Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tödliche Beute

Tödliche Beute

Titel: Tödliche Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
Vom Netzwerk:
das Seminar von Professor Throckmorton soeben zu Ende, und er kam inmitten einer Schar plappernder Studenten aus dem Unterrichtsraum zum Vorschein. Gamays phänomenales rotes Haar und Pauls hoch aufgeschossene Gestalt fielen ihm sofort auf. Er scheuchte die Studenten weg und begrüßte die beiden Neuankömmlinge.
    »Die Doktoren Trout, wenn ich recht vermute«, sagte er und schüttelte ihnen die Hände.
    »Vielen Dank, dass Sie sich spontan Zeit für uns nehmen«, sagte Gamay.
    »Keine Ursache«, erwiderte er herzlich. »Es ist mir eine Freude, Wissenschaftler der NUMA kennen zu lernen, und es ehrt mich, dass Sie sich für meine Arbeit interessieren.«
    »Wir waren in Kanada unterwegs, und als Gamay von Ihren Forschungen hörte, hat sie darauf bestanden, dass wir einen Abstecher hierher unternehmen.«
    »Hoffentlich bin ich nicht der Grund für einen Ehestreit«, sagte er und zog vergnügt die buschigen Augenbrauen hoch.
    »Aber nein«, erwiderte Gamay. »Montreal ist eine unserer Lieblingsstädte.«
    »Tja, nachdem das geklärt wäre, gehen wir doch am besten ins Labor und schauen uns an, was dort auf dem Tisch liegt, oder?«
    »Ist das nicht ein Zitat aus der
Rocky Horror Picture Show?
«, fragte Gamay.
    »Richtig! Ein paar meiner Kollegen nennen mich inzwischen Frank N. Furter, nach dem verrückten Wissenschaftler.«
    Throckmorton war ziemlich klein und wohlbeleibt. Alles an ihm schien rund zu sein: der Körper, das Mondgesicht und die Nickelbrille. Dennoch bewegte er sich auf dem Weg zum Labor flink wie ein Sportler.
    Er führte die Trouts in einen großen, hell erleuchteten Raum und bat sie, an einem der Tische Platz zu nehmen.
    Überall im Zimmer standen Computer. Am anderen Ende des Labors befanden sich mehrere Bassins mit blubbernden Umwälzpumpen, und ein salziger Fischgeruch hing in der Luft. Throckmorton füllte drei Gläser mit Eistee, setzte sich ebenfalls und trank einen Schluck.
    »Wie haben Sie von meiner Arbeit erfahren?«, fragte er.
    »Ein Artikel in einer der Fachzeitschriften?«
    Die Trouts sahen sich an. »Um ehrlich zu sein«, sagte Gamay, »wir wissen nicht, woran Sie arbeiten.«
    Throckmorton war sichtlich verwirrt.
    »Ein Fischer namens Mike Neal hat uns von Ihnen erzählt«, beeilte Paul sich zu erklären. »Er sagte, er habe sich stellvertretend für seine Kollegen mit Ihnen in Verbindung gesetzt. Es ging um die Ausdünnung der Fanggründe. Die Leute dort glaubten, es könne mit einer seltsamen neuen Fischart zusammenhängen.«
    »Oh, ja, Mr. Neal! Sein Anruf wurde an mein Büro durchgestellt, aber ich habe nie persönlich mit ihm gesprochen. Ich war damals außer Landes und hatte bisher zu viel um die Ohren, um mich bei ihm zu melden. Es klang recht faszinierend. Irgendwas über einen ›Teufelsfisch‹. Vielleicht schaffe ich es nachher noch, ihn anzurufen.«
    »Da brauchten Sie einen guten Draht ins Jenseits«, sagte Paul. »Neal ist tot.«
    »Ich verstehe nicht ganz.«
    »Er ist bei der Explosion seines Boots ums Leben gekommen«, erläuterte Gamay. »Die Polizei weiß nicht, was die Ursache war.«
    »Der arme Mann«, sagte Throckmorton bestürzt. »Ich hoffe, es klingt nicht gefühllos, aber nun werde ich wohl nie Genaueres über diesen obskuren Teufelsfisch erfahren.«
    »Wir werden Ihnen gern mitteilen, was wir wissen«, sagte Gamay.
    Throckmorton hörte aufmerksam zu, als die Trouts ihm nun ihren Ausflug mit Neal schilderten. Je mehr er hörte, desto weniger fröhlich wirkte er. Ernst schaute er schließlich von Gamay zu Paul. »Sind Sie sich im Hinblick auf die Größe, die ungewöhnliche weiße Färbung und die Aggressivität des Fisches absolut sicher?«
    »Sehen Sie selbst«, sagte Paul und zog eine Videokassette aus der Tasche.
    Nachdem Throckmorton sich die an Bord der
Tiffany
aufgezeichneten Bilder angesehen hatte, stand er mit starrer Miene von seinem Stuhl auf, verschränkte die Hände auf dem Rücken und fing an, hin- und herzulaufen.
    »Das ist nicht gut, gar nicht gut«, murmelte er wieder und wieder.
    Gamay riss ihn mit entwaffnender Offenheit aus seinen Gedanken. »Bitte verraten Sie uns, was hier vorgeht, Professor.«
    Er hielt inne und nahm wieder Platz. »Als Meeresbiologin dürften Sie wissen, was man unter transgenem Fisch versteht«, sagte er. »Das erste Exemplar wurde praktisch vor Ihrer Haustür entwickelt, am biotechnischen Institut der Universität Maryland.«
    »Ich habe ein paar Aufsätze darüber gelesen, würde mich aber nicht als Expertin auf diesem

Weitere Kostenlose Bücher