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Tödliche Geschäfte

Tödliche Geschäfte

Titel: Tödliche Geschäfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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verschlossen war, und beugte sich vor, um unter das Armaturenbrett zu fassen, bevor er sich hinters Steuer setzte. »Steig ein«, rief er ihr zu. »Das ist ein Kinderspiel.«
    Janet zögerte, weil sie mehr und mehr das Gefühl hatte, in etwas hineingezogen zu werden, mit dem sie nichts zu tun haben wollte. Der Gedanke, in einem gestohlenen Wagen herumzufahren, behagte ihr gar nicht, vor allem in Anbetracht des Schlamassels, in dem sie ohnehin schon steckten.
    »Steig ein!« rief Sean wieder.
    Janet öffnete die Wagentür und nahm auf dem Beifahrersitz Platz.
    Zu ihrem Entsetzen hatte Sean keinerlei Probleme, den Wagen zu starten. »Noch immer ganz der Profi«, bemerkte sie bissig.
    »Übung macht den Meister«, gab er zurück.
    Als die Zufahrt des Flughafengeländes in eine Landstraße mündete, bog Sean rechts ab. Dann fuhren sie lange schweigend geradeaus.
    »Darf ich fragen, wohin die Fahrt geht?« fragte Janet.
    »Ich weiß es nicht genau«, antwortete Sean. »Ich würde gern irgendwo anhalten, um den Weg nach Key West zu erfragen. Das Problem ist nur, daß dies offenbar ein ziemlich verschlafenes Nest ist. Dabei ist es erst kurz nach elf, und das an einem Samstagabend.«
    »Warum fährst du mich nicht zurück zu den Betancourts«, sagte Janet. »Ich werde meinen Mietwagen nehmen und zurück ins Hotel fahren. Danach kannst du meinetwegen nach Key West aufbrechen, wenn dir danach ist.«
    »Ich glaube nicht, daß das eine gute Idee ist«, sagte Sean. »Diese Japaner sind ja schließlich nicht zufällig bei den Betancourts aufgetaucht. Sie waren in der Limousine, die uns gefolgt ist. Vermutlich haben sie unsere Abfahrt vom Edgewater Beach Hotel beobachtet, was bedeutet, daß sie uns auch im Ritz schon auf den Fersen waren oder bereits, noch wahrscheinlicher, als wir vom Forbes-Zentrum losgefahren sind.«
    »Aber die beiden anderen Männer sind uns doch auch gefolgt«, sagte Janet.
    »Wir müssen eine regelrechte Karawane durch die Everglades gebildet haben«, sagte Sean. »Tatsache ist aber auch, daß wir weder zurück zum Wagen noch zurück zum Hotel können. Jedenfalls nicht, wenn wir nicht das Risiko eingehen wollen, weiter verfolgt zu werden.«
    »Und zur Polizei können wir wohl auch nicht«, sagte Janet.
    »Natürlich nicht«, fuhr Sean sie an.
    »Was ist mit unseren Sachen?« fragte Janet.
    »Wir rufen von Miami aus an und lassen sie hochschicken«, sagte Sean. »Und wegen des Wagens rufen wir die Betancourts an. Das ist nicht so wichtig. Entscheidend ist, daß wir nicht mehr verfolgt werden.«
    Janet seufzte. Sie war unentschlossen. Sie wollte eigentlich nur schlafen, aber was Sean sagte, ergab einen gewissen Sinn, wenn in dieser völlig absurden Situation überhaupt etwas Sinn ergab. Der Zwischenfall mit den Japanern hatte ihr angst gemacht, in gewisser Weise genauso wie der Überfall am Strand.
    »Da sind Leute«, sagte Sean. »Die kann ich fragen.« Vor ihnen stand eine Reihe von Autos vor einem großen Schild, das die »Oase« avisierte, eine Art Nightclub oder Disco. Sean hielt am Straßenrand. Die Schlange für den hauseigenen Parkplatz quälte sich langsam voran. Die Hälfte der Fläche war mit aufgedockten Booten belegt, weil die Oase ihren Parkplatz mit einer Werft teilte.
    Sean stieg aus dem Celebrity und bahnte sich einen Weg zwischen den wartenden Wagen hindurch zum Eingang der Disco. Aus der offenen Tür dröhnten Bässe, die seinen ganzen Körper vibrieren ließen. Er wartete auf dem Podium des Parkplatzwächters, bis er Gelegenheit fand, einen Gast anzusprechen und ihn nach dem Weg zum Hafen der Stadt zu fragen. Mit blumigen Gesten beschrieb der solcherart bedrängte junge Mann Sean die Route. Ein paar Minuten später saß Sean wieder im Wagen. Er wiederholte die Wegbeschreibung, damit Janet ihm unterwegs helfen konnte.
    »Wieso fahren wir zum Hafen?« wollte Janet wissen. »Oder ist das eine dumme Frage?«
    »Hey, nun sei doch nicht so sauer auf mich«, beschwerte sich Sean.
    »Auf wen soll ich denn sonst sauer sein?« erwiderte Janet. »Bis jetzt ist dieses Wochenende völlig anders gelaufen, als ich mir das vorgestellt hatte.«
    »Warum bist du nicht auf den Verrückten am Strand sauer oder diese paranoiden Japaner?«
    »Was ist mit dem Hafen?« fragte Janet.
    »Key West liegt irgendwo im Süden von Naples«, sagte Sean. »So viel erinnere ich mich noch von der Karte. Die Keys erstrecken sich in einem Bogen nach Westen. Mit dem Schiff kommt man wahrscheinlich am bequemsten und schnellsten

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