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Tödliche Beute

Tödliche Beute

Titel: Tödliche Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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wissen, dass derzeit an der gentechnischen Veränderung von mehr als zwanzig verschiedenen Arten geforscht wird. Falls die in die Freiheit entkommen, könnte das eine Tragödie unvorstellbaren Ausmaßes nach sich ziehen.«
    »Wir gehen bislang davon aus, dieses Ungeheuer da oben sei aus einem Forschungslabor
entwischt
«, sagte Rudi.
    »Nehmen wir doch mal an, dass er und seine Artgenossen
absichtlich
freigelassen wurden.«
    Gamay starrte Gunn an, als seien ihm plötzlich Hörner gewachsen. »Wieso sollte jemand die Auslöschung einer gesamten Spezies riskieren? Das wäre ja furchtbar.«
    Gunn schüttelte den Kopf. »Nicht für alle.«
    »Was wollen Sie andeuten?«, fragte Sandecker.
    »Dass der Fisch vielleicht aus dem
Meer
verschwindet, aber nicht aus den Zuchtbecken von Oceanus. Der Konzern hat sich seine gentechnischen Veränderungen weltweit patentieren lassen. In den DNS-Datenbanken von Oceanus bliebe die Spezies erhalten.«
    »Sehr schlau ausgedacht, Rudi«, sagte Sandecker.
    »Oceanus würde ein Monopol auf einen der wichtigsten Eiweißlieferanten besitzen.«
    »Ein solches Monopol könnte Milliarden von Dollar wert sein«, warf Paul ein.
    »Es geht um mehr als Geld«, sagte Sandecker. »Fisch ist in vielen Teilen der Welt die Hauptnahrung der Bevölkerung. Nahrung bedeutet Macht.«
    »Das erklärt auch, warum Oceanus so skrupellos vorgeht«, sagte Austin. »Falls bekannt würde, dass sie die Weltmeere leer räumen wollen, gäbe es sofort einen gewaltigen öffentlichen Aufschrei.«
    »Das klingt plausibel«, sagte Gunn. »Man errichtet überall auf der Welt Fischzuchten, um in kurzer Zeit alle wichtigen natürlichen Brutstätten erreichen zu können.«
    »Man würde gar nicht so viele Tiere benötigen«, erklärte Gamay. »Jeder männliche Mutant könnte sich mit Dutzenden von Weibchen paaren. Aber ich möchte darauf hinweisen, dass es nicht illegal ist, Fische ins offene Meer zu entlassen.«
    »Um ihr kleines schmutziges Geheimnis zu bewahren, haben diese Leute bereits zwei Schiffe versenkt und mehrere Morde begangen«, sagte Austin. »Außerdem halten sie ein komplettes Indianerdorf gefangen. Soweit ich weiß, sind Mord und Menschenraub durchaus illegal.«
    »Aber da wir dem Konzern diese Verbrechen noch nicht einwandfrei nachweisen können, müssen wir vorsichtig sein«, sagte Sandecker. »Wir können nicht auf dem Dienstweg vorgehen. Nicht mal die kanadische Regierung darf davon erfahren, sonst könnte Oceanus uns mit juristischen Mitteln aufhalten. Das Team für Sonderaufgaben wurde für verdeckte Operationen ins Leben gerufen und ist somit perfekt geeignet, unseren Plan in die Tat umzusetzen.«
    »Ich wusste gar nicht, dass wir überhaupt einen Plan
haben
«, sagte Zavala.
    »Für mich liegt er auf der Hand«, erwiderte der Admiral.
    »Wir jagen Oceanus und deren verdammtes Komplott zum Teufel, wie es sich für Verbrecher gehört. Mir ist klar, dass es kein Spaziergang werden dürfte. Nighthawks Angehörige könnten in Gefahr geraten. Die Tatsache, dass wir plötzlich am Ort des Geschehens auftauchen, wird Oceanus vielleicht zu übereilten Handlungen verleiten.«
    »Wir sollten noch einen Umstand berücksichtigen«, sagte Austin. »Marcus Ryan ist entschlossen, die SOS ins Spiel zu bringen. Diese Leute könnten uns in die Quere kommen und die Gefangenen noch zusätzlich gefährden.«
    »Damit ist alles klar«, sagte Sandecker. »Wir handeln unverzüglich. Wir müssen im Zentrum der Verschwörung zuschlagen, in der Anlage in den kanadischen Wäldern.
    Kurt, hat dieser junge Indianer irgendwie durchblicken lassen, wo genau sein Dorf liegt?«
    »Ryan hat ihn an die Kandare genommen. Ben scheint verschwunden zu sein, aber ich werde weiterhin versuchen, ihn zu finden.«
    »So lange können wir nicht warten.« Sandeckers Blick richtete sich auf einen nachlässig gekleideten Mann, der während der Besprechung leise in den Raum geschlüpft war und sich auf einen Stuhl in der Ecke gesetzt hatte.
    »Hiram, haben Sie etwas für uns?«
    Hiram Yaeger war der Chef des riesigen Computernetzwerks, das die gesamte neunte Etage des NUMA-Gebäudes einnahm und das größte meereswissenschaftliche Archiv beherbergte, das jemals an einem Ort zusammengetragen worden war. Der Genius, der hinter dieser unglaublichen digitalen Datenmacht steckte, trug wie üblich Jeans und eine Jacke von Levi’s, dazu ein schlichtes weißes T-Shirt und alte ausgetretene Cowboystiefel. Sein langes Haar war zu einem Pferdeschwanz

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