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Tödlich ist die Nacht

Tödlich ist die Nacht

Titel: Tödlich ist die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Hoag
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sagen, dass hier jemand nach etwas gesucht hat. Wissen Sie, wonach?«
    »Ich habe keine Ahnung«, sagte sie und beobachtete ihn dabei wie ein Pokerspieler. »Wissen Sie es?«
    »Fehlte in Lennys Büro irgendetwas?«
    »Geld. Ich weiß nicht, wie viel. Es war Geld im Safe. Er hat gestern Abend auf einen Fahrradkurier gewartet. Die Polizei glaubt, dass es der Kurier war. Dass er Lenny umgebracht, das Geld genommen und die Stadt verlassen hat.«
    »Sieht mir nicht danach aus, als ob der Mörder die Stadt verlassen hätte«, sagte Jace.
    »Vielleicht war es nicht der Mörder, der das hier getan hat. Vielleicht war es nur ein Einbrecher.«
    »Und warum sollte ein gewöhnlicher Einbrecher so etwas auf Ihren Spiegel schreiben?«, fragte er. »›Als Nächste bist du dran‹. Es wäre wirklich ein erstaunlicher Zufall, wenn sich ein wahllos mordender Serienkiller, einen Tag nachdem Ihr Vater ermordet wurde, ausgerechnet Sie als nächstes Opfer aussuchen würde.«
    Abby Lowell bedeckte ihr Gesicht mit den Händen, rieb sich die Schläfen, fuhr sich mit den manikürten Fingern über den Hals, dann legte sie den Kopf in den Nacken und seufzte. »Ich muss mich hinsetzen.«
    Jace hielt sie nicht auf, als sie sich an ihm vorbeischob, um sich auf den Rand der Badewanne zu setzen. Er ließ sich auf den geschlossenen Klodeckel sinken. Er hatte das Bedürfnis, sich hinzulegen. Sein Kopf fühlte sich an, als würde jemand immer und immer wieder mit einem Eisenrohr darauf schlagen. Er fasste sich an die Wange, um festzustellen, ob er noch blutete.
    »Wer sind Sie?«, fragte sie erneut. »Warum sind Sie hierher gekommen? Ich kenne Sie nicht. Mit Leuten wie Ihnen hat Lenny für gewöhnlich keine Geschäfte gemacht. Aber selbst wenn, warum kommen Sie zu mir? Was geht Sie das alles an?«
    Jace betrachtete sie einen Moment. Sie saß mit geradem Rücken und übereinander geschlagenen Beinen da, elegant und damenhaft. Wie zum Teufel hatte Lenny solch eine Tochter zustande gebracht? Vielleicht war sie adoptiert.
    »Sie haben meine Frage nicht beantwortet«, sagte sie.
    Sie senkte den Kopf, und ihre dunklen Haare fielen ihr wie ein Vorhang übers Gesicht. Sie strich sie zurück und sah ihn an, mit diesem gewissen Blick von unten. Sexy.
    »Falls Sie irgendetwas über Lennys Tod wissen«, sagte sie, »sollten Sie damit zur Polizei gehen. Fragen Sie nach Detective Parker. Falls Sie irgendetwas darüber wissen, warum dieser Einbrecher meine Wohnung verwüstet hat, sollten Sie damit auch zur Polizei gehen. Sie können mein Telefon benutzen«, bot sie an. »Oder ich kann für Sie anrufen.«
    Jace sah weg. Sie versuchte ihn in die Enge zu treiben. Er blieb cool. »Ich habe nicht vor, mit der Polizei zu reden.«
    »Das habe ich mir gedacht.«
    »Wissen Sie, auf was für eine Sache sich Ihr Vater eingelassen hatte?«
    »Ich wusste nicht, dass er sich überhaupt auf irgendetwas eingelassen hatte.«
    »Da scheint jemand anderer Meinung zu sein«, sagte Jace und blickte auf den Spiegel. »Dieser Jemand ist offensichtlich der Meinung, wenn er das, was er sucht, bei Ihrem Vater nicht finden konnte, dann muss es bei Ihnen sein.«
    »Warum wollen Sie nicht mit der Polizei reden?«, fragte sie. »Wenn Sie selbst nicht in irgendetwas drinhängen, wenn Sie nichts darüber wissen, warum stellen Sie mir dann all diese Fragen?«
    »Ich habe meine Gründe.«
    »Weil Sie etwas wissen«, sagte sie und erhob sich. Sie wurde langsam wütend, gereizt. Sie ging ein paar Schritte auf und ab. »Und Sie können nur dann etwas wissen, wenn Sie etwas mit der Sache zu tun haben.«
    »Man hat letzte Nacht versucht, mich umzubringen«, sagte Jace und stand auf, jetzt ebenfalls wütend. »Das ist alles, was ich weiß. Ich habe etwas für Ihren Vater erledigt, und jemand hat versucht, mich umzubringen. Und auf dem Weg zurück zu Lenny, um ihn zu fragen, in was zum Teufel er mich da mit hineingezogen hatte, stellte ich fest, dass er tot war. Ich glaube, das gibt mir das Recht, ein Interesse an dieser Angelegenheit zu haben, finden Sie nicht?«
    »Sie sind es, nicht wahr?«, sagte sie. »Sie sind der Fahrradkurier.«
    Im Bruchteil einer Sekunde war sie aus der Tür gerannt und schlug sie hinter sich zu. Jace machte einen Satz zur Tür, riss sie auf und lief hinter Abby her.
    Auf dem Weg durchs Wohnzimmer schnappte sie sich ein schnurloses Telefon, stolperte aber im nächsten Augenblick über ein paar Bücher, die der Eindringling auf den Fußboden geworfen hatte.
    Jace machte einen

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