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Tödliche Küsse

Tödliche Küsse

Titel: Tödliche Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Ungerührt trat er an einen Sessel, setzte sich und streckte seine langen Beine aus. »Und inwiefern stecke ich bis zur Halskrause in dieser Sache drin, Lieutenant?«
    »Dir hat das verdammte Kasino gehört, in dem Slade gespielt hat. Dir hat das dreckige, kleine Hotel gehört, in dem die Frau gestorben ist. In deinem Höllenloch ist eine illegale Nutte ihrem Gewerbe nachgegangen.«
    »Eine unlizenzierte Gesellschaftsdame in Sektor 38?« Er sah sie lächelnd an. »Nun, das ist natürlich ein großer Schock für mich.«
    »Mach dich nicht über mich lustig. Es gibt eine Verbindung zwischen dir und diesem Mordfall. Mercury war bereits schlimm genug, aber das hier geht viel tiefer. Du hast in dem Fall damals eine offizielle Aussage gemacht.«
    »Natürlich habe ich das.«
    »Warum machst du es mir so schwer, deinen Namen aus dieser Sache rauszuhalten?«
    »Ich habe kein Interesse daran, dir irgendetwas schwer oder leicht zu machen, Lieutenant.«
    »Also gut.« Wenn er derart kalt sein konnte, konnte sie es auch. »Dann bringen wir die Befragung am besten einfach hinter uns und klappen die Akte danach zu. Du hast Slade gekannt.«
    »Eigentlich nicht. Das heißt, nicht persönlich. Tatsächlich hatte ich die ganze Sache und auch ihn vollkommen vergessen, bis ich ein paar Nachforschungen angestellt habe. Hättest du vielleicht gerne eine Tasse Kaffee?«
    »Du hattest vergessen, dass du in einen Mordfall verwickelt gewesen warst?«
    »Ja, genau.« Lässig spreizte er die Hände. »Schließlich war das weder meine erste noch meine letzte Begegnung mit der Polizei. Wenn man es genau sieht, Lieutenant, ging mich die ganze Sache im Grunde gar nichts an.«
    »Sie ging dich nichts an«, wiederholte sie. »Du hattest Slade aus deinem Kasino werfen lassen.«
    »Ich glaube, das hatte der Manager des Ladens bereits für mich erledigt.«
    »Aber du warst zu der Zeit dort.«
    »Ja, ich war dort. Oder zumindest irgendwo auf dem Gelände. Unzufriedene Gäste werden häufig zänkisch. Ich habe der Sache zu Anfang keine allzu große Bedeutung beigemessen.«
    Sie atmete tief ein. »Wenn die Sache so unwichtig für dich war, dass du sie sogar vergessen konntest, warum hast du dann das Kasino, das Hotel, alles, was dir in Sektor 38 gehört hat, innerhalb von achtundvierzig Stunden nach Cicely Towers’ Ermordung verkauft?«
    Einen Moment lang blickte er sie schweigend an. »Aus persönlichen Gründen.«
    »Roarke, bitte sag es mir, damit ich sichergehen kann, dass es keine Verbindung zwischen dem damaligen Vorfall und dem aktuellen Mord gibt. Ich weiß, dass der Verkauf nichts mit dem Mord an Towers zu tun hat, aber es wirkt einfach nicht sauber. Persönliche Gründe reichen einfach nicht.«
    »Mir schon. Oder zumindest haben sie mir zum Zeitpunkt des Verkaufs gereicht. Sag mir, Lieutenant Dallas, glaubst du allen Ernstes, ich hätte beschlossen, Cicely Towers mit der Jugendsünde ihres zukünftigen Schwiegersohnes zu erpressen, sie von irgendeinem Mittelsmann ins West End locken und ihr, als sie nicht kooperieren wollte, die Kehle aufschlitzen lassen?«
    Am liebsten hätte sie ihn ganz einfach gehasst dafür, dass er sie in die Position versetzte, ihm antworten zu müssen. »Wie ich bereits sagte, habe ich zu keiner Zeit geglaubt, dass du etwas mit ihrem Tod zu tun hattest. Aber du hast mich in eine Lage gebracht, in der wir uns einfach mit dir beschäftigen müssen. Was uns kostbare Zeit und Leute raubt, die wir sonst darauf verwenden könnten, ihren Mörder zu fassen.«
    »Fahr zur Hölle, Eve.« Er sagte es leise, derart ruhig und leise, dass ihre Kehle zu brennen begann.
    »Was willst du von mir, Roarke? Du hast gesagt, du würdest mir helfen, hast gesagt, ich könnte deine Beziehungen nutzen. Und jetzt machst du mir, nur weil du sauer auf mich bist, die Arbeit unnötig schwer.«
    »Ich habe es mir eben anders überlegt«, erklärte er mit abweisender Stimme, erhob sich, trat hinter seinen Schreibtisch und bedachte sie mit einem Blick, der ihr mitten ins Herz schnitt.
    »Wenn du mir nur sagen würdest, warum du alles verkauft hast. Der Zeitpunkt des Verkaufs kann doch unmöglich reiner Zufall sein.«
    Einen Moment lang dachte er an seine Entscheidung, einige seiner nicht ganz legalen Unternehmen neu zu organisieren und sich derer, die sich nicht umstrukturieren ließen, einfach zu entledigen. »Nein«, murmelte er. »Ich glaube nicht, dass ich das tun werde.«
    »Warum bringst du mich in eine solche Position?«, wollte sie von ihm

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