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Tödliche Grenze im All

Tödliche Grenze im All

Titel: Tödliche Grenze im All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Berry
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Reihe nach an, dann den Priester. In seinen Augen war kein Zeichen des Wiedererkennens zu bemerken. Wie ein Flackern von Haß und Furcht ging es über sein Gesicht. Er raffte sich auf, sprang auf die Füße und rannte zur Tür. McOrdle holte aus, um ihn festzuhalten, aber ein heftiger Schlag von Rumbolds Handrücken streckte ihn zu Boden. Die Tür schlug zu. Rumbold war fort.
    Hennessey lachte. „Das hab’ ich auch versucht. Hat nichts genützt …“
    Das fremde Wesen schüttelte den Kopf. „Es nützt nie etwas.“
    Eine andere Tür ging auf. Rumbold stolperte herein und sank nach Luft ringend auf den Boden.
    „Warum töten Sie ihn jetzt nicht?“ fragte Nolan mit schriller Stimme. „Warum das alles so hinauszögern? Sie können uns doch umbringen, dann ist alles erledigt. Was hat das für einen Zweck, wenn wir am Rande des Wahnsinns hier herumstehen. Machen Sie kurzen Prozeß!“
    Rumbold lachte und wälzte sich auf dem Boden. Er kroch in eine Ecke und begann von neuem mit seinen Gebeten.
    „Nolan hat recht“, sagte McOrdle. „Machen Sie ein Ende. Sie wollen uns töten, nehme ich an?“
    Der Mann im goldenen Gewand seufzte. „Ich will gar nichts. Die Planer haben beschlossen, daß Sie sterben müssen. Es gibt keinen Ausweg. Sie denken vielleicht, ich könnte Ihre Erinnerungen an alles, was geschehen ist, auslöschen und Sie zurückschicken? Nein, das ginge nicht. Es würden Fragen darüber, warum Sie zurückgekehrt sind, an Sie gestellt werden. Sie würden sie nicht befriedigend beantworten können. Ich kann Sie auch nicht auf einen anderen, der Erde ähnlichen Planeten schicken. Es würde dort, oder wenigstens auf einem anderen Planeten des gleichen Systems, Lebewesen geben, die sich wundern würden, wer Sie sind und woher Sie kommen. Selbst wenn ich das, was ich Ihnen über die Planer gesagt habe, aus Ihrem Gedächtnis tilge, könnten diese anderen Kreaturen etwas argwöhnen. Das darf nicht geschehen.“
    „Mit anderen Worten – wir sind so gut wie tot“, sagte McOrdle.
    „Das stimmt genauer als Sie glauben.“
    „Wie meinen Sie das?“
    „Genau wie ich es sage. Sie und Ihr Schiff sind nichts weiter als Staub und ein paar Trümmer in diesem Augenblick. Sie existieren hier in einer anderen Dimension, vergessen Sie das nicht.“
    „Warum haben Sie uns denn dann überhaupt hierhergebracht? Sie wußten, daß wir sterben müssen. Warum mußten Sie uns erst hierherbringen!“
    „Damit Sie alles sehen, damit Sie alles erfahren.“
    „So daß wir verstehen, warum wir sterben müssen? Oder vielmehr: warum wir gestorben sind?“
    „Sehr freundlich von Ihnen. Ja – sehr freundlich, das muß ich gestehen.“
    „Es hat keinen Sinn, ironisch zu werden. Was geschehen muß, geschieht, daran läßt sich nichts ändern.“
    Hennessey sah den Mann im weißen Gewand an. „Darf ich eine Frage an Sie richten? Ich möchte Sie fragen, ob wir alle zu unserem Schiff zurückkehren können. Zum vierdimensionalen Schiff, meine ich. Wahrscheinlich ist das Schiff, das wir gebaut, bemannt und hierher geflogen haben, eine Wolke kleiner Bruchstücke im Kosmos.“
    Der Mann im weißen Gewand lächelte geduldig. „Ja, das ist richtig. Sie können zum Schiff zurück, wenn Sie wollen.“
    Nolan und McOrdle sahen Hennessey an und nickten. Rumbold flüsterte Gebete und starrte die anderen mit aufgerissenen Augen an – den Augen eines Irren.
    „Wir nehmen Rumbold mit“, sagte Nolan leise.
    „Wohin?“ schrie Rumbold. „Wer sind Sie? Wer spricht mit mir? Wie kommen Sie dazu, über mich zu verfügen?“
    Nolan und McOrdle machten rasch ein paar Schritte auf Rumbold zu. Im nächsten Augenblick war Rumbold aufgesprungen und starrte sie mit wilden Blicken an. Seine Finger hatte er wie Krallen gekrümmt, er keuchte laut.
    „Sie werden mich nicht mitnehmen! Ich habe gebetet und bin gerettet. Ich fahre zur Erde zurück und werde allen sagen, wie auch sie gerettet werden können. Ich werde die Maschinen zerstören. Hört!“ Er hob eine zitternde Hand ans Ohr. „Hört – es ist die Stimme des Herrn!“
    Nolan sah sich fragend um. Hennessey sah den irren Psychologen entsetzt und mitleidig an. Ebenso McOrdle. Da gab es nur eins, dachte Nolan bekümmert. Er holte aus und traf Rumbold mit einem harten Hieb an der Schläfe.
    Rumbold stöhnte dumpf auf und sackte zusammen.
    „Es war das einzige, was mir übrigblieb“, sagte Nolan entschuldigend.
    Die anderen nickten nur.
    Nolan hob Rumbold auf die Schulter.
    „Wo ist das Schiff?“

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