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Toechter Der Suende

Toechter Der Suende

Titel: Toechter Der Suende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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sind. Die beiden werden dafür sorgen, dass wir freikommen.«
    Die beiden Wachen unterhielten sich kurz, dann nickte der Dicke, der anscheinend der Anführer war. »Also gut! Wir bringen euch jetzt in die Engelsburg und sperren euch ein. Danach suchen wir diese Tedeschi auf. Ich hoffe, wir bekommen dafür ein gutes Trinkgeld!«
    »Das werdet ihr!« Falko steckte ihnen ein paar Münzen zu und sah sich insofern bestätigt, da die Büttel sie nicht mehr wie Gefangene vor sich herscheuchten, sondern wie gute Freunde neben ihnen gingen. Wenn sie nun auch noch Michi oder Giso Bescheid gaben, würden Hilbrecht und er in wenigen Stunden wieder auf freiem Fuß sein. Zumindest hoffte er es.

10.
    E rcole Orsini betrachtete das Gesicht des jungen d’Specchi und fragte sich, was Francesca zu diesem Anblick sagen würde. Da ihre Schwangerschaft bereits fortgeschritten war, wollte er es ihr nicht zumuten, ihren zukünftigen Mann vor der Geburt zu sehen. Sonst bestand die Gefahr, dass sie vor Schreck ihr Kind verlor.
    »Nun, Ihr habt Euch viel Zeit gelassen, hier zu erscheinen, Signore Cirio«, sagte er ausweichend.
    »Zuerst hat mich meine Verletzung davon abgehalten, zu Euch zu kommen, und dann folgten unaufschiebbare Verpflichtungen.« Cirio d’Specchis Stimme klang gepresst, denn er hasste es, betteln zu müssen. Nur der Gedanke, dass die Heirat mit Francesca die einzige Möglichkeit darstellte, sich der Hilfe der weitverzweigten Orsini-Sippe zu versichern, ließ ihn eine harsche Antwort hinunterschlucken.
    »Da Ihr bisher verhindert gewesen seid, werdet Ihr wohl abwarten können, bis meine Tochter von Eurem Kind entbunden ist. Ich will sie ungern in diesem Zustand vor den Traualtar führen!«, erklärte Francescas Vater.
    Damit waren die beiden d’Specchis nicht einverstanden. »Meine Sehnsucht nach Eurer Tochter ist zu groß, um noch länger warten zu können«, stieß Cirio hervor.
    »In dem Zustand, in dem meine Tochter sich befindet, werdet Ihr Eure Sehnsucht nach ihr noch ein paar Monate bezähmen müssen!«, spottete Ercole Orsini.
    Dario packte den Arm des Conte. »Ich will meinen ersten Enkel nicht als Bastard geboren sehen! Daher muss die Ehe unverzüglich geschlossen werden!«
    »Ich will, dass das Kind in einer ehrlichen Ehe geboren wird!« Mehr denn je hatte Cirio d’Specchi das Gefühl, Conte Ercole wolle ihm seine Tochter entziehen, und das trotz ihrer Schwangerschaft, für die es nach außen hin nur einen Mann geben durfte, der dafür verantwortlich war, nämlich er selbst.
    Francescas Vater überlegte kurz und gab schließlich dem doppelten Drängen der d’Specchis nach. »Also gut! Ich verlange jedoch, dass die Hochzeit im Stillen abgehalten wird, ohne große Feier und den üblichen Mummenschanz. Auch wird meine Tochter bis zu ihrer Niederkunft in meinem Haus bleiben.«
    Die letzte Forderung war dem Jähzorn geschuldet, der sich bei Cirio schon mehrfach Bahn gebrochen hatte. Er hielt diesen für fähig, Francesca zu schlagen, wenn sie ihm widersprach. Es würde auch so schon schwierig genug sein, das Mädchen dazu zu bewegen, Cirio das Jawort zu geben. Früher mochte dieser ein hübscher Jüngling gewesen sein, doch mittlerweile sah er mit dem eingedrückten Gesicht und dem blutroten Auge wie ein Dämon aus.
    Zwar hätte Dario d’Specchi das Mädchen lieber unter seinem Dach gesehen, aber es erschien ihm klüger einzulenken, als den Conte durch weiteres Drängen kopfscheu zu machen.
    Aus diesem Grund zog er seinen Sohn zur Seite und nickte. »Es sei, wie Ihr es wünscht, Conte Ercole. Ich werde überglücklich sein, Francesca als Schwiegertochter an meine Brust drücken zu können.«
    »Was wegen ihres dicken Bauches derzeit etwas schwierig sein dürfte«, antwortete der Conte grimmig.
    Er war jedoch zufrieden. Zum einen würde er mit der Heirat dem Ansinnen seines Verwandten, des Herzogs von Gravina, endlich nachkommen, und zum anderen hatte er Francesca genug Zeit verschafft, um sich an eine Ehe mit Cirio d’Specchi zu gewöhnen. Er wollte seine Gäste bereits wieder verabschieden, als der ältere d’Specchi eine weitere Forderung stellte.
    »Die Hochzeit kann hier in Eurem Haus ohne überflüssige Zeugen und Gäste stattfinden, doch ich will, dass die Ehe von Seiner Eminenz Kardinal Latino Orsini geschlossen wird!«
    Da der Kardinal sich stets für die d’Specchis verwendet hatte, war dies in Ercole Orsinis Augen vertretbar. »Ich werde mich darum kümmern. Vorher aber muss Francesca wieder in die

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