Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tödliche Küsse

Tödliche Küsse

Titel: Tödliche Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
den Vortritt und schloss dann hinter sich die Tür.
    »Dies ist ein schwerer Tag für Sie, George.«
    »Ja, sehr schwer. Ich wollte fragen, ich muss ganz einfach wissen… gibt es etwas Neues? Gibt es irgendetwas Neues?«
    »Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Es gibt nichts, was ich Ihnen sagen könnte, was Sie nicht bereits aus den Medien erfahren haben dürften.«
    »Es muss doch noch etwas geben.« Unwillkürlich wurde seine Stimme laut. »Es muss doch einfach noch irgendetwas geben.«
    Auch wenn er einer der Verdächtigen war, empfand Eve ehrliches Mitgefühl mit ihm. »Wir tun alles, was in unserer Macht steht.«
    »Sie haben mit Marco, ihren Kindern, ja sogar mit Randy gesprochen. Falls sie irgendetwas wussten, falls sie irgendetwas gesagt haben, was Ihnen vielleicht weiterhelfen könnte, habe ich ein Recht darauf, es zu erfahren.«
    War er nervös? fragte sie sich. Oder war es einfach ein Zeichen seiner Trauer? »Nein«, sagte sie mit ruhiger Stimme. »Das haben Sie nicht. Ich kann Ihnen keine Informationen darüber geben, was die Gespräche oder anderweitige Nachforschungen ergeben haben könnten.«
    »Immerhin geht es um den Mord an der Frau, die ich geliebt habe!«, platzte es aus ihm heraus, und sein wächsernes Gesicht verdüsterte sich. »Vielleicht hätten wir sogar geheiratet.«
    »Hatten Sie die Absicht zu heiraten, George?«
    »Wir hatten darüber gesprochen.« Er fuhr sich mit leicht zitternder Hand über das angespannte Gesicht. »Wir hatten darüber gesprochen«, wiederholte er und wurde wieder blass. »Aber immer gab es gerade einen neuen Fall, irgendein neues Plädoyer, das es vorzubereiten galt. Schließlich dachten wir beide, wir hätten noch jede Menge Zeit.«
    Er ballte die Fäuste und wandte sich verlegen von ihr ab. »Ich möchte mich bei Ihnen dafür entschuldigen, dass ich Sie angeschrien habe. Ich bin im Moment einfach nicht ich selbst.«
    »Schon gut, George. Es tut mir wirklich Leid.«
    »Sie ist weg.« Seine Stimme klang leise, gebrochen. »Sie kommt nie wieder zurück.«
    Eve konnte nichts weiter tun, als ihn allein zu lassen, also verließ sie das Zimmer, schloss lautlos die Tür und rieb mit einer Hand ihre Narben, die vor Anspannung schmerzten.
    Auf dem Weg nach draußen gab sie Feeney ein diskretes Zeichen. »Du musst ein paar Nachforschungen anstellen«, erklärte sie im Gehen. »Uralter Fall, ungefähr zehn Jahre her, in einer der Spielhöllen im Sektor 38.«
    »Worum geht es, Dallas?«
    »Sex, einen Skandal und einen wahrscheinlich unbeabsichtigten Selbstmord.«
    »Verdammt«, sagte Feeney mit bekümmerter Stimme. »Und ich hatte gehofft, dass ich heute Abend endlich mal wieder ein Football-Spiel im Fernsehen gucken könnte.«
    »Das hier ist sicher mindestens ebenso unterhaltsam.« Sie erspähte Roarke, der der Blondine in seinen Wagen half, zögerte und ging dann dicht an ihm vorbei. »Danke für den Tipp, Roarke.«
    »Nichts zu danken, Lieutenant. Feeney«, fügte er mit einem kurzen Nicken in Richtung ihres Begleiters hinzu, ehe er selbst in seinen Wagen stieg.
    »Hey«, sagte Feeney, als der Wagen lautlos den Weg hinunter glitt. »Er scheint tatsächlich total sauer auf dich zu sein.«
    »Mir kam er vollkommen normal vor«, murmelte Eve und zerrte an der Fahrertür ihres eigenen Wagens.
    Feeney schnaubte. »Du hast wirklich einen ausgeprägten Spürsinn.«
    »Kümmer du dich um den Fall. Angeklagt war damals der gute Randall Slade.« Sie knallte die Tür des Wagens zu und verzog beleidigt das Gesicht.

7
    F eeney wusste, Eve würden die Dinge, die er herausgefunden hatte, ganz sicher nicht gefallen. In Erwartung ihrer Reaktion schickte er ihr, da er ein weiser Mann war, die Ergebnisse der Suche folglich auch lieber per Computer, statt sie ihr persönlich ins Büro zu bringen.
    »Ich habe die Informationen in der Sache Slade«, erklärte er, sobald sein trauriges Hundegesicht auf dem Monitor erschien. »Ich schicke sie dir durch. Ich – ah – habe noch eine Weile hier zu tun. Bisher habe ich erst ungefähr zwanzig Prozent der Typen überprüft, die Towers hinter Gitter gebracht hat. Das Ganze geht ziemlich langsam voran.«
    »Versuch, die Sache zu beschleunigen, Feeney. Wir müssen das Feld der Verdächtigen unbedingt einengen.«
    »Okay. Dann schicke ich die Daten jetzt mal los.« Sein Gesicht verschwand vom Bildschirm, und stattdessen erschien der Polizeibericht aus Sektor 38.
    Eve runzelte die Stirn, als sie die Daten überflog. Es gab nicht viel, was ihr nicht

Weitere Kostenlose Bücher