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Tödliche Beute

Tödliche Beute

Titel: Tödliche Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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zusammengebunden, und seine grauen Augen betrachteten die Welt durch das Drahtgestell einer Nickelbrille.
    »Rudi hat mich gebeten, Max eine Liste aller Orte zusammenstellen zu lassen, an denen es zu einem plötzlichen Rückgang der Fischbestände gekommen ist, und dann möglichst zu überprüfen, ob es in der Nähe Fischfabriken oder Zuchtbetriebe gibt.«
    »Sollen wir diese Besprechung bei Ihnen im Rechenzentrum fortsetzen?«, fragte Sandecker.
    Yaegers jungenhaftes Gesicht leuchtete aufgeregt.
    »Nein, bleiben Sie sitzen. Sie werden nun eine Kostprobe der Reise-Max erleben.«
    Sandecker verzog das Gesicht. Er wollte seine Streitmacht in Bewegung setzen und interessierte sich nicht für Yaegers Experimente, sondern nur für deren Ergebnisse. Andererseits hatte er großen Respekt vor dem Computergenie und brachte ihm untypisch viel Nachsicht entgegen, die sich nicht zuletzt darin äußerte, dass Yaeger gegen die Kleidungsvorschriften der NUMA verstoßen durfte.
    Nun verband Yaeger einen Laptop-Computer mit diversen Anschlüssen und dem großen Bildschirm. Dann schaltete er das Gerät ein. Jeder, der mit einer gewöhnlichen Datenpräsentation gerechnet hätte, kannte Hiram Yaeger nicht. Auf dem Monitor erschien das Abbild einer Frau mit topasfarbenen Augen, glänzendem kastanienbraunem Haar und bloßen Schultern. Der untere Rand des Bildschirms verdeckte knapp ihr üppiges Dekollete.
    Es war kaum zu glauben, dass diese wunderschöne Frau in Wahrheit eine künstliche Intelligenz darstellte, das Endprodukt einer hochgradig komplexen Folge elektronischer Schaltkreise. Yaeger hatte seine eigene Stimme aufgezeichnet, ihr auf digitalem Weg eine weibliche Klangfarbe verpasst und dazu das Antlitz seiner Ehefrau, einer erfolgreichen Künstlerin, in das System eingespeist. Max neigte dazu, genauso gereizt und empfindlich zu reagieren wie das Vorbild aus Fleisch und Blut.
    Wenn er in der Computerzentrale arbeitete, saß Yaeger vor einem großen Schaltpult, und Max wurde dreidimensional auf einen riesigen Monitor projiziert.
    »Mit der Reise-Max braucht man nicht ins Rechenzentrum zu kommen, um Fragen zu stellen. Der Laptop klinkt sich in den Zentralrechner ein, und so kann ich sie an jeden beliebigen Ort mitbringen. Nicht wahr, Max?«
    Normalerweise reagierte Max auf die direkte Anrede mit einem strahlenden Lächeln, aber diesmal sah das Gesicht aus, als sei ihr eine Laus über die Leber gelaufen. Yaeger fummelte an den Anschlüssen herum und versuchte es erneut.
    »Max? Alles in Ordnung?«
    Die Augen richteten sich auf die Unterkante des Bildschirms. »Ich komme mir so … flach vor.«
    »Von hier draußen siehst du ganz prima aus«, sagte Yaeger.
    »Prima?«
    »Nein, du siehst
wundervoll
aus!«
    Sandecker war mit seiner Geduld am Ende. »Vielleicht sollten Sie der jungen Lady einen Strauß Rosen schicken.«
    »Bei mir klappt das immer«, sagte Zavala.
    Sandecker bedachte ihn mit einem vernichtenden Blick.
    »Danke, dass Sie uns an Ihrem reichhaltigen Erfahrungsschatz teilhaben lassen, Joe. Ich bin sicher, Sie können das in Ihren Memoiren verwenden. Hiram, würden Sie bitte zur Sache kommen?«
    Max lächelte. »Hallo, Admiral Sandecker.«
    »Hallo, Max. Hiram hat Recht, du siehst wundervoll aus.
    Aber ich schätze, wir sollten dieses Reise-Max-Experiment beenden. Zukünftig werden wir dich wieder im Rechenzentrum besuchen.«
    »Danke für Ihr Verständnis, Admiral. Was kann ich für Sie tun?«
    »Bitte zeig uns die Daten, um die Hiram gebeten hat.«
    Das Gesicht wich sogleich einer Weltkarte. »Diese Karte zeigt die Stellen, an denen in der Nähe von Fischzuchten die natürlichen Bestände merklich reduziert wurden«, ertönte Max’ Stimme. »Ich kann Ihnen spezifische Daten zu jedem einzelnen Ort nennen.«
    »Das ist vorerst nicht nötig. Bitte zeig uns die Betriebe, die sich im Besitz von Oceanus befinden.«
    Einige der Kreise verschwanden, aber die meisten blieben bestehen.
    »Jetzt vergrößere Kanada«, sagte Sandecker.
    Auf dem Monitor erschien Kap Breton.
    »Bingo!«, rief Paul Trout. »Genau dort hatten Gamay und ich unseren kleinen Zusammenstoß mit Oceanus.«
    »Max, könntest du eine gerade Linie von diesem Standort zum nächstgelegenen See in Nordkanada ziehen?«, bat Austin.
    Auf der Karte verband nun ein Strich die Fabrik an der Küste mit dem Landesinnern, aber der bezeichnete See war zu klein und zu dicht an der Zivilisation gelegen.
    Nach mehreren Versuchen blieb nur ein Gewässer übrig, das groß und

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