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Töchter des Windes: Roman (German Edition)

Töchter des Windes: Roman (German Edition)

Titel: Töchter des Windes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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noch nie geklappt. Die Rohfassung ist fast fertig.«
    »Jetzt schon?«
    »Die Worte fliegen mir nur so zu.« Er sah Brianna an. »Es ist die reinste Magie. Vielleicht liegt es an der Atmosphäre. Irland ist einfach ein magisches Land.«
    »Er arbeitet wirklich hart«, mischte sich Brianna ein. »Manchmal kommt er tagelang nicht aus seinem Zimmer heraus. Und wenn man ihn stört, fährt er einen ziemlich rüde an.«
    »Und, schnauzen Sie zurück?« fragte Arlene.
    »Normalerweise nicht.« Brianna lächelte, als Gray seine Hand auf ihren Handrücken legte. »Ein derartiges Benehmen bin ich bereits von meiner Schwester gewohnt.«
    »Ach ja, die Künstler. Sie haben ja bereits einige Erfahrung mit dem sogenannten Künstlertemperament.«
    »Allerdings«, kam Briannas lachende Bestätigung. »Ich denke, daß das Leben für kreative Menschen schwerer ist als für uns. Und Gray muß nun einmal die Tür seiner Welt vor anderen verschließen, solange er in ihr gefangen ist.«
    »Ist sie nicht einfach perfekt?«
    »Ich glaube, ja«, pflichtete Arlene ihm zufrieden bei, und da
sie von Natur aus geduldig war, wartete sie mit ihrem nächsten Schachzug, bis das Essen vorüber war. »Möchten Sie noch ein Dessert, Brianna?«
    »Ich kann beim besten Willen nicht mehr, vielen Dank.«
    »Aber Gray. Und dabei nimmt er nie auch nur ein Gramm zu«, sagte sie und schüttelte den Kopf. »Während du dir etwas Sündiges bestellst, Gray, gehen Brianna und ich auf die Damentoilette, wo ich mich ungestört mit ihr über dich unterhalten kann.«
    Als sich Arlene von ihrem Platz erhob, hatte Brianna keine andere Wahl, als es ihr gleich zu tun. Allerdings warf sie einen verwirrten Blick über die Schulter zurück, als sie hinter der Agentin in Richtung der Damentoilette ging.
    Der Vorraum der Damentoilette war so elegant wie eine Bar. Vor dem Spiegel standen zahllose Parfümflakons, Cremes, ja sogar Kosmetika herum. Arlene setzte sich auf einen Hocker, schlug die Beine übereinander und winkte Brianna neben sich.
    »Und, sind Sie bei dem Gedanken an die Premiere aufgeregt?«
    »Ja. Es ist ein großer Augenblick für ihn, nicht wahr? Obwohl ich weiß, daß auch vorher schon Bücher von ihm verfilmt worden sind —einen der Filme habe ich gesehen. Allerdings fand ich, daß das Buch besser war.«
    »So ist’s recht«, lachte Arlene. »Wissen Sie, daß Gray bisher noch nie eine Frau mitgebracht hat, wenn er mit mir verabredet war?«
    »Ich . . .« Brianna wußte nicht, welches die passende Antwort darauf war.
    »Was, wie ich finde, Bände spricht. Unsere Beziehung ist weit mehr als nur geschäftlicher Natur, Brianna.«
    »Ich weiß. Er hat Sie sehr gern. Er spricht von Ihnen wie von einem Familienmitglied.«
    »Das bin ich auch. Oder zumindest, soweit er es zulassen
kann. Ich liebe ihn wie einen Sohn. Als er mir sagte, er brächte Sie mit nach New York, war ich mehr als überrascht.« Arlene öffnete ihre Puderdose und tupfte ein wenig unter ihren Augen herum. »Ich habe mich gefragt, wie es einem kleinen irischen Flittchen gelingen konnte, sich meinen Jungen zu angeln.«
    Briannas Blick wurde kalt, doch als sie etwas erwidern wollte, hob Arlene abwehrend die Hand.
    »Das war die erste Reaktion einer Glucke, die ihr Junges schützen will. Doch sobald ich Sie sah, habe ich meine Meinung revidiert. Ich hoffe, Sie verzeihen mir.«
    »Natürlich.« Doch Briannas Stimme war das reinste Eis.
    »Jetzt sind Sie mir böse, und zwar zu Recht. Ich kenne Gray seit über zehn Jahren, ich habe ihn angebetet, mich um ihn gesorgt, ihn schikaniert und getröstet, wann immer es nötig war. Ich hatte gehofft, er fände einen Menschen, den er lieben kann, einen Menschen, der ihn glücklich macht. Denn bei all seinem Erfolg ist er kein glücklicher Mann.«
    Sie klappte ihre Puderdose wieder zu und zog gewohnheitsmäßig einen Lippenstift hervor. »Oh, wahrscheinlich ist er der ausgeglichenste Mensch, den ich kenne, aber glücklich ist er nicht.«
    »Ich weiß«, murmelte Brianna. »Er ist zu allein.«
    »Er war allein. Wissen Sie, wie er Sie ansieht? Sein Blick scheint regelrecht Funken zu sprühen. Das würde mir Sorgen machen, hätte ich nicht beobachtet, daß Sie ihn mit dem gleichen Blick betrachten.«
    »Ich liebe ihn«, hörte Brianna sich sagen.
    »Oh, meine Liebe, das sehe ich.« Sie ergriff Briannas Hand. »Und, hat er Ihnen von sich erzählt?«
    »Sehr wenig. Er hält diese Dinge zurück, tut, als hätte er keine Vergangenheit.«
    Arlene nickt betrübt. »Er ist

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