Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Töchter des Windes: Roman (German Edition)

Töchter des Windes: Roman (German Edition)

Titel: Töchter des Windes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
Einheimischer bestimmt weiterhelfen kann, indem er überprüft, ob die Dialoge, die Atmosphäre, die Interaktionen richtig getroffen sind.«
    »Oh, hmm, wenn ich dir helfen kann, sehr gern.«
    »Brie, warum hast du mich nicht einfach gefragt, ob du dir das Manuskript einmal ansehen kannst?«
    »Maggie hat mich gelehrt, was einem dann passieren kann.« Sie legte die Wäsche wieder fort. »Wenn man ihre Werkstatt betritt, um sich ein Stück, an dem sie gerade arbeitet, anzusehen, bezahlt man, wenn man Pech hat, mit dem Leben dafür.«
    »Ich glaube, ich bin etwas weniger temperamentvoll als sie.« Er gab ein paar Kommandos ein, fuhr den Computer hoch und schob die passende Diskette ein. »Die Szene spielt in einem Pub. Der Leser lernt einige der Figuren kennen und wird in die dörflichen Gepflogenheiten eingeführt. Außerdem kommt es zur ersten Begegnung zwischen McGee und Tullia.«
    »Tullia. Das ist gälisch.«
    »Genau. Es bedeutet die Friedliche. Laß mich gucken, ob ich die Stelle finden kann.« Er überflog eilig den Text. »Du sprichst kein Gälisch, oder?«
    »O doch. Maggie und ich haben es von unserer Großmutter gelernt.«
    Er hob den Kopf und starrte sie mit großen Augen an. »Ich Idiot. Warum nur habe ich dich nicht vorher danach gefragt? Weißt du, wieviel Zeit ich damit verbracht habe, bestimmte Wörter nachzugucken? Ich wollte ein paar gälische Ausdrücke einfließen lassen, weil ich dachte, daß die Atmosphäre so besser rüberkommt.«
    »Du hättest mich bloß zu fragen brauchen.«
    Er knurrte. »Zu spät. Ja, hier ist es. McGee ist ein ausgebrannter Cop, dessen Vorfahren von Irland nach Amerika ausgewandert waren. Er ist nach Irland gekommen, um die Familiengeschichte zu ergründen, vielleicht, um sein inneres Gleichgewicht zu finden und ein paar Antworten auf Fragen über sich selbst. Vor allem will er seine Ruhe haben. Er war an einer Festnahme beteiligt, die danebenging und in deren
Verlauf ein zufällig in der Nähe stehendes sechsjähriges Kind zu Tode kam.«
    »Wie traurig für ihn.«
    »Ja, er hat so seine Probleme. Und Tullia hat ebenfalls Schwierigkeiten genug. Sie ist verwitwet, hat ihren Mann und ihr Kind bei einem Unfall verloren, bei dem sie die einzige Überlebende war. Sie kommt mit ihrem Leben zurecht, aber trägt eine ziemliche Last mit sich herum. Ihr Ehemann war kein besonders toller Kerl, und mehr als einmal hat sie sich gewünscht, er wäre tot.«
    »Also empfindet sie Schuldgefühle, weil er tatsächlich gestorben ist, und sieht den Tod ihres Kindes als Strafe für ihre schlechten Gedanken an.«
    »Mehr oder weniger. Tja, auf jeden Fall gibt es diese Szene in dem Pub. Sie ist nur ein paar Seiten lang. Setz dich. Und paß auf.« Er beugte sich über ihre Schulter und nahm ihre Hand. »Siehst du die beiden Tasten da?«
    »Mit dieser gehst du nach oben, mit der da nach unten. Wenn du das, was auf dem Bildschirm ist, gelesen hast und weiterlesen willst, drückst du die hier. Und wenn du dir irgend etwas weiter oben noch mal ansehen willst, drückst du die. Und, Brianna?«
    »Ja?«
    »Wenn du irgendeine der anderen Tasten berührst, schneide ich dir sämtliche Finger ab.«
    »Was ein deutlicher Beweis dafür ist, daß du weniger temperamentvoll als Maggie bist.«
    »Genau. Ich habe Sicherungskopien von meinen Disketten gemacht, aber am besten gewöhnen wir uns derartige Unarten gar nicht erst an.« Er küßte sie auf den Kopf. »Ich gehe noch mal runter und sehe nach, welche Fortschritte dein Gewächshaus macht. Wenn irgend etwas hakt oder du meinst, daß irgend etwas unecht klingt, mach einfach eine Notiz hier auf dem Block.«
    »In Ordnung.« Bereits in den Text vertieft, winkte sie ihn fort. »Also, dann geh jetzt auch.«
    Gray wanderte in den Garten hinaus. Das aus sechs Schichten heimischen Steins bestehende Fundament des Gewächshauses war beinahe fertiggestellt, und ohne allzu große Überraschung sah er, daß Murphy persönlich Steine an die richtigen Stellen schob.
    »Ich wußte gar nicht, daß du neben deinen Fähigkeiten als Landwirt auch noch Talent zum Steinmetz hast«, rief Gray ihm zu.
    »Oh, ich betreibe von allem etwas. Paß auf, daß du den Mörtel dieses Mal weniger flüssig machst«, wies er den mageren Teenager neben sich an. »Mein Neffe, Tim MacBride, zu Besuch aus Cork. Tim ist vollkommen verrückt nach amerikanischer Countrymusik.«
    »Randy Travis, Wyonna, Garth Brooks?«
    »Die alle.« Tim sah ihn mit einem strahlenden Lächeln an, das dem seines Onkels

Weitere Kostenlose Bücher