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Tödliche Beute

Tödliche Beute

Titel: Tödliche Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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Ihrer Leute.«
    »Dann sind Sie mir nicht böse, dass ich Sie beschattet habe?«
    »Nicht im mindesten, aber bitte machen Sie es sich nicht zur Gewohnheit.«
    »Ich verstehe.« Aguirrez hielt nachdenklich inne. »Gehe ich recht in der Annahme, dass die Angreifer im Auftrag von Oceanus gehandelt haben?«
    »Ich glaube, davon können wir ausgehen. Die Männer ähnelten den Wachposten, denen ich auf den Färöern begegnet bin.«
    »Oceanus hat demnach schon zweimal versucht, Sie zu ermorden. Seien Sie vorsichtig, mein Freund, es könnte erneut dazu kommen.«
    »Das ist es bereits.«
    Aguirrez fragte ihn nicht nach den Einzelheiten, denn ihm machte offensichtlich etwas anderes zu schaffen. Er erhob sich und ging mit Blackthornes Manuskript in der Hand unruhig im Raum auf und ab. »Die Leute hier dürfen nichts von diesem Material erfahren. Ohne die Reliquien wird die spanische Regierung den Ansporn verlieren, etwas für die Autonomie der Basken zu tun. Aber es geht nicht nur um den politischen Aspekt«, sagte er mit hohler Stimme. »Ich habe die Reliquien nicht gefunden und mich somit meines Vorfahren Diego nicht würdig erwiesen.«
    »Es gibt vielleicht noch einen Ausweg.«
    Aguirrez blieb stehen und fixierte Austin mit bohrendem Blick. »Wie meinen Sie das?«
    »Wir sind beide daran interessiert, Oceanus das Handwerk zu legen. Lassen Sie uns darüber reden und herausfinden, ob wir eine gemeinsame Basis finden.«
    Aguirrez hob die buschigen Augenbrauen, verzog ansonsten aber keine Miene. Dann ging er zu einer Hausbar und kehrte mit zwei kleinen Gläsern sowie einer Flasche grünlich gelbem Alkohol zurück. Er füllte die Gläser und reichte eines an Austin weiter, der sogleich den charakteristischen Duft des Izarra erkannte.
    Eine Stunde später saß Austin wieder in seinem Wagen. Er fragte sich, ob er die getroffene Vereinbarung womöglich noch bereuen würde, vertraute aber letztlich seinem Instinkt, weil ihm momentan gar nichts anderes übrig blieb. Er spürte, dass Aguirrez zwar hinterlistig, andererseits aber prinzipientreu war. In Anbetracht ihrer gemeinsamen Ziele wäre es unklug gewesen, kein lockeres Bündnis zu schließen.
    Kurt überprüfte die Mailbox seines Mobiltelefons und sah, dass zwei Nachrichten eingegangen waren. Die erste stammte von den Trouts. Er war erleichtert, von den beiden zu hören. Die Zusammenarbeit beim Team für Sonderaufgaben hatte ihn gelehrt, dass Paul und Gamay gut auf sich aufpassen konnten, aber sie hatten sich in diesem Fall auf die Spur von Oceanus begeben, ohne vorher von den möglichen Gefahren zu wissen.
    Als er nun zurückrief, nahm Gamay den Hörer ab. Sie und Paul waren einige Stunden zuvor aus Kanada zurückgekehrt, hatten schnell ihr Gepäck nach Hause gebracht und waren dann zur Zentrale der NUMA gefahren, um sich von Zavala über die letzten Ereignisse informieren zu lassen.
    »Habt ihr euch bei Oceanus umsehen können?«, fragte Austin.
    »Nein«, erwiderte Gamay, »aber wir haben ein paar ihrer Angestellten kennen gelernt.«
    Sie klang ein wenig zu beiläufig.
    »Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass solche Begegnungen mitunter schmerzhaft verlaufen. Seid ihr beide in Ordnung?«
    »Uns geht’s gut. Ich hab eine leichte Gehirnerschütterung, Paul hat ein gebrochenes Handgelenk, und die Schnittwunden und Blutergüsse sind fast schon verheilt.«
    Austin stieß einen Fluch aus. Er war auf sich selbst wütend, weil er seine Partner in Gefahr gebracht hatte.
    »Mir war nicht bewusst, was euch drohen könnte. Es tut mir Leid.«
    »Dazu besteht keine Veranlassung. Du hast uns nur gebeten, etwas über Oceanus herauszufinden. Es war unsere eigene Entscheidung, nach Kanada zu fliegen und dort herumzuschnüffeln. Außerdem hat sich die Reise gelohnt. Wir hätten andernfalls nämlich nichts von dem Teufelsfisch erfahren.«
    Der einzige Teufelsfisch, von dem Austin je gehört hatte, war der Mantarochen. »Bist du sicher, dass die Gehirnerschütterung schon abgeklungen ist?«
    »Ich bin durchaus bei klarem Verstand, Kurt. In all meinen Jahren als Meeresbiologin habe ich so etwas noch nicht erlebt. Paul nennt es den ›weißen Tod‹.«
    Austin lief ein leichter Schauer über den Rücken, weil er an das große bissige Geschöpf in dem Oceanus-Tank denken musste. »Du kannst mir alles Weitere erzählen, wenn ich gleich bei euch bin.«
    Er unterbrach die Verbindung und wählte Gunns Nummer. »Hallo, Rudi«, sagte er und kam ohne Umschweife zur Sache. »Ich glaube, es ist an der Zeit,

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