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Tödliche Küsse

Tödliche Küsse

Titel: Tödliche Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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dass stündlich Flieger den Atlantik überquerten. »Aber es ist nun mal mein Job, ein möglichst klares und umfassendes Bild zu kriegen. Sie sind nicht verpflichtet, mir eine Antwort auf meine Frage zu geben. Aber diese Information bekomme ich ohne große Mühe auch woanders.«
    Einen Moment lang zuckten seine Kiefermuskeln. »Ungefähr achthunderttausend.«
    »Und Sie können diese Schulden nicht begleichen?«
    »Ich bin weder übermäßig reich noch übermäßig arm, Lieutenant Dallas«, erklärte er steif. »Meine Schulden werden in Kürze bezahlt sein.«
    »Wusste Ihre Mutter darüber Bescheid?«
    »Ebenso wenig bin ich ein kleines Kind, Lieutenant, das, sobald es sich das Knie aufschlägt, Hilfe suchend zu seiner Mutter laufen muss.«
    »Sie und Randall Slade haben gemeinsam gespielt?«
    »Ja. Allerdings hatte meine Schwester etwas dagegen, weshalb Randy dieses Hobby aufgegeben hat.«
    »Aber erst, nachdem er selbst einen beachtlichen Schuldenberg aufgetürmt hatte.«
    Ebenso wie zuvor sein Vater bedachte David sie plötzlich mit einem kalten, harten Blick. »Davon ist mir nichts bekannt. Über solche Dinge pflegen wir nicht miteinander zu sprechen.«
    Und ob ihr über solche Dinge miteinander sprecht, dachte Eve, ging jedoch nicht weiter auf seine Antwort ein. »Und als er vor ein paar Jahren Schwierigkeiten im Sektor 38 hatte? Waren Sie zu dem Zeitpunkt ebenfalls dort?«
    »Sektor 38?« Er bedachte sie mit einem überzeugend verständnislosen Blick.
    »Ein Spiel-Satellit.«
    »Ich fliege öfter mal übers Wochenende rüber nach Vegas II, aber ich erinnere mich nicht, jemals ein Kasino im Sektor 38 aufgesucht zu haben. Ich habe keine Ahnung, wovon Sie sprechen.«
    »Spielen Sie Roulette?«
    »Nein, das ist ein Spiel für Narren. Randy spielt es ganz gerne. Ich bevorzuge Black Jack.«
    Randall Slade wirkte nicht gerade wie ein Narr. Er sah aus wie ein Mann, der alles und jeden, der ihm jemals in den Weg kam, mühelos zur Seite räumen würde, ohne seinen Schritt auch nur zu verlangsamen.
    Ebenso wenig entsprach er ihrem Bild von einem Modedesigner. Er trug einen schlichten, schwarzen Anzug ohne die derzeit so modernen Zierknöpfe und Tressen. Und auch seine großen Hände erinnerten weniger an einen Künstler als vielmehr an einen Handwerker.
    »Ich hoffe, Sie fassen sich kurz«, sagte er im Ton eines Mannes, der es gewohnt war, Befehle zu erteilen. »Mirina hat sich oben hingelegt. Ich will sie nicht lange allein lassen.«
    »In Ordnung, ich fasse mich kurz.« Eve sagte nichts, als er ein goldenes Etui aus der Tasche zog, eine von zehn schlanken schwarzen Zigaretten herausnahm und sie sich zwischen die Lippen steckte. Zigarettenrauchen war gesetzlich verboten, doch sie wartete schweigend, bis er den Glimmstengel angezündet hatte. »Wie war Ihre Beziehung zu Staatsanwältin Towers?«
    »Freundschaftlich. Sie hätte in Kürze meine Schwiegermutter werden sollen. Uns beide verband eine tiefe Liebe zu Mirina.«
    »Sie war also mit Ihnen als Partner ihrer Tochter einverstanden.«
    »Ich habe keinen Grund, etwas anderes zu denken.«
    »Sie haben beruflich sehr von Ihrer Beziehung zu Angelini Exports profitiert.«
    »Das ist natürlich wahr.« Der Rauch, den er ausblies, verströmte einen leichten Duft nach Zitrone und Minze. »Ich hoffe allerdings, dass auch die Angelinis von ihrer Beziehung zu mir profitiert haben.« Er musterte Eves grauen Anzug. »Dieser Schnitt und diese Farbe sind beide unglaublich wenig schmeichelhaft für Sie. Vielleicht hätten Sie ja Lust, sich mal einige von meinen Sachen hier in New York anzusehen.«
    »Ich werde es mir überlegen, vielen Dank.«
    »Es missfällt mir, attraktive Frauen in unattraktiven Kleidern herumlaufen zu sehen.« Er lächelte und überraschte Eve mit seinem aufflackernden Charme. »Sie sollten leuchtendere Farben und schmalere Schnitte tragen. Eine Frau mit Ihrer Figur kann sich das durchaus leisten.«
    »Das hat man mir schon einmal gesagt«, murmelte sie und dachte an Roarke. »Sie stehen im Begriff, eine sehr reiche Frau zu heiraten.«
    »Ich stehe im Begriff, die Frau zu heiraten, die ich liebe.«
    »Dann ist es zumindest ein glücklicher Zufall, dass sie reich ist.«
    »Allerdings.«
    »Schließlich können Sie durchaus Geld gebrauchen.«
    »Tun wir das nicht alle?«, fragte er vollkommen ungerührt, wenn nicht sogar belustigt.
    »Sie haben Schulden, Mr. Slade. Hohe, unbezahlte Schulden bei Leuten, die einem, um an ihr Geld zu kommen, ziemlich große Schmerzen

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