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Tödlich ist die Nacht

Tödlich ist die Nacht

Titel: Tödlich ist die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Hoag
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und schrie: »Lassen Sie mich los! Lassen Sie mich los!«
    Aber die Frau ließ ihn nicht los. Stattdessen zog sie ihn an sich und nahm ihn in die Arme. Aus seinem Schreien wurde Schluchzen, und er ließ sich kraftlos gegen sie sinken.
    Man nennt es »suicide by cop«. Jemand will sterben, aber es fehlt ihm der Mut, sich den Lauf der Pistole in den Mund zu stecken und abzudrücken, deshalb lässt er das die Cops erledigen. Wenn er es wirklich will, gibt es keine Möglichkeit, ihn davon abzuhalten. Er muss nichts weiter tun, als die Pistole auf die Cops zu richten und zu schießen.
    Parker schlug das Herz bis in den Hals, als er Diane die Hand entgegenstreckte. »Diane. Liebes. Bitte nimm die Pistole runter.«
    Es war furchtbar, die Verzweiflung in ihrem Gesicht sehen zu müssen. Sie gab sich auf, direkt vor seinen Augen. Er machte noch einen Schritt auf sie zu.
    Hinter ihm sagte Jimmy Chew: »Kev, gehen Sie nicht zu nah ran.« Chew war besorgt, dass Diane die Pistole auf Parker richten könnte. Einerseits war es ihm egal, ob sie es tat oder nicht, andererseits würde es ihren Tod bedeuten, und das wollte er nicht.
    Parker machte noch einen Schritt.
    Die Tränen auf ihren Wangen glänzten silbern im Licht der Straßenlaterne. Sie sah ihn an und sagte: »Es tut mir so Leid. Es tut mir so furchtbar Leid…«
    Er machte noch einen Schritt.
    Zitternd und schwach hielt sie die Waffe seitlich von sich weg. Sie bebte in ihrer Hand wie ein sterbender Vogel.
    »Es ist alles in Ordnung«, flüsterte Parker. Was für eine idiotische Bemerkung. Was war hier schon in Ordnung? Was würde jemals wieder in Ordnung sein, wenn dieser Augenblick vorbei war? Nichts. Trotzdem sagte er es noch einmal: »Es ist alles in Ordnung, Liebes, es ist alles in Ordnung.«
    Die Pistole fiel ihr aus der kraftlosen Hand, und sie sank schluchzend in seine Arme.
    Parker drückte sie fest an sich. Er zitterte am ganzen Leib. In seinen Augen brannten Tränen. Er hielt sie und wiegte sie sanft hin und her.
    Hinter ihnen ertönte das Knistern von Stimmen aus dem Funkgerät des Streifenwagens. Chews Partner forderte Unterstützung an, bat darum, dass man einen Supervisor und Detectives schickte.
    Parker betete zu Gott, dass sie nicht Ruiz oder Kray schickten.
    Von der anderen Seite der Plaza her war bereits das Heulen einer Krankenwagensirene zu vernehmen. Außerdem hatte Metheny wahrscheinlich ebenfalls Unterstützung angefordert und darum gebeten, Detectives und einen Supervisor zu schicken. Binnen kurzem würde die ganze Plaza taghell erleuchtet sein und von Menschen wimmeln. Er wünschte, er könnte das verhindern. Er wollte nicht, das irgendjemand das hier sah. Diane war eine stolze, beherrschte Frau. Sie würde nicht wollen, dass jemand sie in diesem Zustand sah.
    Das war ein seltsamer Gedanke. Schließlich hatte sie einen Mann in den Kopf geschossen. Sie hatte praktisch zugegeben, dass sie Eddie Davis für den Mord an Tricia Crowne-Cole bezahlt hatte. Aber den Menschen, der all das getan hatte, kannte er nicht. Er kannte die Frau, die er in den Armen hielt. Er wünschte, er hätte sie besser gekannt.
    Jimmy Chew legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Kev«, sagte er leise. »Sie kommen.«
    Parker nickte. Er führte Diane zu dem Streifenwagen und half ihr, sich auf den Rücksitz zu setzen. Chew reichte ihm eine Decke, die er aus dem Kofferraum geholt hatte, und Parker breitete sie über Diane, gab ihr einen Kuss auf die Wange und flüsterte ihr etwas zu, das nicht einmal er verstand.
    Dann richtete er sich auf, sah Chewalski an und sagte: »Jimmy, äh, können Sie bitte dafür sorgen, dass man sie in Ruhe lässt? Ich, äh, muss da rüber…«
    »Klar, Kev.«
    Parker nickte und wollte danke sagen, aber seine Stimme ließ ihn im Stich. Er ging ein paar Schritte zur Seite, rieb sich mit den Händen übers Gesicht, atmete tief durch. Er musste seine Arbeit tun. Das war das Einzige, was ihn davor bewahren würde zusammenzubrechen.
    Er entfernte sich von dem Streifenwagen, ohne sich noch einmal umzudrehen, und ging zurück zur Plaza, wo Metheny auf dem Boden kniete und Eddie Davis Kopf in seinen großen Händen hielt.
    »Lebt er noch?«, fragte Parker.
    »Mehr oder weniger.«
    Metheny drückte seine Daumen auf die Schusslöcher links und rechts in Davis' Schläfen. Dianes Kugel war auf der einen Seite eingedrungen und auf der anderen wieder ausgetreten, geradewegs durch den Stirnlappen. Ein Ausdruck des Erstaunens lag auf Davis' Gesicht, aber Parker war sich

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