Töchter des Feuers: Roman (German Edition)
Und du siehst in dem Anzug einfach phantastisch aus.«
»Ich fühle mich auch phantastisch darin. Ich gebe zu, daß mir immer noch ganz schwindlig ist von dem Flugzeug, dem Wagen und all den anderen Dingen. All das hier«, wiederholte sie und sah sich um. »All diese Leute, Maggie, sind nur deinetwegen hier.«
»Ich bin froh, daß du hier bist. Soll ich dich ein wenig herumführen, damit du die anderen Leute mit deinem Charme betören kannst?«
»Sie sind bereits allein von euer beider Anblick betört.« Rogan trat neben sie und ergriff Briannas Hand. »Es ist mir ein Vergnügen, Sie wiederzusehen.«
»Ich bin Ihnen wirklich dankbar, daß Sie es mir ermöglicht haben, hier zu sein. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll.«
»Am besten nichts. Es macht Ihnen doch hoffentlich nichts aus, wenn ich Sie mit ein paar anderen Gästen bekannt mache? Dort drüben, das ist zum Beispiel Monsieur LeClair – der recht grell gekleidete Herr, der neben Maggies Mahnmal steht. Er hat mir gerade anvertraut, er hätte sich in Sie verliebt.«
»Dann scheint er recht leicht entflammbar zu sein, aber ich unterhalte mich gern mit ihm. Außerdem würde ich gern ein wenig herumlaufen. Ich habe Maggies Werke noch nie in einer solchen Umgebung gesehen.«
Nur wenige Minuten später nahm Maggie Rogan abermals zur Seite, und ehe er protestieren konnte, sagte sie: »Erzähl
mir nicht, daß ich mich unter die Gäste mischen soll. Erst habe ich dir etwas zu sagen.«
»Dann mach lieber schnell. Daß ich die Künstlerin derart mit Beschlag belege, gehört sich nicht.«
»Also gut. Ich wollte nur sagen, daß das das Netteste war, was je von einem Menschen für mich getan worden ist. Das vergesse ich dir nie.«
Er ignorierte das französische Geplapper einer Frau hinter sich und küßte Maggies Hand. »Ich wollte nicht, daß du noch einmal so unglücklich bist, und Brianna hierherzuholen war die einfachste Sache der Welt.«
»Vielleicht.« Sie erinnerte sich an den zerlumpten Künstler, der von ihm die elegante Treppe seiner Dubliner Galerie hinaufgeleitet worden war. Auch das mochte einfach gewesen sein. »Aber deshalb ist es nicht weniger nett. Und um dir zu zeigen, was mir diese Geste bedeutet, bleibe ich nicht nur hier, bis der letzte Gast den Raum verläßt, sondern ich führe auch mit jedem einzelnen von ihnen irgendein Gespräch.«
»Ein nettes Gespräch?«
»Ein nettes Gespräch. Egal, wie oft mir das Wort tiefschürfend zu Ohren kommt.«
»So ist’s recht.« Mit einem Kuß auf ihre Nasenspitze wandte er sich von ihr ab. »Und nun an die Arbeit, mein Schatz.«
16. Kapitel
Wenn sie bereits von Paris hingerissen gewesen war, so kam ihr Südfrankreich mit seinen ausgedehnten Stränden und den schneebedeckten Bergen wie das reinste Wunder vor. Kein Straßenlärm drang zu Rogans prächtiger Villa hinauf, von der aus man über das leuchtendblaue Wasser des Mittelmeers blickte, und auch die von Touristen überlaufenen Geschäfte und Cafés waren angenehm weit entfernt.
Die Menschen, von denen der Strand belagert war, stellten lediglich einen Teil des Bildes von Wasser und Sand, schaukelnden Booten und einem endlosen, wolkenlosen Himmel dar.
Von einer der zahlreichen Terrassen der Villa blickte Maggie auf ordentliche, viereckige, von Steinmauern umgebene Felder hinaus, ähnlich denen vor ihrer eigenen Haustür in Clare. Aber hier hatte die Landschaft terrassenförmige Hänge geformt, mit sonnigen Obstgärten und grünen Wäldern, über die hinweg man bis zu den majestätischen Ausläufern der Alpen sah.
Rogans Grundstück war von duftenden Kräutern, exotischen Olivenbäumen, üppigen Blumen und Buxbaum überwuchert und einzig die Schreie von Möwen und die Musik der plätschernden Springbrunnen unterbrachen die Ruhe.
Mehr als zufrieden lungerte Maggie mit ihrem Skizzenblock in einem der gepolsterten Liegestühle herum.
»Ich dachte mir, daß ich dich hier finden würde.« Rogan trat auf die Terrasse und hauchte einen freundschaftlichen und zugleich intimen Kuß auf ihr Haar.
»An einem so herrlichen Tag im Haus zu bleiben ist ein Ding der Unmöglichkeit.« Sie blinzelte, und er nahm die Sonnenbrille, die auf dem Tisch lag, und setzte sie auf. »Hast du deine Geschäfte erledigt?«
»Für den Augenblick, ja.« Er nahm so neben ihr Platz, daß er ihr nicht die Sicht verdarb. »Es tut mir leid, daß es so lange gedauert hat, aber ein Anruf hat zum nächsten geführt.«
»Macht nichts. Ich bin gern allein.«
»Das habe ich
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