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Tödliche Beute

Tödliche Beute

Titel: Tödliche Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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einen lauten Knall gehört«, sagte er.
    »Die Fensterscheiben haben gezittert. Zuerst dachte ich, es sei ein Jet im Tiefflug gewesen, aber heute Morgen hab ich lieber mal nachgeschaut. Es waren überall Holzstücke verstreut. Seht euch das mal an.« Er schlug eine Plane zurück, zog eine geborstene, Planke darunter hervor und hielt sie über den Kopf. Man konnte ganz deutlich die aufgemalten Buchstaben
Tif
entziffern.
    Die Züge des Barkeepers verhärteten sich. Er ging ins Lokal, verständigte die Behörden und rief mehrere Leute an. Kurz darauf trafen zahlreiche Pick-ups ein, und man organisierte eine bunt gemischte Suchflotte, die sofort unter Fitzys Führung in See stach. Dann erschien auch der Polizeichef vor Ort, sprach mit dem Barkeeper und nahm dessen Aussage zu Protokoll. In der Zwischenzeit kehrten die ersten Boote wieder zurück und brachten weitere Trümmer des Kutters mit. Neal blieb verschollen.
    Der Sheriff setzte sich mit der Küstenwache in Verbindung, die daraufhin einen Suchhubschrauber schicken wollte, doch die übereinstimmende Meinung stand bereits fest: Neal hatte sich betrunken, war zu einer kleinen Spritztour aufgebrochen und vermutlich irgendwo vor der Landspitze auf einen Felsen aufgelaufen und gesunken. Die Trouts äußerten sich zunächst nicht zu dieser Theorie, aber auf der Fahrt zur Pension hielt Gamay sich nicht länger zurück.
    »Ich glaube, dass Mike ermordet wurde«, sagte sie lapidar.
    »Demnach bin ich nicht der Einzige, dem die Brandspuren an den Trümmerstücken aufgefallen sind. Ich würde sagen, man hat sein Boot angezündet oder einfach in die Luft gesprengt. Vielleicht hat Neal zu laut von dem Fisch geprahlt und damit sein Leben in Gefahr gebracht.«
    »Ist
das
schon die ganze Erklärung?«, fragte Gamay mit wütend funkelndem Blick. »Neal wurde wegen eines
Fischs
getötet?«
    »Kann sein.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Armer Kerl. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass wir in gewisser Weise dafür verantwortlich –«
    »Verantwortlich sind einzig und allein die Kerle, die ihn umgebracht haben.«
    »Und ich möchte wetten, dass Oceanus dabei eifrig mitgemischt hat.«
    »Falls das stimmt, könnten wir die Nächsten sein.«
    »Dann sollten wir lieber unseren Kram zusammenpacken und von hier verschwinden.«
    Paul hielt vor der Pension. Sie gingen hinein, zahlten ihre Rechnung und nahmen ihr Gepäck. Die Eigentümer waren sichtlich betrübt, dass die Trouts schon abreisten, und begleiteten sie noch zum Wagen. Als sie ein weiteres Mal beteuerten, wie schade dieser baldige Aufbruch doch sei, zupfte Gamay ihren Mann am Ärmel und schob ihn mit sanfter Gewalt zur Fahrertür. Dann stieg sie ebenfalls ein und winkte den Wirtsleuten zum Abschied zu.
    »Tut mir Leid, dass ich die Party verderben musste, aber während wir geredet haben, ist ein schwarzer Geländewagen an uns vorbeigefahren, ein Chevrolet Tahoe.«
    »Wie es aussieht, versammeln sich allmählich die Wölfe«, sagte Paul, bog auf die Straße ein, die hinaus aus der Stadt führte, und schaute in den Rückspiegel. »Hinter uns ist niemand.«
    Sie sahen nur wenige Fahrzeuge, und sobald sie den Ort ein Stück hinter sich gelassen hatten, war die zweispurige Straße vollkommen leer. Das Asphaltband schlängelte sich durch einen dichten Kiefernwald und stieg dabei immer weiter an, so dass sie schon bald hoch über dem Meer fuhren. Auf einer Seite der Fahrbahn standen Bäume, auf der anderen gähnte ein tiefer Abgrund.
    Nach etwa drei Kilometern warf Gamay einen Blick über die Schulter. »Oh, verdammt.«
    Paul hob den Kopf und entdeckte im Spiegel einen schwarzen Tahoe, der sich mit hoher Geschwindigkeit näherte. »Die müssen in einem Waldweg abgewartet haben, dass wir an ihnen vorbeifahren.«
    Gamay legte den Sicherheitsgurt an. »Okay, dann zeig ihnen mal, was du drauf hast.«
    Paul musterte sie ungläubig. »Dir ist doch hoffentlich bewusst, dass wir in einer Sechszylinder-Familienkutsche hocken, die ungefähr halb so groß und schwer ist wie dieses schwarze Ungetüm hinter uns.«
    »Verdammt, Paul, jetzt sei doch nicht so analytisch. Du bist ein Teufelskerl aus Massachusetts. Tritt einfach das Pedal durch.«
    Trout verdrehte die Augen. »Jawohl, Ma’am.«
    Er gab Gas. Der Wagen beschleunigte auf stattliche hundertdreißig Kilometer pro Stunde. Der Tahoe konnte locker mithalten und holte weiter auf. Paul schaffte es, dem Motor zusätzliche fünfzehn Zähler abzutrotzen, aber der Verfolger kam immer noch näher.
    Die

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