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Tödliche Beute

Tödliche Beute

Titel: Tödliche Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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»In Wahrheit bin ich zurückgekommen, weil es mir gefehlt hat, am Telefon von einem unverschämten jungen Gernegroß verspottet zu werden, der es eigentlich besser wissen müsste.«
    »Sie scheinen gut in Form zu sein, St. Julien. Demnach war es eine schöne Reise.«
    »Allerdings, und ich fühle mich tatsächlich so, als hätte ich Italiens gesamte Pasta gegessen. Aber es ist auch schön, wieder zu Hause zu sein.«
    »Ich habe mich gefragt, was Sie mittlerweile wohl herausgefunden haben.«
    »Ich hätte Sie ohnehin nachher noch angerufen. Es ist wirklich faszinierend. Können Sie vorbeikommen? Ich mache uns einen Kaffee, und dann können wir ein wenig plaudern.«
    »Ich bin in fünf Minuten bei Ihnen. Zufälligerweise fahre ich nämlich gerade durch Georgetown.«
    Als Austin eintraf, servierte Perlmutter zwei riesige Becher Milchkaffee. Dann räumte er einen Bücherstapel beiseite, unter dem ein Stuhl für Kurt zum Vorschein kam, und einen anderen Stoß Papiere, damit sein breiter Hintern Platz auf einem überdimensionalen Sofa fand.
    Perlmutter trank einen Schluck. »Also gut, kommen wir zum Thema … Nachdem Sie mich in Florenz angerufen hatten, habe ich Ihre Anfrage bezüglich der Roland-Reliquien mit meinem Gastgeber besprochen, einem gewissen Signor Nocci. Er konnte sich erinnern, in einem historischen Brief an König Karl V. einen entsprechenden Verweis gelesen zu haben. Verfasser war ein Mann namens Martinez, ein glühender Befürworter der spanischen Inquisition, vor allem im Hinblick auf die Basken. Mr. Nocci hat mich daraufhin mit der stellvertretenden Kuratorin der Biblioteca Laurenziana bekannt gemacht. Sie hat das Schreiben für uns herausgesucht. Martinez zieht darin namentlich über Diego Aguirrez her.«
    »Das ist der Urahn des Mannes, den ich getroffen habe, Balthazar Aguirrez. Gute Arbeit.«
    Perlmutter lächelte. »Das ist noch längst nicht alles.
    Martinez behauptet kategorisch, Aguirrez habe das Schwert und das Horn des Roland in seinem Besitz, und er gelobt, ich zitiere, ›ihn bis ans Ende der Welt zu verfolgen und diese Reliquien zurückzufordern‹.«
    Austin stieß einen leisen Pfiff aus. »Demnach haben die Reliquien tatsächlich existiert. Und es besteht eine direkte Verbindung zur Familie Aguirrez.«
    »Ja, dieser Brief scheint das Gerücht zu bestätigen, dass Schwert und Horn sich bei Diego befunden haben.«
    Perlmutter reichte ihm eine Mappe. »Das ist die Kopie eines Manuskripts aus dem Staatsarchiv von Venedig. Es wurde im Schifffahrtmuseum gefunden und steckte in einer Akte zum Thema Kriegsgaleeren.«
    Austin las den Titel: »Zur Entlastung eines Seemanns.«
    Der Text war auf das Jahr 1520 datiert und enthielt laut Untertitel einen
Bericht des Richard Blackthorne, unfreiwilliger Söldner im Dienste der spanischen Inquisition, demütiger Seefahrer und beständiger Verteidiger des Namens Seiner Majestät, in welchem er ihm vorgeworfene Schändlichkeiten als unwahr widerlegt und jedweden Mann auffordert, niemals den mordgierigen Spaniern zu vertrauen.
    Kurt sah Perlmutter an. »Blackthorne ist gewiss ein Meister des niemals endenden Satzes, aber was hat er mit Roland und dem alten Aguirrez zu tun?«
    »Alles, mein Freund.
Alles.
« Er blickte in seinen leeren Kaffeebecher. »Wären Sie wohl so nett, mir in der Küche etwas nachzuschenken? Ich fühle mich nach der beschwerlichen Reise ermattet. Und bitte gießen Sie auch sich selbst noch eine Tasse ein.«
    Austin stand klaglos auf und erfüllte ihm den Wunsch.
    Er wusste, dass sein Gastgeber am besten funktionierte, wenn er gleichzeitig essen oder trinken konnte.
    Perlmutter nippte an dem Kaffee und strich mit der Hand über das Manuskript, als wolle er den Inhalt ertasten. »Sie können es jederzeit gern lesen, aber lassen Sie mich den Inhalt einstweilen kurz zusammenfassen. Blackthorne geriet offenbar in den Verdacht, er habe freiwillig den verhassten Spaniern gedient. Mit dieser Aussage wollte er den Sachverhalt klarstellen.«
    »Das ist aus seiner Einleitung bereits ziemlich deutlich geworden.«
    »Blackthorne machte sich Sorgen, sein Name könne besudelt werden. Er stammte aus einer angesehenen Kaufmannsfamilie in Sussex, ging als Jugendlicher zur See und arbeitete sich vom Schiffsjungen zum Kapitän eines Handelsschiffs hoch. Dann fiel er nordafrikanischen Piraten in die Hände und wurde Rudersklave auf einer algerischen Galeere, die später Schiffbruch erlitt.
    Genueser retteten ihn vor dem Ertrinken und lieferten ihn an die

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