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Toechter Der Suende

Toechter Der Suende

Titel: Toechter Der Suende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iny Lorentz
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Erstes sahen sie jedoch nicht ihren geistlichen Freund, sondern Margarete. Diese steckte neugierig den Kopf herein, begann bei ihrem Anblick zu lachen und drehte sich zu jemandem um. »Ja, das sind die beiden Ritter, die im Auftrag des Königs dessen Weg überwacht haben. Ihnen ist es zu verdanken, dass der geplante Anschlag auf Seine Majestät verhindert werden konnte. Ich frage mich nur, wie sie in diese Lage geraten konnten.«
    »Sie wurden als Mörder eingeliefert«, antwortete jemand mit einem gewissen Bedauern.
    »Wer ist denn ermordet worden?«, fragte Margarete interessiert.
    »Dieser Lump Gianni«, mischte Falko sich ein. »Hilbrecht und ich sind um einen Lidschlag zu spät gekommen. Dabei hätten wir diesen Schurken liebend gerne gefragt, wer ihm den Auftrag zu diesem Anschlag erteilt hat.«
    Der Beamte in Margaretes Begleitung bestätigte Giannis Tod, erklärte aber, dass ein Zeuge gesehen haben wollte, wie Falko und Hilbrecht diesen umgebracht hätten.
    »Bei dem Kerl handelt es sich um einen von Giannis Spießgesellen, der bei dem Überfall auf Hilbrecht und später bei dem auf uns beide mit von der Partie war! Vielleicht hat er Gianni sogar eigenhändig umgebracht und wollte den Verdacht auf uns lenken. Als die Büttel ihn befragen wollten, ist er abgehauen.« Falkos Ärger über seinen Misserfolg und die Behandlung im Kerker war so angewachsen, dass er kurz vor einem Wutausbruch stand.
    Dies schien Giso zu spüren, denn er schob Margarete beiseite und trat in den Kerker. »Es war ein großer Fehler, diese beiden Edelleute zu verhaften. Jetzt ist der wahre Mörder Giannis und wahrscheinliche Hintermann des Mordplans gegen Seine Majestät König Friedrich III. entkommen.«
    Dieses Argument wog schwer, daher beeilte sich der päpstliche Beamte zu erklären, dass die beiden Herren sich auf freiem Fuße befindlich fühlen sollten.
    »Mille grazie!«, bellte Falko und verließ die Zelle. Er ging an der kichernden Margarete vorbei und wandte sich ärgerlich an Giso. »Weshalb musstest du das Weib da mitbringen?«
    »Es ging um Ottmeringen. Ich wollte, dass er sie sieht, und tatsächlich hat sie ihn dazu gebracht, alles zu gestehen – und zwar nicht nur in der Beichte. Daher kann ich dir sagen, dass der Überfall auf Jungfer Margarete von seiner Mutter geplant war, um sie zu zwingen, ihn zu heiraten.«
    »Deshalb mussten zwei wackere Männer und ihre Leibdienerin sterben?« Falko starrte seinen Freund verblüfft an.
    Giso winkte ab. »Das ist jetzt zweitrangig! Wichtiger ist, dass Rudolf von Ottmeringen den geplanten Mordanschlag gegen König Friedrich zugegeben hat. Er sollte fünfhundert Dukaten dafür erhalten. Ein jämmerlicher Preis für einen Königsmord, findest du nicht auch?«
    »Sagt bloß, ihr seid schon länger hier und habt euch um diesen Schurken gekümmert, während Hilbrecht und ich in der Zelle schmachten mussten?«, fragte Falko aufgebracht.
    »Natürlich! Da ihr im Gegensatz zu Ottmeringen nicht auf den Tod verwundet gewesen seid, konnten wir euch warten lassen. Bei ihm ging das nicht.«
    »Ottmeringen wird sterben?«
    »Er ist tot. Aber keine Sorge, für diesen Dolchstich wird dich niemand rügen oder gar einsperren, denn du hast dem König damit einen großen Dienst erwiesen. Ihr beide seid heute Abend an seinen Tisch eingeladen. Das ist eine hohe Ehre, findest du nicht auch?« Giso klopfte Falko auf die Schulter und forderte ihn dann auf, mitzukommen.
    »Es sei denn, du hast Lust, länger hierzubleiben«, fügte er spöttisch hinzu und sprang beiseite, da der Schlag, den Falko ihm versetzen wollte, über ein freundschaftliches Maß hinauszugehen schien.

12.
    D urch seinen Kampf mit Rudolf von Ottmeringen hatte Falko die Gelegenheit verpasst, den König zu sehen. Daher war er sehr gespannt, als er sich zusammen mit Hilbrecht, Michel und Giso den Gemächern näherte, die Friedrich als Unterkunft dienten. Auf dem Weg dorthin standen immer wieder Wachen, aber nicht alle trugen deutsche Kleidung und Wappen. Ein Teil von ihnen gehörte zur päpstlichen Garde und war dem Gast von Nikolaus V. zur Verfügung gestellt worden. Auch wenn der erste Mordanschlag durch Falkos Eingreifen gescheitert war, wollte der Papst verhindern, dass ein weiterer Versuch unternommen werden konnte.
    Der Saal, in den man Falko und Hilbrecht führte, war in verschwenderischer Pracht mit Bildern übersät. Da Giso schon einige Male an diesem Ort gewesen war, konnte er seinen Freunden erklären, welche Heiligen und

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