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Toechter Der Suende

Toechter Der Suende

Titel: Toechter Der Suende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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Blick mit Gianni. Dieser nickte und gab einigen Männern in seiner Nähe ein Zeichen.
    »Hier wird es geschehen!«, murmelte Falko auf Deutsch und sah einige irritierte Blicke auf sich gerichtet. Er scherte sich jedoch nicht darum, sondern hielt auf Rudolf von Ottmeringen zu, den er für den gefährlichsten Gegner hielt. Doch was war, wenn der Kerl das Gefolge des Königs nur ablenken sollte, während ein anderer den Mordanschlag durchführte?
    Der König war bereits ganz nah, und Falko sah, wie Rudolf von Ottmeringen sich durch die Menge nach vorne schob. Ein langer Dolch hing an der Seite des Junkers, und seine Miene wirkte so entschlossen, dass Falko kein Zweifel an seinen Absichten blieb.
    »Halt, du Schurke!«, schrie er, um Junker Rudolf auf sich aufmerksam zu machen.
    Der Ottmeringer schnellte herum und stieß ein wildes Gebrüll aus. »Du Lumpenhund! Jetzt zahle ich es dir heim!«
    Bei Falkos Anblick vergaß Rudolf von Ottmeringen sowohl den Auftrag, den König zu töten, wie auch die versprochene Belohnung, mit der er Rom verlassen und nach Hause zurückkehren hätte können. In seinen Augen trug Falko die alleinige Schuld an seinem Elend. Hätte dieser nicht im Elsass seine Leute erschlagen, wäre Margarete in seine Hände gefallen, und er hätte niemals die weite Reise in diese abscheuliche Stadt antreten müssen.
    Falko sah den Junker auf sich zukommen, fand sich aber so in der Menge eingekeilt, dass es ihm unmöglich war, seinen Dolch zu ziehen.
    Rudolf hingegen hielt seine Waffe bereits in der Hand und räumte die Menschen, die zwischen ihm und seinem Feind standen, mit heftigen Armbewegungen beiseite.
    »Jetzt habe ich dich!«, schrie er und holte aus.
    Da er noch immer nicht zum Dolch greifen konnte, riss Falko das rechte Bein hoch. Obwohl er den Hünen nur am Oberschenkel traf, verschaffte er sich genug Zeit, die Leute um ihn herum beiseitezustoßen. Nun bekam er seine Dolchhand frei, und als Ottmeringen erneut auf ihn losging, hielt auch er eine Waffe in der Hand.
    Inzwischen war Gianni auf die Szene aufmerksam geworden und stieß einen wuterfüllten Ruf aus. »Der König, du Narr!«
    Gleichzeitig drängte er sich nach vorne und wollte den Junker packen. Dieser schüttelte ihn jedoch ab wie ein lästiges Insekt und stach zu.
    Falko bückte sich im Reflex, und so fegte Ottmeringens wilder Stoß über seinen Scheitel hinweg. Gleichzeitig traf seine eigene Klinge den anderen in den Unterleib.
    Junker Rudolf stieß einen kurzen Schmerzlaut aus und stürmte erneut wie ein gereizter Bulle auf Falko los. Der ließ sich fallen und wollte sich zur Seite rollen, doch es waren einfach zu viele Menschen um ihn herum. Er musste einen harten Fußtritt von Ottmeringen hinnehmen, aber als der andere noch einmal zutreten wollte, rammte Falko ihm die Dolchklinge von unten durch die Sohle.
    »Verdammter Hund!«, stieß der Junker aus und wankte.
    Falko kam auf die Beine, unterlief einen weiteren Stoß seines Gegners und traf diesen im rechten Oberarm. Obwohl Ottmeringen den Dolch loslassen musste, gab er nicht auf, sondern packte Falko mit der Linken und stieß mit der Stirn nach dessen Gesicht. Falko konnte den Kopf gerade noch wegdrehen, so dass der andere ihn nur streifte. Zu mehr kam Junker Rudolf nicht, denn mittlerweile war Ritter Michel auf sie aufmerksam geworden und forderte mehrere Waffenknechte auf einzugreifen.
    Ehe Ottmeringen sich’s versah, wurde er von rauhen Händen gepackt und auf die Straße geschleift. Michels Männer schlangen ihm Seile um Handgelenke und Fußknöchel und schleppten ihn fort.
    Nun erst bemerkte Falko, dass der König während seines kurzen Kampfes mit Junker Rudolf sie bereits passiert hatte und ein ganzes Stück weiter vorne ritt. Da einige Passanten aussahen, als wollten sie eingreifen und den Gefangenen befreien, hob Falko die Hand.
    »Dieser elende Deutsche wollte mich umbringen. Der Teufel soll ihn holen!« Nie war ihm der hier gesprochene Dialekt flüssiger über die Lippen gekommen als in diesem Augenblick.
    Die Mienen der anderen entspannten sich, und einige lachten sogar. »Gut gemacht! Man muss diesem Gesindel zeigen, wer in unserer Heiligen Stadt das Sagen hat, und das sind weder dieser Geizhals von einem König noch seine stinkenden Barbaren!« Der Sprecher klopfte Falko auf die Schulter, spie dann in die Richtung aus, in der Friedrich verschwunden war, und schloss sich der hinter Friedrichs Zug herströmenden Menge an.
    Mittlerweile war es Hilbrecht gelungen, sich zu

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