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Tödliche Grenze im All

Tödliche Grenze im All

Titel: Tödliche Grenze im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Berry
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Sie uns aufhalten?“ fragte McOrdle – es war eine Frage, die sie alle bewegte.
    „Nur ein Wächter.“
    „Wächter wessen?“
    „Der Gestirne, der Wesen, die auf anderen Planeten leben, aber auch der Menschen auf der Erde.“
    „Sind Sie wirklich – ich meine: sind Sie echt, sind Sie materiell greifbar?“
    Das Wesen lächelte. „So echt, wie Sie selbst mich geschaffen haben.“
    Nolan sah das Wesen scharf an. „Gibt es mehr von Ihrer Art, oder sind Sie der einzige?“
    „Hier bin ich der einzige. Es wurde nicht angenommen, daß mehr als einer nötig sein würde.“
    Rumbold hob den Zeigefinger und wies auf das Wesen. „Sie sagten: ‚Es wurde nicht angenommen’ – das heißt dann also, daß es tatsächlich mehr als ein Wesen gibt!“
    Der Priester nickte langsam. „Es gibt noch andere. Freilich nicht solche, wie ich es bin. Ich bin nur die Personifizierung einer Kraft.“
    „Mit anderen Worten: Sie sind nur eine Waffe, die von anderen Lebewesen gegen uns verwendet wird?“
    „So könnten Sie es sagen.“
    „Und was sind das für Lebewesen – wohnen sie auf den Sternen, die wir zu erreichen versucht haben?“
    Der Priester schüttelte den Kopf. „Nein, nicht so, wie Sie es meinen. Es sind die Planer, die Wächter, die Meister.“
    „Was verstehen Sie darunter? Was wollen Sie damit sagen?“
    „Sind Sie denn nie auf die Idee gekommen, daß das Leben mehr als ein Zufallsdasein ist, das Sie sich darunter vorstellen? Haben Sie sich denn nie gefragt, ob Ihrem Sein nicht ein Plan zugrunde liegt, ein tieferer Sinn und Grund? Früher hat die Menschheit einmal an etwas geglaubt … Der Wahrheit war sie damals wenigstens etwas näher als heute. Jetzt ist aus ihrer Religion eine Gewohnheit geworden, ein leeres Ritual, ein paar Zeremonien und Gebräuche. Der Glaube existiert nicht mehr. Aber früher meinten die Planer, die Menschheit sei wenigstens auf dem rechten Wege.“
    „Was sind denn diese Planer?“
    „Es sind Wesen.“
    „Aber was denn für Wesen – wo leben sie, wie sehen sie aus?“
    „Schon eine Million Jahrhunderte, ehe Ihre Welt, das System, zu dem die Erde gehört, entstand, hatten sie geplant, wie sich das Leben auf der Erde entwickeln sollte. So mächtig sind sie. Wo sie leben? Sie leben im Weltraum, wenn Sie es so ausdrücken wollen. Sie leben, um im Universum wachsam zu sein, um zu planen, zu beobachten, zu schützen, zu ändern. Aber das ist nicht alles – manchmal müssen sie auch zerstören und vernichten.“
    „Warum?“
    „Sie lassen zwar die Entwicklungen so verlaufen, wie es geschieht aber manchmal ist es unmöglich, das zu tun. Lassen Sie mich von einem Fall berichten. Auf einem bestimmten Planeten am Rande des Krebs-Nebels entwickelte sich eine Art von Lebewesen, ziemlich langsam allerdings. Die Planer hatten das so eingerichtet und beobachteten es. Diese Lebewesen waren von Ihrer Art so verschieden, daß ich nicht erst versuche, sie Ihnen zu beschreiben. Sie entwickelten sich in langsamem Tempo so lange, bis einer ihrer Forscher ein Verfahren ersann, den Entwicklungsprozeß durch Mutation zu beschleunigen. Nach drei Jahrhunderten gab es sieben verschiedene Entwicklungsstadien der Lebewesen auf diesem Planeten, und jede von diesen Gruppen war den über ihr stehenden unterworfen. Die am höchsten entwickelte Gruppe erfand eine Methode der Raumversetzung, die ihr ermöglicht hätte, Entfernungen allein mit dem Willen zu überwinden … Da schritten die Planer ein, denn diese Lebewesen waren böse. Die Planer ließen eine Seuche ausbrechen. Heute gibt es nur noch tausend Lebewesen auf diesem Planeten, und sie gehören alle zu den Gruppen mit niedriger Entwicklungsstufe.“
    „So machen sie es also immer, sie greifen ein?“
    „Keineswegs! Sie greifen nur dann ein, wenn es unbedingt notwendig ist. Sie wissen, welche Folgen es hat, wenn sich Lebewesen unbeschränkt in einer Richtung entwickeln. Sie wissen auch, welche Möglichkeiten die Zukunft birgt, und sie sind kraft ihres höheren Verständnisses befähigt, die beste Möglichkeit festzustellen und die Umstände, die ihr förderlich sind, zu schaffen. Sie greifen nicht etwa ein, nur weil es ihnen Spaß macht – falls Sie das gemeine haben sollten.“
    Die vier Männer schwiegen. Sie dachten an die Planer, die Meister, die Wächter. Die unüberwindlichen Kräfte, die alles kontrollieren und beherrschen. Ja, dachte Rumbold, die Vorfahren hatten schon recht mit ihrem Glauben.
    Das Gebäude erschien ihnen wie ein schweigendes

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