Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tödliche Beute

Tödliche Beute

Titel: Tödliche Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
Vom Netzwerk:
Geräusch. Austin holte ein Nachtsichtgerät aus dem Rucksack und blickte hindurch. »Da ist irgendein Boot. Breit gebaut, mit flacher Bordwand.«
    Er ließ Ben einen Blick auf den Kahn werfen.
    »Das ist der Katamaran, den ich beim ersten Mal hier gesehen habe.«
    »Ich kann mich nicht erinnern, dass Sie ihn erwähnt haben.«
    »Tut mir Leid. In der Nacht ist so viel passiert. Als Josh Green und ich mit dem Kanu ankamen, sahen wir das Boot am Pier vertäut liegen. Damals schien es nicht weiter wichtig zu sein.«
    »Es könnte sich als
sehr
wichtig erweisen. Beschreiben Sie es.«
    Ben zuckte die Achseln. »Ich würde sagen, es war mehr als fünfzehn Meter lang. Eine Art Lastkahn, aber mit Katamaranrumpf. In der Mitte verlief ein breites Fließband von einer großen Tonne am Bug zum Heck, das nach unten abgeschrägt war. Ich dachte, damit würden eventuell die Käfige zu Wasser gelassen.«
    »Die Käfige«, murmelte Austin.
    »Ja. Sie erinnern sich doch bestimmt noch daran, was ich von den Fischkäfigen erzählt habe.«
    Austin dachte nicht an Käfige, sondern an das alte Mafiaklischee von den Betonschuhen und einer Reise zum Grund des East River. Ihm fiel wieder ein, was Gleason über die hässlichen Angewohnheiten der Kiolya erzählt hatte. Kurt stieß einen Fluch aus. Barker war auf den Gedanken verfallen, seine Abreise durch ein umfangreiches Menschenopfer zu krönen.
    Austin lief zum Ende des Piers, blieb stehen und hob abermals das Nachtsichtgerät an die Augen. Dank Bens Beschreibung verstand er nun besser, was dort draußen vor sich ging. Der flache Kahn fuhr langsam und hatte fast die Mitte des Sees erreicht. Im Schein der schwachen Deckbeleuchtung sah Kurt, dass sich an Bord Leute bewegten. Er konnte nicht erkennen, was sie vorhatten, aber ihn beschlich eine Ahnung.
    Pablo war ihm gefolgt. »Was gibt’s?«, fragte er und blickte zu den Lichtern, die sich im Wasser spiegelten.
    »Probleme«, erwiderte Austin. »Rufen Sie die SeaCobra her.«
    Pablo nahm das Funkgerät vom Gürtel und erteilte auf Spanisch einen Befehl.
    »Die Jungs sind unterwegs«, sagte er. »Was sollen sie machen, wenn sie hier sind?«
    »Zunächst mal könnten sie dieses große Iglu auftauen.«
    Pablo lächelte und gab die Anweisung durch.
    Austin rief Zavala herbei und sprach kurz mit ihm.
    Während Joe auf einen der Stege lief, versammelte Kurt die anderen um sich. »Ich möchte, dass Sie sich zu Bens Dorf auf der anderen Seite des Sees durchschlagen und dort auf uns warten. Falls es nach Beginn des Feuerwerks zu heiß wird, ziehen Sie sich in den Wald zurück.«
    »Sind das dort draußen auf dem Kahn etwa meine Leute?«, fragte Ben besorgt.
    »Ja, vermutlich. Joe und ich werden uns das mal näher anschauen.«
    »Ich will mitkommen.«
    »Das weiß ich. Aber wir sind auf Ihre Ortskenntnis angewiesen, um lebend von hier verschwinden zu können.«
    Angesichts von Bens trotziger Miene fügte er hinzu:
    »Die Gefahr für Ihre Familie wächst mit jeder Sekunde, die wir hier noch länger diskutieren.«
    Aus der Richtung, in die Zavala verschwunden war, ertönte das Knattern eines Motors. Barkers Männer hatten seit Bens letztem Besuch hinzugelernt und keinen der Zündschlüssel mehr stecken lassen, aber Joe konnte einen Bootsmotor im Schlaf auseinander nehmen. Kurz darauf hörte man das charakteristische Fauchen eines Jetski-Antriebs. Zavala kehrte zu den anderen zurück. »Ich wusste doch, dass mein Schweizer Armeemesser mir noch sehr gelegen kommen würde«, sagte er.
    Beunruhigt warf Austin einen weiteren Blick aufs Wasser und stieg dann vom Pier auf den Jetski um. Zavala nahm mit schussbereiter Waffe hinter ihm Platz. Austin stieß sich ab, gab Gas und jagte nur wenige Sekunden später mit achtzig Kilometern pro Stunde den fernen Lichtern hinterher.
    Normalerweise hielt Kurt nicht viel von Spielzeugen wie diesem Jetski. Sie waren laute Umweltverschmutzer und erfüllten keinen anderen Zweck, als Badegäste, Meerestiere und Segler zu erschrecken. Andererseits musste er zugeben, dass dieses Gefährt sich ähnlich flink wie ein Motorrad handhaben ließ. Innerhalb weniger Minuten konnte er die Umrisse des Katamarans auch ohne das Nachtsichtgerät erkennen. Der Kahn schien angehalten zu haben. Die Leute an Bord hörten das sich schnell nähernde Fahrzeug und sahen die weiße Gischtspur in seinem Kielwasser. Jemand schaltete einen Scheinwerfer ein.
    Austin war für einen Moment geblendet und duckte sich hinter den Lenker, doch er wusste, dass die

Weitere Kostenlose Bücher