bereuen würde. Der Wind würde ihr sicher die furchtbarsten Knoten ins Haar machen. 
    Sie öffnete die Tür, und obgleich sie wusste, dass es sich nicht schickte, ließ sie Felkan eintreten und schloss sie wieder. Sie umarmte ihn stürmisch, und ehe sie es sich versah, fanden sie ihre Lippen. Da die Initiative diesmal von ihr ausgegangen und sie nicht überrascht worden war, konnte sie viel deutlicher wahrnehmen, wie sich der Kuss anfühlte. Sie spürte Felkans Lippen, rau und doch weich. Sie nahm seinen ganz eigenen Geruch war. Während sie sanft an seinen Lippen knabberte, spürte sie, wie ihr Körper von wohliger Wärme durchströmt wurde.
     
    Einige Augenblicke lang versank er ganz ihn ihrem Kuss, doch dann löste er sich von ihr. „Ich glaube, wir sollten nach draußen gehen. Es ist nicht richtig, dass wir hier allein sind. Was sollen die anderen von uns denken.“ 
    Eigentlich war es ihm herzlich egal, was man von ihnen dachte, doch er wusste, dass es nicht bei unschuldigen Küssen bleiben würde, wenn er noch länger mit Darija allein wäre. Er nahm ihre Hand und sie begaben sich an Deck. 
    Es war bereits dunkel und tausende Sterne funkelten am Firmament. Am Bug brannte eine einzelne Laterne und spendete ein sanftes Licht. Eine Weile standen sie schweigend da und betrachteten den Himmel. Sie lehnte sich an ihn und er legte den Arm um sie. Dann nahm er ihre Hand und streifte ihr den Ring seiner Mutter über den Finger. „Darija, willst du mich heiraten?“
     
    Sie war glücklich, dass er sie nochmals gefragt hatte. Sie schaute auf den Ring, dann

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