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Tödliche Beute

Tödliche Beute

Titel: Tödliche Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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dass wir uns mit Sandecker treffen.«

29
    Der riesige Bildschirm im Besprechungsraum leuchtete eine Sekunde lang blau, dann wurde eine Aufnahme sichtbar. Man sah in einem Netz silbrig weiße Schuppen aufblitzen und hörte Mike Neals aufgeregte Stimme:
    »Halten Sie Abstand, wir haben einen erwischt!« Ein Fisch knallte aufs Deck, und eine Nahaufnahme zeigte, wie sein zahnbewehrtes Maul den Stiel eines Landungshakens zerbiss. Wenig später wurde das Tier mit einem Baseballschläger betäubt. Im Hintergrund waren die verblüfften Stimmen der Trouts zu vernehmen.
    Paul Trout betätigte einen Knopf der Fernbedienung und schaltete den Videorekorder auf Standbild. Das Licht im Raum ging wieder an und eine forsche, befehlsgewohnte Stimme erklang. »Wie es scheint, hat
Der weiße Hai
echte Konkurrenz bekommen.«
    Admiral James Sandecker, die treibende Kraft der NUMA, saß am Kopfende eines langen Konferenztisches inmitten einer violetten Rauchwolke, die von der dicken Zigarre in seiner Hand aufstieg.
    »Dieses Ding da auf dem Schirm ist eine Klasse für sich, Admiral«, sagte Gamay, die mit Austin, Zavala und Rudi Gunn ebenfalls am Tisch saß. »Ein weißer Hai greift an, wenn er hungrig ist oder gejagt wird. Diese Kreatur, die wir hier vor uns sehen, ist eher wie Mackie Messer, nämlich durch und durch bösartig.«
    Sandecker stieß eine Qualmwolke aus und sah die Anwesenden nacheinander an. »Nachdem Sie nun mit dem vermutlich kürzesten Monsterfilm aller Zeiten meine Aufmerksamkeit erregt haben, verraten Sie mir doch bitte, was zum Teufel hier vor sich geht und was dieses Geschöpf mit dem Gips an Pauls Hand zu tun hat.«
    Gamay und Paul berichteten abwechselnd über ihr Abenteuer in Kanada, von dem kurzen Abstecher zur Oceanus-Fischfabrik bis hin zu dem Gespräch mit den Genetikern der McGill University.
    »Hast du gerade Frederick Barker gesagt?«, hakte Austin nach.
    »Ja«, entgegnete Gamay. »Kennst du ihn?«
    »Flüchtig. Seine Leute haben gestern Abend versucht, mich umzubringen.«
    Austin schilderte den anderen die Begegnung mit Barker und die wilde Verfolgungsjagd quer durch die Mall.
    »Herzlichen Glückwunsch, Kurt. Das von Ihnen verursachte Verkehrschaos hat es bis auf die Titelseite der
Washington Post
geschafft.« Sandecker hielt nachdenklich inne. »Mal sehen, ob ich alles richtig verstanden habe. Sie glauben, dass Oceanus in den Gewässern der Färöer zwei Schiffe versenkt hat, um von einem geheimen Projekt unter der Leitung dieses Barker abzulenken, das sich mit der Zucht von genmanipuliertem Fisch beschäftigt.« Er deutete auf den Bildschirm. »So wie dieses Exemplar, das Paul und Gamay in Kanada gefunden haben. Und dass Angehörige eines räuberischen Eskimostamms auf den Färöern, in Kopenhagen und in Washington versucht haben, Sie zu ermorden.«
    »Wenn man das so hört, klingt es ziemlich unglaubhaft«, sagte Austin kopfschüttelnd.
    »Baron Münchhausen hätte sich keine bessere Geschichte ausdenken können. Zum Glück haben Paul und Gamay die Existenz dieser mordgierigen Eskimos bestätigt.« Er wandte sich an Gunn. »Was halten Sie von dieser aberwitzigen Sache, Rudi?«
    »Bevor ich antworte, würde ich Gamay gern fragen, was passieren könnte, falls diese künstlich veränderten Superfische in die freie Wildbahn gelangen und sich vermehren würden.«
    »Laut Dr. Throckmorton, dem Kollegen von Barker, würde eine größere Anzahl dieser Tiere eine biologische Zeitbombe bedeuten«, sagte Gamay. »Sie könnten innerhalb weniger Generationen die natürlichen Fischpopulationen ersetzen.«
    »Was wäre so schlimm daran?«, fragte Sandecker als Advocatus Diaboli. »Die Fischer müssten nur noch wenige große anstatt viele kleine Fische fangen.«
    »Stimmt, aber wir wissen nicht genug über die Langzeiteffekte. Was würde geschehen, falls diese Frankenfische sich als ungenießbar für den Menschen erwiesen? Was wäre mit unvorhergesehenen Mutationen Sind die Nachkommen der Superfische eventuell gar nicht überlebensfähig? Dann gäbe es weder die natürlichen Spezies noch die Mutanten. Das Ökosystem der Meere würde aus dem Gleichgewicht geraten. Überall auf der Welt würden Fischer, die weiterverarbeitende Industrie und der Handel Bankrott gehen. Ganze Gesellschaften, die sich hauptsächlich von Fisch ernähren, würden tief greifend gestört. Und auch die Industrienationen würden geschädigt.«
    »Ziemlich trostlose Aussichten«, sagte Sandecker.
    »Das war nur eine vorsichtige Schätzung. Wir

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