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Tödliche Grenze im All

Tödliche Grenze im All

Titel: Tödliche Grenze im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Berry
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daß die Erdbewohner sofort wußten, daß sie es waren, die ein Bruchstück von Hennesseys Schiff gefunden hatten. Und hatte nicht van Carlsberg gesagt, als sie vor Warings Ankunft zum erstenmal über das Wrackstück redeten: „Wenn man nur in die Vergangenheit reisen und sehen könnte, was mit dem Schiff geschehen ist – wenn es nur einen Weg dazu gäbe!“ Sehr geschickt gemacht. Es setzte einen Gedankengang bei ihm in Bewegung, und er dachte an das Zeithirn – die Marsleute hatten gewußt, daß er das tun würde. Sehr geschickt, alle Achtung.
    Er ging noch ein bißchen auf und ab, trank noch etwas Kaffee und rauchte. Der Zigarrenrauch und die Wärme der Wandbeheizung machten die Atmosphäre im Zimmer erstickend. Er öffnete das große Fenster einen breiten Spalt weit und ließ die Kühle und Frische der Nacht ins Zimmer.
    Als van Carlsberg kam, wanderte Wade noch immer auf und ab.
    „Sie sind also der Mann, der das Wrackstück in der Nähe des Titan auffischte?“
    Van Carlsberg ließ sich in einen Sessel fallen und bediente sich mit Kaffee. „Als ich Ihnen das erzählte, glaubte ich die Wahrheit zu sagen.“
    „Aber in Wirklichkeit brachten Sie das Ding vom Mars?“
     „Ja.“
    „Warum kommen Sie jetzt und erzählen mir das? Haben die Marsleute Sie übrigens gut für diesen Job bezahlt?“
    „Sie haben mir gar nichts gezahlt. Ich erinnere mich nur, an jenem Abend auf dem Mars gewesen zu sein, an irgendwelche finanziellen Transaktionen erinnere ich mich überhaupt nicht. Das letzte, was ich weiß, ist, daß ich neben dem Zentralkanal auf dem Mars spazieren ging.“
    Kein Summen des Lügendetektors. Wade knurrte. „Dann haben die Marsleute Sie anscheinend dort ergriffen, hypnotisiert und Ihnen, als Sie in Trance waren, befohlen, das Wrackstück zur Erde zu bringen. Als Sie dann hier auf der Erde waren, wußten Sie nur, was Ihnen Ihre Freunde vom Mars in den Kopf gesetzt hatten. Falsche Erinnerungen und etwas, was Sie mir sagen wollten.“
    „Wie kommen Sie darauf?“
    „Mein lieber Mann, Sie haben mir eine lange Geschichte erzählt, wie Sie das Wrackstück in der Nähe des Titan aus dem Weltraum gefischt haben. Besinnen Sie sich nicht darauf?“
    „Ja – einigermaßen.“ Der Kapitän stützte den Kopf in beide Hände und zitterte nervös. Nun sah er auf. „So schüttelte es mich schon seit gestern abend, die ganzen Stunden seither. Ich kann nicht mehr auseinanderhalten, was wirklich war und was ich geträumt habe. Was habe ich Ihnen erzählt?“
    „Ganz einfach, daß Sie in der Nähe des Titan waren und dort dem Wrackstück begegnet sind, das herrenlos durch die Gegend segelte. Da Sie glaubten, es könne eine gute Zeitungsgeschichte dahinterstecken, und da Sie es als einen Teil von Hennesseys Schiff erkannten, brachten Sie es zu mir. Sie spielten darauf an, wie schön es doch wäre, wenn wir in die Vergangenheit reisen und sehen könnten, was passiert ist …“
    „Das alles habe ich Ihnen erzählt?“
    „Tatsache.“
    „Na ja!“
    „Was heißt na ja? Können Sie sich denn nicht daran erinnern?“
    „Es geht alles so durcheinander. Ich kann nicht gut sagen, ich erinnere mich an eine Sache, wenn es vielleicht gerade eine der falschen Erinnerungen ist! Ich weiß, daß ich auf dem Mars spazieren ging, am Ufer des großen Kanals. Es war still und ganz dunkel. Durch die Straßen der Stadt ging ein leichter Wind. Und dann – aus. Nichts weiter. Keine Erinnerung mehr.“
    Wade schenkte dem kleinen Weltraumkapitän die Tasse wieder voll.
    „Haben Sie irgendeine Vorstellung davon, ob Ihnen jemand folgte, ob Sie jemand beobachtete, als Sie in der Stadt waren?“
    „Jetzt, da Sie es erwähnen – vielleicht. Einen ganz vagen Eindruck. Aber Sie müssen sich klar darüber sein, daß alles, was ich überhaupt noch weiß, eine ganz verworrene Sache ist. Ich denke jetzt vielleicht bloß, weil Sie es mir suggeriert haben, daß mir jemand gefolgt sei.“
    „Na ja – ob Sie sich nun daran erinnern oder nicht, es wird jedenfalls so gewesen sein, was Ihnen passiert ist. Sie wurden beobachtet, verfolgt und bewußtlos gemacht. Dann wurden Sie kräftig hypnotisiert, mit einem kompletten Satz neuer Erinnerungen versehen, wo Sie gewesen sind und was Sie getan haben, und anschließend befahl man Ihnen, hierher zu kommen und mit mir zu reden. Man suggerierte Ihnen womöglich auch, mich auf die Idee zu bringen, zur Ergründung des Schicksals von Hennesseys Schiff in die Vergangenheit zurückzukehren – wofür

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