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Tödliche Beute

Tödliche Beute

Titel: Tödliche Beute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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einen Sturz aus großer Höhe hinter sich. Unten im Abgrund konnte man die qualmenden Überreste zweier weiterer Fahrzeuge erkennen. Der Fahrer stieg hastig aus und schaute durch das Wagenfenster. Überrascht stellte er fest, dass die beiden Insassen noch lebten.
    Über CB-Funk rief er Hilfe herbei. Die Rettungsmannschaft musste Metallscheren einsetzen, um die Trouts bergen zu können. Sofort im Anschluss wurde das Paar in ein kleines, aber gut ausgestattetes Krankenhaus gebracht. Paul hatte sich das rechte Handgelenk gebrochen, Gamay eine Gehirnerschütterung erlitten, und beide hatten eine Vielzahl von Beulen und Blutergüssen davongetragen. Sie wurden zur Beobachtung über Nacht dabehalten, am nächsten Morgen noch einmal gründlich untersucht und dann aus der stationären Behandlung entlassen. Sie unterzeichneten soeben die notwendigen Papiere, als zwei Männer in zerknitterten Anzügen eintrafen, sich als Beamten der Provinzpolizei auswiesen und um eine Unterredung baten.
    Zu viert zogen sie sich in einen leeren Warteraum zurück. Dort sollten die Trouts den Ablauf des Geschehens vom Vortag schildern. Der ältere der beiden Männer hieß MacFarlane. Er übernahm den klassischen Part des verständnisvollen Freunds und Helfers, während sein Partner Duffy den angriffslustigen Cop spielte, der versuchte, die Aussage der Trouts zu zerpflücken.
    Nachdem sie auf eine besonders scharfzüngige Frage geantwortet hatte, sah Gamay, die sich kaum jemals einschüchtern ließ, Duffy direkt in die Augen und lächelte.
    »Ich mag mich ja irren, Officer, aber das klingt so, als würde man uns etwas vorwerfen.«
    MacFarlane winkte ab. »Nein, Ma’am, das ist es nicht, aber betrachten Sie die Angelegenheit doch mal aus unserer Sicht. Sie und Ihr Mann tauchen wie aus dem Nichts in der Stadt auf. Innerhalb von vierundzwanzig Stunden wird ein Fischer, der mit Ihnen gesehen wurde, samt seinem Boot plötzlich vermisst. Dann kommen vier Leute bei einem höchst außergewöhnlichen Verkehrsunfall ums Leben.«
    »Zu viele blutige Zufälle, wenn Sie mich fragen«, knurrte Duffy.
    »Wir haben Ihnen alles erzählt«, sagte Paul. »Wir waren im Urlaub und sind mit einem Fischer namens Mike Neal, den wir in einem Hafenrestaurant kennen gelernt hatten, aufs Meer rausgefahren. Das können Sie bei dem Barkeeper nachprüfen. Mr. Neal hat nach Arbeit gesucht und war mit einer kleinen Rundfahrt einverstanden.«
    »Ein ziemlich teures Vergnügen«, spöttelte Duffy. »Die Werkstatt behauptet, Sie hätten Neals Rechnung in Höhe von knapp tausend Dollar beglichen.«
    »Wir beide sind Meereswissenschaftler. Als wir von den drastisch zurückgegangenen Fängen der einheimischen Fischer hörten, haben wir Mr. Neal angeheuert, um uns einen besseren Überblick zu verschaffen.«
    »Was ist dann passiert?«
    »Wir haben in einer Pension übernachtet. Am nächsten Morgen haben wir erfahren, dass Mr. Neal und sein Boot verschwunden waren. Wir wollten unsere Reise fortsetzen und wurden von zwei sehr schlechten Autofahrern in zwei sehr großen Autos in die Zange genommen.«
    »Sie behaupten, diese Leute hätten Sie von der Straße abdrängen wollen?« Duffy versuchte gar nicht erst, seine Skepsis zu verhehlen.
    »Es hatte den Anschein.«
    »Und das ergibt für uns irgendwie keinen Sinn«, sagte Duffy und strich sich über die Bartstoppeln. »Weshalb sollte jemand versuchen, zwei harmlose Touristen zu ermorden?«
    »Das sollten Sie lieber die anderen fragen.«
    Duffys ohnehin schon gerötetes Gesicht lief purpurrot an. Er öffnete den Mund zu einer Erwiderung.
    MacFarlane hob die Hand und kam seinem Partner zuvor. »Die Leute sind nicht mehr in der Verfassung, Fragen zu beantworten«, sagte er mit mattem Lächeln.
    »Aber wissen Sie, es gibt da noch ein anderes Problem.
    Die junge Lady hier hat an einer Tankstelle gehalten und sich nach einer Fischfabrik erkundigt. Die vier Gentlemen, die in den Autos gesessen haben, waren allesamt Angestellte ebendieser Fabrik.«
    »Ich bin Meeresbiologin, und da ist es keineswegs ungewöhnlich, dass ich mich für Fisch interessiere«, erwiderte Gamay. »Verstehen Sie mich nicht falsch, ich will Ihnen nicht Ihren Job erklären«, fügte sie in einem Tonfall hinzu, der exakt das Gegenteil besagte, »aber vielleicht sollten Sie mal mit jemandem aus der Fabrik sprechen.«
    »Noch so eine merkwürdige Sache«, sagte Duffy. »Die Fabrik ist geschlossen.«
    Gamay überspielte ihre Verblüffung mit einem Achselzucken und machte sich

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