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Töchter des Windes: Roman (German Edition)

Töchter des Windes: Roman (German Edition)

Titel: Töchter des Windes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Abständen sprang sie vor Aufregung fast von ihrem Sitz. Es war egal, daß sie das Buch gelesen hatte, daß sie die Handlung kannte, daß ein Teil der Dialoge ganze Absätze von Grays Roman wörtlich wiedergab. Ihr Magen zog sich zusammen, ihr Mund verzog sich zu einem Lächeln, und ihre Augen waren so groß, als wäre alles neu für sie. Einmal drückte Gray ihr ein Taschentuch in die Hand, da er sah, daß ihr tatsächlich eine Träne über die Wange rann.
    »Du bist die perfekte Zuschauerin, Brie. Wie ich je einen Film ohne dich habe genießen können, ist mir schleierhaft.«
    »Pst.« Seufzend nahm sie seine Hand und hielt sie umklammert, bis nach einem atemlosen Höhepunkt und donnerndem Schlußapplaus der Vorhang herunterging.
    »Ich würde sagen, es war ein voller Erfolg.«
     
    »Das glaubt mir kein Mensch«, sagte Brianna, als sie Stunden später aus dem Fahrstuhl des Plaza trat. »Schließlich glaube ich selbst es kaum. Ich habe tatsächlich mit Tom Cruise getanzt.« Kichernd und ein wenig schwindlig von dem Wein und der Aufregung drehte sie sich im Kreis. »Glaubst du es?«
    »Ich muß es wohl glauben.« Gray öffnete die Tür. »Schließlich habe ich es mit eigenen Augen gesehen. Er schien ganz hingerissen von dir zu sein.«
    »Oh, er wollte einfach über Irland reden. Er mag das Land. Er ist charmant und furchtbar verliebt in seine Frau. Wenn ich mir vorstelle, daß die beiden vielleicht tatsächlich eines Tages kommen und meine Gäste sind . . .«
    »Nach heute abend würde es mich nicht überraschen, wenn deine Pension in Zukunft vor lauter Prominenten aus den Nähten platzt.« Gähnend zog Gray seine Schuhe aus. »Jeder, mit dem du gesprochen hast, war vollkommen begeistert von dir.«
    »Ihr Amis habt einfach ein Faible für den irischen Akzent.«
Sie öffnete ihre Kette, strich sanft über die Perlen und legte sie in die Schachtel zurück. »Ich bin so stolz auf dich, Gray. Alle haben gesagt, wie wunderbar der Film gewesen ist und daß es dafür bestimmt irgendeinen Oscar gibt.« Sie strahlte ihn an, während sie sich die Clips von den Ohren zog. »Stell dir doch nur einmal vor, wenn du tatsächlich einen Oscar bekämst.«
    »Ich wohl kaum.« Er zog seine Jacke aus und warf sie achtlos auf einen Stuhl. »Schließlich war das Drehbuch nicht von mir.«
    »Aber . . .« Mit einem empörten Schnauben stieg sie aus ihren Schuhen und zog den Reißverschluß ihres Kleides auf. »Das ist einfach nicht gerecht. Du hättest den Oscar am meisten verdient.«
    Während er sein Hemd auszog, drehte er sich grinsend zu ihr um. Als er sie jedoch sah, brachte er keinen Ton heraus.
    Sie trat aus ihrem Kleid und trug nichts als das kleine trägerlose Dessous, das er ihr gekauft hatte, am Leib. Aus mitternachtsblauer Seide mit einem verführerischen Spitzenbesatz.
    Als sie sich bückte und einen ihrer rauchgrauen Strümpfe herunterzurollen begann, wurde er eisenhart. Ihre schönen Hände mit den kurzen, unlackierten Nägeln strichen über ihren langen, geschmeidigen Schenkel, über ihr Knie und ihre Wade bis hinab zu ihrem Fuß.
    Sie sagte etwas, aber außer einem bedrohlichen Rauschen in seinem Kopf vernahm er nichts. Ein Teil seines Hirns warnte ihn, daß es besser wäre, wenn er sein Verlangen in Schach hielte. Ein anderer Teil von ihm allerdings drängte ihn, sie zu nehmen, wie er sie nehmen wollte — hart und schnell und ohne jeden Gedanken an danach.
    Sie legte die ordentlich zusammengelegten Strümpfe auf einen Stuhl und griff mit einer Hand nach den Nadeln in ihrem Haar. Seine Hände ballten sich zu Fäusten, als sich die feurig-goldene Pracht über ihre nackten Schultern ergoß. Er hörte, daß er zu schnell und keuchend zu atmen begann. Und
stellte sich vor, wie er die Seide ihres Dessous in Fetzen riß, wie er die Hitze ihrer Haut mit seinen Händen und seinen Lippen ertastete, während sein Mund gierig von ihr Besitz nahm.
    Er zwang sich fortzusehen. Er brauchte nur einen Moment, versicherte er sich, dann hätte er sich wieder in der Gewalt. Es wäre nicht richtig, sie durch seine Begierde zu ängstigen.
    »Was wird es für einen Spaß machen, das alles zu Hause zu erzählen.« Brianna legte ihre Bürste fort und drehte sich abermals lachend im Kreis. »Ich kann einfach nicht glauben, daß es schon so spät ist und ich noch so munter bin. Ich habe das Gefühl, als bräuchte ich nie wieder zu schlafen.« Sie wirbelte in seine Richtung, schlang ihre Arme um seine Hüfte und schmiegte sich an seinen Rücken.

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