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Tödliche Grenze im All

Tödliche Grenze im All

Titel: Tödliche Grenze im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Berry
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intelligenten Geschöpfe davon überzeugen.
    Er dachte an die Sterne draußen, Lichtpunkte auf schwarzem Samt, und er empfand eine seltsame Art von Zuneigung zu den Geschöpfen darauf, von welcher Art sie auch sein mochten. Auch sie wurden bewacht, geschützt, kontrolliert, auch ihre Existenz war geplant. Die Menschen der Erde waren in Wirklichkeit nichts weiter als eine besondere Art von Haustieren, in Gewahrsam in einem der Ställe des Universums. Versucht eines dieser Tiere, in einen anderen Stall einzudringen, kommt sofort ein Wächter und treibt es zurück. Und die Tiere müssen lernen, daß es außerhalb der Wände des eigenen Stalles andere Tiere gibt und daß ein allmächtiger Wächter da ist, der Übergriffe verhindert. Aber, o nein – sie müssen unwissend bleiben, damit sie nicht aus Schrecken den großen Plan in Verwirrung bringen …
    Der Priester, der König, das fremde Wesen, der Mann im weißen Gewand – wer es auch sein mochte – er machte eine auffordernde Bewegung. „Gehen wir in den anderen Raum zurück!“
     
8. Kapitel
     
    Als Wade mit dem Fahrstuhl hinabfuhr, änderte er seinen Plan, zum Mars zu fahren. Er rief „Interplanet“ an und verlegte seine Abfahrtszeit auf den folgenden Morgen. Dann kehrte er stirnrunzelnd in sein Büro zurück.
    Es gab eine ganze Menge von Dingen, die er nicht verstand, und sich zum Mars ’raufschießen zu lassen, würde an diesem Zustand nichts ändern. Waring war mit seiner Gegenüberstellung mit dem Zeitschirm wahrscheinlich schon fertig und längst auf dem Weg zur Erde, wenn er selber oben auf dem Mars eintraf.
    Er brauchte Zeit und Ruhe, um nachzudenken.
    Im Hause war es still. Nur im Nachtflügel brannte Licht. Wade trat ans Fenster und blickte hinaus. Gab es einen Schlüssel zu diesem Geheimnis? fragte er sich. Es mußte sich doch aufklären lassen. Es war immer gelungen, und fast stets war er es gewesen, der die Lösung gefunden hatte. Aber diesmal …
    Erst mal die Tatsachen ordnen. Eine nach der anderen vornehmen und von allen Seiten betrachten.
    Van Carlsberg hatte etwas mit der ganzen Sache zu tun. Er hatte ihm erzählt, er habe das Trümmerstück von Hennesseys Schiff in der Nähe des Titan gefunden. Wade hatte aber in Erfahrung gebracht, daß van Carlsberg nicht in der Nähe des Titan gewesen war, sondern direkt vom Mars kam. Es wußten also die Marsleute etwas von Hennesseys Schiff. Was ihn aber ärgerte, war die Tatsache, daß er in seinem Schreibtisch einen hervorragenden Lügendetektor hatte – und als van Carlsberg ihm die Story vorsetzte, wie er das Wrackstück gefunden hatte, gab der Lügendetektor nicht die geringste Reaktion. Kein Summen – gar nichts. Hätte der kleine Weltraumkapitän gelogen, dann hätte der Lügendetektor sofort Krach geschlagen. Immerhin, es ließ sich erklären: die Marsbewohner – wenn diese es waren, die hinter der Sache steckten – konnten falsche Erinnerungen installiert haben. Dann gab der Lügendetektor kein Warnzeichen, denn er sprach ja nur an, wenn der Betreffende wußte, daß er log. Und wenn van Carlsberg zwar schwindelte, aber keine Ahnung davon hatte, war es klar. Dann hatte auch der Lügendetektor nicht versagt.
    Aber damit war noch lange nicht der Grund für all das erklärt! Wenn die Marsbewohner wollten, daß er dachte, ein Erdmensch habe die Reste von Hennesseys Schiff gefunden, dann konnte das nur bedeuten, daß sie nicht wollten, daß er sie auch nur in Gedanken mit Hennesseys Schiff und seinem Schicksal zusammenbrachte. Warum das?
    Marsleute taten nichts ohne Grund, soviel stand fest. Und wenn sie sich all die Mühe gaben, mußten sie schon einen sehr guten Grund dafür haben. Vielleicht hatte Yyrmac seine Finger in dieser Sache drin und vielleicht noch andere Mitglieder der Marsregierung und des Forschungsrates vom Mars. Es war schwer, sich einen Grund für eine solche Inszenierung auszudenken. Es gab keinen Weg, ihn herauszubekommen. Wenn er sich mit Marsleuten in Verbindung setzte, die er kannte, würden sie ihm nicht helfen. Van Carlsberg schied aus, denn wenn ihm falsche Erinnerungen eingepflanzt worden waren, konnte er nichts zuverlässig Richtiges aussagen.
    Oder vielleicht war dieser kleine Keil so raffiniert, daß er selbst einen Lügendetektor übers Ohr hauen konnte!
    Wenn er so die Tatsachen übersah, war es nicht mehr bloß ein ungelöstes Rätsel wie zuvor. Es war schon geradezu ein häßliches Bild, was sich da abzuzeichnen drohte.
    Draußen spielten die Lichtreklamen und

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