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Töchter des Feuers: Roman (German Edition)

Töchter des Feuers: Roman (German Edition)

Titel: Töchter des Feuers: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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nach etwas sehnte, das es für sie nicht gab, dann sagte sie sich, daß es eben manchmal genügen mußte, erfolgreich zu sein.
    »Maggie.«
    Sie drehte dem in kaum verständlichem Englisch brabbelnden Franzosen, dessen Blick an ihrem Dekolleté zu kleben schien, den Rücken zu und starrte verwirrt ihre Schwester an.
    »Brianna?«
    »Allerdings.« Lächelnd nahm Brianna Maggie in den Arm. »Ich wäre schon vor einer Stunde hier gewesen, aber am Flughafen gab es eine Verzögerung.«
    »Aber wie… wie in aller Welt bist du hierhergekommen?«
    »Rogan hat mir sein Flugzeug geschickt.«
    »Rogan?« Verblüfft suchte Maggie den Raum nach ihm ab, doch als sich ihre Blicke begegneten, lächelte er nur und wandte sich sofort wieder einer voluminösen Frau in einem fuchsienfarbenen Rüschenkleidchen zu. Also zerrte Maggie ihre Schwester mit sich in eine Ecke, in der gerade niemand anderes stand. »Du bist in Rogans Flugzeug gekommen?«
    »Ich dachte schon, ich müßte dich abermals im Stich lassen, Maggie.« Der Anblick von Maggies Arbeiten inmitten eines glitzernden Saals voller fremder Menschen überwältigte Brianna, und sie griff haltsuchend nach Maggies Hand. »Ich habe die ganze Zeit überlegt, wie ich es anstellen soll. Mutter ist bei Lottie bestens aufgehoben, und ich wußte, daß ich Con bei Murphy lassen kann. Ich habe sogar Mrs. McGee gefragt, ob sie sich ein oder zwei Tage um die Pension kümmern kann. Aber dann wußte ich einfach nicht, wie ich es anstellen sollte, hierherzukommen. Schließlich ist Paris ein gutes Stück von zu Hause entfernt.«
    »Du wolltest kommen«, sagte Maggie im Flüsterton. »Du wolltest tatsächlich kommen.«
    »Natürlich. Es war mein größter Wunsch, bei deiner ersten internationalen Ausstellung dabeizusein. Aber daß es so beeindruckend sein würde, hätte ich nicht gedacht.« Brie starrte den weiß befrackten Kellner an, der mit einem Silbertablett voller Champagnergläser vor sie trat. »Danke.«
    »Ich dachte, es wäre dir egal.« Vor lauter Rührung war Maggies Kehle wie zugeschnürt, und so nahm sie einen großen Schluck aus ihrem Glas. »Eben noch habe ich hier gestanden und mir gewünscht, du hättest wenigstens ein bißchen Interesse an meinem Erfolg.«
    »Ich habe dir doch schon mal gesagt, wie stolz ich auf dich bin.«
    »Aber ich habe es nicht geglaubt. O Gott.« Hinter ihren Augen stiegen Tränen auf, und eilig blinzelte sie.
    »Du solltest dich schämen, daß du mir so wenig traust«, schalt Brianna sie.
    »Du hast mir nie gezeigt, daß du dich für meine Arbeit interessierst«, schoß Maggie zurück.
    »Ich habe es dir gezeigt, so gut es mir möglich war. Ich verstehe nicht, was du tust, aber das heißt nicht, daß ich nicht stolz auf deine Arbeit bin.« Mit einem Zug leerte Brie ihr Glas. »Oh«, murmelte sie. »Wunderbar. Wer hätte gedacht, daß es so etwas Köstliches gibt?«
    Lachend gab Maggie ihrer Schwester einen Kuß. »Himmel, Brie, was machen wir hier nur? Wir beide in Paris, mit Champagnerkelchen in der Hand.«
    »Ich für meinen Teil habe die Absicht, mich zu amüsieren. Ich muß mich noch bei Rogan bedanken. Meinst du, daß ich ihn kurz stören kann?«
    »Erst möchte ich, daß du mir den Rest der Geschichte erzählst. Wann hast du ihn angerufen?«
    »Gar nicht. Er war derjenige, der sich bei mir gemeldet hat. Vor einer Woche.«
    »Er hat dich angerufen?«
    »Ja, und noch ehe ich guten Morgen sagen konnte, hatte er mir bereits erklärt, wie ich nach Paris kommen kann.«
    »Typisch Rogan.«
    »Er sagte, er würde mir sein Flugzeug schicken, und dann würde ich von seinem Chauffeur am Pariser Flughafen abgeholt. Ich versuchte, etwas zu erwidern, aber er ging einfach nicht darauf ein. Meinte, der Chauffeur brächte mich direkt ins Hotel. Hast du je zuvor etwas Ähnliches gesehen, Maggie? Es ist der reinste Palast.«
    »Ich habe mich kaum in die Eingangshalle getraut. Aber jetzt erzähl weiter.«
    »Dann sollte ich mich frisch machen, und anschließend
brächte mich der Fahrer hierher. Was er auch tat, obwohl ich mir sicher war, daß er mich mit seinem Fahrstil umbringen würde. Ich kam also in mein Hotelzimmer, und dort lag dieses Ding« – sie strich vorsichtig über die matte blaue Seide des Abendanzugs, den sie trug – »mit der Bitte, es anzuziehen. Ich hätte es nicht angenommen, aber Rogan hat seine Bitte derart formuliert, daß ich das Gefühl gehabt hätte, unhöflich zu sein, hätte ich es nicht getan.«
    »In diesen Dingen ist er wirklich gut.

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