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Tödliche Beute

Tödliche Beute

Titel: Tödliche Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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zweihundertfünfzig Meter langen Rasenfläche waren die roten Sandsteintürme des Smithsonian Castle im Flutlicht deutlich zu erkennen. In Richtung Potomac ragte die schlichte weiße Stele des Washington Monument hoch in den dunklen Himmel.
    Man hatte ein großes Stück des Rasens mit gelbem Absperrband umgeben und mit tragbaren Scheinwerfern hell erleuchtet. Auf der so markierten Fläche stand ein Rechteck aus orangefarbenen Pylonen. Am Rand drängten sich Hunderte von Empfangsgästen in Abendgarderobe sowie neugierige Passanten, die das Licht und die Menschenmenge bemerkt hatten. Auch ein paar uniformierte Beamten des National Park Service waren zu sehen. Jenseits der Rennstrecke, wo in einer Reihe mehrere große Lastwagen standen, ertönte vielstimmiges Hundegebell. Dann wurde das aufgeregte Winseln und Jaulen von der Stimme eines Mannes übertönt, die plötzlich aus der öffentlichen Lautsprecheranlage erklang.
    »Meine Damen und Herren, ich darf Sie bei unserer Ausstellung
Bewohner des eisigen Nordens
herzlich willkommen heißen«, verkündete der Ansager. »Sie werden nun den aufregendsten Teil der Veranstaltung zu sehen bekommen, nämlich den Wettkampf der Hundeschlitten. Dies ist mehr als ein Rennen. Die Teilnehmer stammen aus zwei verschiedenen kanadischen Inuitgemeinschaften und werden Ihnen demonstrieren, welche Fähigkeiten man benötigt, um in der Arktis zu überleben. Der Jäger muss sehr schnell töten und daher seine Harpune mit unfehlbarer Präzision handhaben. Wie Sie wissen, ist in Washington zu dieser Jahreszeit nicht mit besonders viel Schnee zu rechnen.« Er wartete kurz, bis sich das Gelächter wieder gelegt hatte.
    »Daher sind die Schlitten hier mit Rädern ausgestattet, nicht mit Kufen. Und jetzt viel Spaß!«
    Bei den Lastwagen liefen zahlreiche Leute herum, die sich nun in zwei Gruppen aufteilten und jeweils einen Schlitten zu einer Lücke in der Absperrung schoben.
    Während man die beiden Gefährte, eines leuchtend blau, das andere feuerrot, an der Startlinie nebeneinander aufstellte, wurden die wolfsähnlichen Schlittenhunde aus den Transportanhängern geholt und in das Zuggeschirr eingehakt.
    Die Huskys spürten, dass ein Wettlauf bevorstand, gebärdeten sich noch ungeduldiger und stemmten sich mit ohrenbetäubendem Gebell in die Gurte. Jedes Team bestand aus einem Leithund und acht paarweise angeordneten Tieren. Gemeinsam verfügten sie über eine erstaunliche Zugkraft. Obwohl die Bremsen angezogen waren und die Betreuer die Leinen straff hielten, ruckten die Schlitten langsam vorwärts.
    Zwei Männer, offenbar die beiden Fahrer, lösten sich aus der Gruppe und nahmen ihre Positionen ein. Eine Sekunde später ertönte der Startschuss. Die Fahrer gaben laute Kommandos, die Hunde liefen los, und die Schlitten rasten wie zwei Raketen davon. Die Tiere schlugen sofort ein scharfes Tempo an. Da die Rasenstrecke unbekanntes Terrain für sie war, verringerten die Fahrer vor der ersten Kurve die Geschwindigkeit. Ein wenig gerieten sie ins Schlingern, aber sie bogen nebeneinander auf die nächste Gerade ein und meisterten auch die zweite Kurve auf gleicher Höhe.
    Nun wieder mit voller Beschleunigung rasten die Schlitten auf die Stelle zu, an der Austin neben Therri und Ben hinter dem gelben Band stand. Die Fahrer trieben die Hunde mit lauten Schmatzgeräuschen an. Aufgrund der milden Temperatur trugen sie keine Fellanoraks, sondern nur Lederhosen, deren Beine in den Stiefeln steckten. Auf den freien Oberkörpern der Männer glänzte der Schweiß.
    Die Schlitten wurden normalerweise in schneearmen Gegenden zum Training der Hunde genutzt. Das Chassis bestand aus einem knapp zwei Meter langen und einen Meter breiten stählernen Gittergeflecht zwischen vier Flugzeugreifen. Gesteuert wurden die Schlitten über ein kleines Lenkrad am oberen Ende eines senkrechten Rohrs.
    Die Fahrer standen breitbeinig auf schmalen, seitlich angebrachten Trittbrettern und beugten sich tief hinab, um dem Wind weniger Widerstand zu bieten und den Schwerpunkt weiter nach unten zu verlagern. Als die Schlitten mit surrenden Rädern vorbeihuschten, waren die Gesichter der Fahrer bloße Schemen.
    Auch am Eingang der dritten Biegung lagen die Wettkämpfer noch gleichauf. Der Fahrer des roten Schlittens wollte die Kurve auf der Innenbahn möglichst eng nehmen, um sich einen Vorsprung zu verschaffen, aber sein Gefährt blieb an einer Kante hängen, und die äußeren Reifen hoben einige Zentimeter vom Gras ab.
    Geschickt hielt

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