Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tödliche Geschäfte

Tödliche Geschäfte

Titel: Tödliche Geschäfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
Vom Netzwerk:
ließ.
    Die Informationen, die Sterling mitbekam, waren äußerst interessant. Sean und die anderen Gründungsgesellschafter hatten Immunotherapy verkauft, um das Kapital für ein völlig neues Unternehmen aufzubringen. Tanakas Informant war sich nicht hundertprozentig sicher, doch seines Wissens sollte auch die neue Firma im Bereich Biotechnologie tätig werden. Doch er konnte Tanaka weder den Namen noch die vermutliche Produktpalette nennen.
    Er wußte allerdings, daß es eine Verzögerung bei der Gründung der neuen Firma gegeben hatte, als Sean und seinen Partnern klargeworden war, daß es ihnen am nötigen Stammkapital fehlte. Das wußte der Mann, weil man ihm eine Anstellung in der neuen Firma angeboten hatte, die er bereitwillig angenommen hatte, nur um zu erfahren, daß es bei der Bereitstellung ausreichender Mittel Verzögerungen gegeben habe. Am Tonfall, in dem der Mann davon erzählte, konnte Sterling hören, daß es deswegen zu erheblichen Mißstimmungen gekommen war.
    Die letzte Information, die der Mann geliefert hatte, war der Name des Managers bei der Franklin Bank, der für die Kreditverhandlungen mit der zu gründenden Firma zuständig war. Sterling kannte eine Reihe von Mitarbeitern der Franklin Bank, doch Herbert Devonshire zählte leider nicht zu ihnen. Aber das würde sich in Kürze ändern, denn in diesem Moment war Sterling unterwegs zu einem Treffen mit dem Mann.
    Beim Mittagessen hatte er auch Gelegenheit gehabt, Tanaka aus der Nähe zu beobachten. Er wußte einiges über die japanische Mentalität und Kultur, vor allem in bezug auf das Geschäftsleben, und war beeindruckt von Tanakas Vorstellung. Er war ausgesucht höflich und respektvoll, und ein uneingeweihter Amerikaner hätte die Indizien dafür, daß er seinen Mittagsgast ganz offensichtlich verachtete, bestimmt übersehen. Doch Sterling hatte die subtilen Zeichen sofort zu deuten gewußt.
    Das Treffen zwischen Tanaka und Herbert Devonshire zu belauschen war ihm leider unmöglich gewesen. Er hatte es nicht einmal in Erwägung gezogen. Aber er wollte den Treffpunkt kennen, damit er in seinem Gespräch mit Mr. Devonshire vorgeben konnte, auch über den Inhalt der Unterredung informiert zu sein. Deshalb veranlaßte er den Direktor des Fahrdienstes, dafür zu sorgen, daß Tanakas Fahrer die Lokalität telefonisch meldete, damit der Direktor sie an Sterlings Fahrer durchgeben konnte.
    Kurz nach Erhalt der Information hatte Sterling das City Side betreten, eine beliebte Bar im Südgebäude des Fanueil Hall Market. Natürlich hätte Tanaka ihn vom Mittagessen wiedererkennen können, doch Sterling beschloß, das Risiko einzugehen. Er hatte nicht vor, den beiden zu nah zu kommen. Er beobachtete Tanaka und Devonshire lediglich von weitem, merkte sich, wo sie gesessen und was sie bestellt hatten. Außerdem prägte er sich die Uhrzeit ein, zu der Tanaka sich entschuldigt hatte, um einen Anruf zu tätigen.
    Mit diesen Informationen fühlte sich Sterling für die Konfrontation mit Devonshire gewappnet. Er hatte einen Termin am Nachmittag bekommen.
    Nach kurzem Warten, das seiner Ansicht nach allein dazu diente, ihn zu beeindrucken, führte man Sterling in das imposante Büro des Bankiers. Die Fenster gingen nach Norden und Osten und boten einen spektakulären Blick auf den Bostoner Hafen und den Logan International Airport im Osten der Stadt sowie die Mystic River Bridge, die sich nach Chelsea hinüber erstreckte.
    Mr. Devonshire war ein kleiner Mann mit einer Glatze, die wie poliert glänzte, Nickelbrille und konservativem Anzug. Er erhob sich hinter seinem antiken Schreibtisch und schüttelte Sterling die Hand. Der schätzte, daß Devonshire kaum größer als ein Meter fünfundsechzig sein konnte.
    Sterling reichte dem Mann seine Visitenkarte, und sie nahmen beide Platz. Mr. Devonshire legte die Karte auf seine Schreibtischunterlage und richtete sie parallel zu den Rändern aus. Dann faltete er seine Hände.
    »Es ist mir ein Vergnügen, Sie kennenzulernen, Mr. Rombauer«, sagte er schließlich und hielt den Blick fest auf Sterling gerichtet. »Was kann die Franklin Bank für Sie tun?«
    »Offen gestanden interessiert mich weniger die Franklin Bank als vielmehr Sie persönlich, Mr. Devonshire«, erklärte Sterling. »Ich möchte mit Ihnen ins Geschäft kommen.«
    »Der persönliche Service ist uns von jeher ein besonderes Anliegen gewesen«, sagte Devonshire.
    »Ich werde gleich zur Sache kommen«, sagte Sterling. »Ich bin bereit, mit Ihnen eine

Weitere Kostenlose Bücher