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Toechter Der Suende

Toechter Der Suende

Titel: Toechter Der Suende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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Falko durchzukämpfen. Doch als er den Mund öffnen und etwas sagen wollte, machte dieser eine abwehrende Handbewegung und sprach ihn im römischen Dialekt an. »Wir müssen Gianni erwischen!«
    Falko versuchte, den Mann ausfindig zu machen, sah aber nur die Menschenmenge, die sich langsam zerstreute und dabei immer noch über Friedrichs Geiz schimpfte, da dieser es im Gegensatz zu anderen hohen Herrschaften versäumt hatte, bei seinem Einzug in die Heilige Stadt Gold-und Silbermünzen unter das Volk zu streuen.
    »Dort ist er!« Hilbrecht packte Falko am Arm und zeigte in eine Gasse. In seiner Erregung sprach er deutsch, doch zum Glück leise genug, dass es keinem auffiel. Sie folgten dem Gesuchten, wurde aber von einigen Streithähnen behindert. Als sie die Verfolgung erneut aufnehmen konnten, war von Gianni nichts mehr zu sehen.

8.
    C irio d’Specchi hatte sich ebenfalls unter das Volk gemischt, um Friedrichs Tod mitzuerleben oder diesen notfalls selbst töten zu können. Um nicht aufzufallen, hatte er sich zunächst im Hintergrund gehalten und sein Gesicht unter einer weiten Kapuze verborgen. Doch als der Lärm der Menge immer lauter wurde und ihm anzeigte, dass der König sich näherte, schob er sich nach vorne. Nur wenige Schritte von sich entfernt sah er den deutschen Hünen, den Gianni mit dem Mord beauftragt hatte.
    Zufrieden, weil alles nach Plan zu laufen schien, nahm Cirio den plötzlich einsetzenden Tumult erst wahr, als er von der Straße gedrängt wurde. Verwirrt sah er sich um und bemerkte zu seinem Schrecken, dass der vorgesehene Meuchelmörder statt auf den König, der sich bis auf wenige Schritte genähert hatte, auf einen Fremden losging.
    »Verfluchter Hund!«, stieß er aus und versuchte, sich durch die dicht stehenden Menschen zu schieben, um das Werk selbst zu vollbringen. Doch die Menge war in Bewegung geraten und riss ihn mit sich wie ein Stück morsches Holz. Bei seinen Versuchen, sich gegen den Strom der Leute zu stemmen, erhielt er ein paar schmerzhafte Ellbogenstöße und musste hilflos mit ansehen, wie der König an ihm vorbeiritt und in Richtung Vatikan entschwand.
    Alle Flüche der Welt erschienen ihm zu schwach, um die Gefühle auszudrücken, die in ihm tobten. Nur einen Schritt weit von seinem Aufstieg in den hohen Adel entfernt, hatte dieser närrische Deutsche mit seinem Angriff auf den anderen deutschen Barbaren die Wartenden an der entscheidenden Stelle in Panik versetzt und ihn damit behindert.
    »Der Teufel soll ihn holen und Gianni gleich dazu! Warum hat der Kerl nur so einen Trottel für diese Aufgabe ausgewählt?« Wuterfüllt starrte Cirio in Richtung Vatikan und sah zufällig Gianni in einer Gasse verschwinden. Zu seiner Verwunderung folgte ihm der Fremde, den Ottmeringen angegriffen hatte, mit einem zweiten Mann.
    »Die kennen Gianni!« Diese Erkenntnis wirkte auf Cirio wie ein Guss eisigen Wassers.
    Ich hätte die Sache allein durchziehen sollen, sagte er sich zähneknirschend und sah eine Fülle neuer Probleme vor sich auftürmen. Was war, wenn Gianni von seinen Verfolgern erwischt wurde und ihn anschwärzte? Feinde hatten er und sein Vater in Rom wahrlich genug, und der Herzog von Gravina würde sich wohl kaum für sie verwenden. Wahrscheinlich war es diesem sogar ganz angenehm, sich ihrer auf solch einfache Weise entledigen zu können.
    Er überlegte, wohin Gianni sich gewandt haben mochte, und rannte ebenfalls in diese Richtung. Da er jeden Winkel in Rom kannte, erreichte er schon bald eine kleine Kirche, bei der er sich schon öfter mit dem Mann getroffen hatte. Er brauchte nicht lange zu warten, da bog dieser keuchend um die Ecke und atmete sichtlich auf, als er ihn sah.
    »Signore Cirio! Gott sei Dank, dass ich Euch treffe. Zwei Verfolger sind hinter mir her. Es handelt sich um diese Deutschen, mit denen meine Leute und ich schon ein paarmal aneinandergeraten sind.«
    In dem Augenblick begriff Cirio d’Specchi, dass seine Lage noch weitaus heikler war, als er befürchtet hatte. Er fasste Gianni bei der Schulter und zog ihn in den Schatten der Kapelle.
    »Keine Sorge, deine Verfolger werden dich nicht erwischen!«, sagte er mit einem verzerrten Lächeln.
    Noch während sein Verbündeter ihm einen dankbaren Blick schenkte, zog er unbemerkt seinen Dolch und stieß zu. Gianni riss den Mund auf, brachte aber keinen Laut mehr heraus und rutschte zu Boden.
    Cirio d’Specchi überzeugte sich noch, dass der Mann tot war, dann verließ er die Stätte schnell, aber ohne

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