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Tödliche Grenze im All

Tödliche Grenze im All

Titel: Tödliche Grenze im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Berry
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natürlich nur das Zeithirn in Frage kam.“
    „Ja, so sieht es aus. So kann es gewesen sein.“
    „Hmmm …“
    „Bitte?“
    „Ich bin am Nachdenken.“
    Beide schwiegen eine Weile.
    „Wissen Sie, wie mir das alles vorkommt?“
    Van Carlsberg schüttelte den Kopf.
    „Mir scheint, die Marsleute haben den Rest von Hennesseys Schiff irgendwo gefunden, wollten, daß wir erfahren, was mit dem Schiff geschehen ist, wollten aber nicht vorschlagen, daß wir dazu das Zeithirn benutzen. Klingt das plausibel?“
    Van Carlsberg zuckte die Achseln. „Wenn Ihnen noch ein Grund einfällt, dann ja. Doch selbst dann: warum sollten sie sich all die Mühe machen mit der Geheimnistuerei und der Hypnose und so weiter? Warum haben sie uns nicht einfach das Wrackstück gegeben und es uns überlassen, um Benutzung des Zeithirns zu bitten?“
    „Das läßt sich erklären. Wenn die Marsleute das Wrackstück offiziell gefunden hätten, hätten sie es auch offiziell aushändigen müssen – nämlich der Erdregierung, nicht mir. Außerdem habe ich einige Zweifel, ob alle Regierenden auf dem Mars ganz mit dem einverstanden gewesen wären, was geschehen ist. Jetzt wissen es vielleicht nicht alle. Wäre es offiziell gemacht worden, dann hätten es alle erfahren.“
    Van Carlsberg nickte. „Sie denken also, hinter der Geheimnistuerei steckt etwas Politisches. Die Rechte darf nicht wissen, was die Linke tut?“
    „Ja, so ist es wohl. Die Marsleute haben es ja immer mit der Geheimhaltung, aber wir wissen trotzdem, daß es dort oben beträchtliche Reibungen zwischen Regierung und Forschungsrat gibt. Mich erbittert, daß die Marsleute längst alles wissen, was mit Hennesseys Schiff geschah. Denn sonst hätten sie ja keinen Grund gehabt, das ganze Theater aufzuführen.“
    „Wenn sie es wissen, würde das auch erklären, warum kein Marsschiff je versucht, die Fixsterne zu erreichen. Ich kann einfach nicht glauben, daß sie bei ihrer hohen technischen Entwicklung nicht auf die Idee des Superantriebs gekommen sein sollen. Ich glaube sogar, Hennessey hat von gewissen technischen Ideen der Marskonstrukteure bei der Entwicklung seines Superantriebs profitiert.“
    Die beiden Männer saßen sich schweigend gegenüber, jeder in seine Gedanken versunken.
    „Es erscheint mir besonders seltsam“, sagte Wade dann, „daß man Sie sich so bald schon besinnen und den Irrtum Ihrer Erinnerungen erkennen läßt. Die Marsleute müssen ziemlich fest davon überzeugt sein, daß ich mich für die Sache interessieren würde. Es bedeutet auch, daß der ganze Plan, der angezettelt worden ist, sich nun erledigt hat und daß es für die Marsleute gar keine Rolle mehr spielt, ob wir sie jetzt durchschauen oder nicht. Das ist das Komische daran – sie machen sich gar nichts daraus, daß wir alles wissen.“
    Der Fernsprecher summte.
    „Wade.“
    „Mr. Wade? Interplanet-Gespräch über Marsschiffe Dyyrpityg, GGryyl, Mnngyl; Erdschiffe Ramses, Manhattan, Reliance und Satelliten J 4 und J 3.“
    Wade knurrte ungeduldig. „Und Onkel Wilhelm und Tante Emilie.“
    „Sorry, Sir, aber wir haben strikte Anweisung, jeden Angerufenen über die Relaisstationen eines interplanetarischen Gesprächs zu informieren und …“
    „Ja ja, natürlich. Wer ruft mich an?“
    „… und unter keinen Umständen davon abzugehen.“
    Die Robottelefonistin lächelte sekundenlang entschuldigend.
    „Der Anruf kommt vom Zentrallaboratorium, Cyylg-Provinz Mars. Der Anrufer ist ein Mr. Yyrmac. Ich verbinde.“
    Wade machte van Carlsberg ein Zeichen, der daraufhin den Lautsprecher einschaltete, so daß er mithören konnte. „Es ist Yyrmac, der vom Mars ruft. Kostet ihn Tausende“, flüsterte Wade.
    Van Carlsberg nickte. „Schade, daß noch keiner auf die Idee gekommen ist, außer dem Ton auch das Bild durch den Weltraum zu übertragen. Ich hätte Yyrmac gern gesehen, wenn ich mit ihm rede. Es ist erstaunlich, wie leicht man merkt, wenn einer etwas verbirgt – selbst wenn es ein Marsmensch ist.“
    Ein Geräusch wie von tausend zirpenden Heuschrecken füllt das Büro. Allmählich wurde es zu einem elektrischen Prasseln und Knistern, dann kam ein paar Sekunden lang ein hartes rhythmisches Klopfen. Endlich war die hohe, spröde Stimme des Marsmenschen im Raum.
    „Wade? Ihr Mitarbeiter Waring hat das Abenteuer hinter sich.“
    „Wie geht es ihm? Was ist geschehen?“
    „Das wissen wir noch nicht. Nach einer solchen Sache lassen wir die Leute immer lange ausschlafen. Er wird noch mehrere

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