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Tödlich ist die Nacht

Tödlich ist die Nacht

Titel: Tödlich ist die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Hoag
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der Pistole. »Sehen Sie nach, was drin ist.«
    Davis ging zu der Tasche, bückte sich und zog den Reißverschluss auf. »Da ist das Geld, Junge. Sieh selbst.«
    Jace machte einen Schritt zur Seite und versuchte, in die Tasche zu sehen, ohne sich vorzubeugen.
    Alles geschah so schnell, dass er kaum das Aufblitzen der Klinge wahrnahm, als Davis auf ihn zusprang und ihm das Messer in den Bauch rammte.
    Parker schrie ins Mikrofon: »Los, los, los!« Er warf das Nachtsichtgerät zur Seite, verließ seine Deckung und begann zu rennen.
    Im gleichen Augenblick, in dem er »Polizei!« rief, zog Diane Nicholson eine Pistole und schoss Eddie Davis in den Kopf.
    Dan Metheny rollte sich von der Parkbank, eine Waffe in der Hand, und schrie: »Keine Bewegung!«
    Diane war jedoch bereits losgerannt, und sie rannte auch dann weiter, als Metheny rasch hintereinander fünf Schüsse abgab.
    Parker schrie: »Nicht schießen! Nicht schießen!«
    Im Vorbeilaufen deutete er auf den Boden und rief Metheny zu: »Sorg dafür, dass er am Leben bleibt!«
    Dann lief er so schnell ihn seine Beine trugen hinter Diane her und rief immer wieder ihren Namen.
    Sie hatte sieben Meter Vorsprung, und sie war durchtrainiert und schnell. Sie würde es zu ihrem Wagen schaffen.
    Sie lief um den Lexus herum, riss die Tür auf und stieg ein.
    Als Parker ihn fast erreicht hatte, sprang der Motor an, der Wagen kam direkt auf ihn zu.
    Parker sprang auf die Motorhaube, verlor dabei seine Pistole und klammerte sich mit beiden Händen fest, als Diane das Lenkrad herumriss. Der Wagen machte eine scharfe Drehung und schleuderte Parker zur Seite wie ein Stier seinen Reiter auf einem Rodeo.
    Er schlug auf dem Boden auf, rollte sich ab und sprang wieder auf die Füße.
    Der Lexus kam keine hundert Meter weit. Aus der Gegenrichtung raste Jimmy Chewalskis Streifenwagen heran, blieb mit quietschenden Reifen stehen und schnitt ihr den Fluchtweg ab.
    Parker erreichte keuchend das Heck des Wagens, als Diane gerade heraussprang. Sie stolperte, fiel auf die Knie, richtete sich wieder auf und drehte sich zu ihm um. Sie hielt eine Pistole in der Hand.
    »Diane«, sagte Parker. »Mein Gott, lass die Waffe fallen.«
    Chewalski und sein Partner hatten beide ihre Waffen gezogen und riefen irgendetwas.
    Die klassische Pattsituation.
    Diane sah die beiden Polizisten an, sah Parker an. Ihr Gesicht ließ Wut erkennen und eine Art von Schmerz, von der Parker bis zu diesem Augenblick nichts gewusst hatte. Er dachte, dass ihr Gesicht die Gefühle widerspiegelte, die in seinem Inneren tobten.
    »Diane, bitte«, sagte er flehend. »Lass die Waffe fallen.«
    Diane kam es so vor, als würde sie sich außerhalb ihres Körpers befinden und dabei zusehen, wie das alles jemand anderem widerfuhr.
    Sie hielt eine Pistole in der Hand. Cops zielten mit ihren Pistolen auf sie.
    Sie hatte einen Mann in den Kopf geschossen.
    Sie hatte einen Mann dafür bezahlt, die Frau ihres ehemaligen Liebhabers umzubringen.
    Sie hatte keine Ahnung, wer dieser Mensch war, dieser Mensch in ihr, der dazu fähig war, solche Dinge zu tun.
    Ihr Bedürfnis nach seiner Liebe hatte sie zu jemandem gemacht, den sie verabscheute. Sie hatte ihm mehr als einmal gesagt, dass sie alles für ihn tun würde – für ihn lügen, für ihn sterben, ihren Stolz vergessen, alles, was sie hatte, aufgeben. Bei der Erinnerung wurde ihr übel.
    »Diane, bitte«, sagte Parker und streckte eine Hand aus. Der Ausdruck auf seinem Gesicht brach ihr das Herz. »Nimm die Pistole runter.«
    Wie konnte ich das tun ?, fragte sie sich. Wie konnte es so weit kommen?
    Es war zu spät für Antworten. Es war zu spät, um irgendetwas zu ändern. Es war zu spät…

50
    Tyler spürte, wie alles Blut aus seinem Gesicht wich, als die Schüsse fielen.
    »Jace!«, schrie er. Er packte das Walkie-Talkie und drückte die Ruftaste. »Scout an Leader! Scout an Leader!«
    Er drehte sich zu Andi Kelly um. Sie hatte ihre Augen vor Schreck ebenso weit aufgerissen wie er.
    Der Fahrer des Lexus kam angerannt, steuerte auf den Wagen zu, den er ein Stück von der Plaza entfernt abgestellt hatte. Jemand kam hinter ihm her, holte auf. Er lief durch den Lichtkegel einer Straßenlaterne. Parker.
    »Jace! Jace!« Tyler rief immer wieder den Namen seines Bruders. Er riss die Wagentür auf und lief auf die Plaza zu, so schnell ihn seine Beine trugen.
    »Tyler!«, rief Andi Kelly.
    Sie packte ihn von hinten am Arm und hielt ihn fest. Tyler wehrte sich und trat nach ihr und wand sich

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