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Tödliche Beute

Tödliche Beute

Titel: Tödliche Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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bieten. Danke, dass ich Ihr Haus und Ihr Boot benutzen durfte.«
    »Gern geschehen. Die Landschaft ist wirklich
unglaublich
, nicht wahr?«
    Austin nickte. »Da wir gerade von Skaalshavn sprechen … Wie sind denn Ihre Labortests verlaufen?«
    Der Professor wühlte sich durch den Papierberg auf seinem Schreibtisch und fand tatsächlich die Akte, nach der er suchte. Dann nahm er seine Brille ab und setzte eine andere auf. »Ich weiß nicht, ob Sie mit dem Schwerpunkt meiner Arbeit vertraut sind. Ich beschäftige mich hauptsächlich mit den Folgen der Hypoxie, das heißt ich untersuche, inwiefern Fischpopulationen durch Sauerstoffmangel und Temperaturveränderungen beeinträchtigt werden. Da ich keineswegs auf allen Gebieten ein Experte bin, habe ich einige Bakteriologen und Virologen hinzugezogen. Wir haben uns Dutzende von Wasserproben sowie Fische aus der Umgebung der Oceanus-Fabrik vorgenommen und nach Anomalien oder einem Parasiten gesucht, aber leider vergebens.«
    »Was ist mit Ihrer ursprünglichen Theorie, das Wasser könne Chemikalienrückstände enthalten?«
    »Die hat sich zerschlagen. Die Leute von Oceanus haben nicht übertrieben, als sie behaupteten, man besitze dort hochmoderne Filteranlagen. Das Wasser ist absolut
sauber
, ganz im Gegensatz zu anderen Fischzuchten, die stets auch Abfallstoffe produzieren, zum Beispiel vom Futter. Kurzum, ich habe nichts gefunden, was sich auf die Fischbestände von Skaalshavn auswirken würde.«
    »Was zu der Frage führt, wodurch denn nun die Population dezimiert wird.«
    Jorgensen schob sich die Brille auf die Stirn. »Es könnte Gründe geben, die wir überhaupt nicht untersucht haben.
    Raubtiere, eine Verschlechterung des Lebensraums oder ein Rückgang des Nahrungsangebots.«
    »Haben Sie die Fischzucht als Ursache vollkommen ausschließen können?«
    »Nein, hab ich nicht, und daher kehre ich auch nach Skaalshavn zurück, um weitere Tests durchzuführen.«
    »Das könnte sich als problematisch erweisen«, erwiderte Austin. Dann schilderte er dem Professor in knappen Worten den Vorstoß auf das Oceanus-Gelände, die Flucht in letzter Sekunde und die Rettung. »Natürlich werde ich Ihnen das Boot ersetzen«, fügte er hinzu.
    »Das Boot ist meine geringste Sorge. Sie hätten
tot
sein können.« Jorgensen war perplex. »Mir sind diese Patrouillenboote ebenfalls begegnet. Die Männer sahen einschüchternd aus, aber sie haben mich weder bedroht noch angegriffen.«
    »Vielleicht hat denen mein Gesicht nicht gefallen. Ich jedenfalls mochte deren Visagen ganz und gar nicht.«
    »Ihnen dürfte aufgefallen sein, dass ich nicht unbedingt wie ein Filmstar aussehe«, sagte der Professor. »Trotzdem hat niemand versucht, mich zu ermorden.«
    »Womöglich wusste man, dass Ihre Tests negativ ausfallen würden. In dem Fall bestand kein Anlass, Sie zu verscheuchen. Haben Sie mit Gunnar über Ihre Arbeit gesprochen?«
    »Ja, er war immer zur Stelle, wenn ich zurückkam, und schien sich sehr für mein Vorhaben zu interessieren.«
    Dem Professor ging ein Licht auf. »Ach so! Sie glauben, er ist ein Informant von Oceanus?«
    »Das weiß ich nicht mit Sicherheit, aber man hat mir erzählt, er habe während der Bauphase der Fischzucht für Oceanus gearbeitet. Eventuell steht er immer noch auf deren Lohnliste.«
    Jorgensen runzelte die Stirn. »Haben Sie den Zwischenfall der Polizei gemeldet?«
    »Noch nicht. Immerhin habe ich genau genommen einen Hausfriedensbruch begangen.«
    »Aber man bringt doch niemanden um, bloß weil er neugierig ist!«
    »Das kommt auch mir wie eine Überreaktion vor. Wie dem auch sei, ich wüsste nicht, was die Polizei ausrichten könnte. Oceanus würde den Vorfall schlicht abstreiten.
    Und die heftige Reaktion auf meine harmlose Schnüffelei verrät mir, dass diese Leute etwas zu verbergen haben.
    Daher höre ich mich lieber still und leise um, anstatt durch die Polizei unnötigen Wirbel zu verursachen.«
    »Wie Sie wünschen. Ich kenne mich mit solchen Winkelzügen nicht so gut aus. Mein Gebiet ist die Wissenschaft.«
    Er dachte angestrengt nach. »Dieses Geschöpf in dem Tank, das Sie so erschreckt hat. Es war wirklich kein Hai?«
    »Ich weiß nur, dass es groß, hungrig und bleich wie ein Gespenst gewesen ist.«
    »Ein
Geisterfisch
. Interessant. Ich lasse mir das eine Weile durch den Kopf gehen. In der Zwischenzeit bereite ich meine Rückreise auf die Färöer vor.«
    »Sind Sie sicher? Es könnte gefährlich werden.«
    »Diesmal komme ich mit einem

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