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Tödliche Küsse

Tödliche Küsse

Titel: Tödliche Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Verdachts hast, ich hätte etwas damit zu tun, dass den beiden Frauen die Kehle durchgeschnitten wurde, dann habe ich einen noch viel größeren Fehler gemacht, als ich bisher dachte. Und wenn du mir tatsächlich ganz einfach Löcher in den Bauch fragen willst, Lieutenant, lass mich dir sagen, dass mir meine Zeit für solche Dinge einfach zu kostbar ist.« Er nahm den Recorder vom Schreibtisch und drückte ihn ihr unsanft in die Hand. »Wenn du das nächste Mal hier auftauchst, bring also besser einen Haft- oder Durchsuchungsbefehl mit.«
    »Ich versuche nur, dich als Verdächtigen auszuschließen.«
    »Hast du das immer noch nicht getan?« Er trat hinter seinen Schreibtisch und ließ sich müde in den Sessel sinken. »Ich habe ein für alle Mal genug von dieser Sache. Also sieh zu, dass du verschwindest.«
    Ihr Herz klopfte derart wild und ihre Knie waren so weich, dass sie ehrlich überrascht war, als sie auf dem Weg in Richtung Tür nicht stolperte. Mühsam rang sie nach Luft.
    Roarke saß hinter seinem Schreibtisch, schimpfte sich selbst einen Narren und drückte den Knopf, um das Türschloss zu verriegeln. Zur Hölle mit ihr, und auch zur Hölle mit ihm selbst, aber er ließe sie ganz sicher nicht so einfach gehen.
    Gerade als er den Mund öffnen wollte, um etwas zu sagen, drehte sie sich, Zentimeter vor der Tür, noch einmal zu ihm um und sah ihn mit zornblitzenden Augen an. »Also gut. Verdämmt, also gut, du hast gewonnen. Ich fühle mich hundeelend. War nicht genau das deine Absicht? Ich kann nicht mehr schlafen, und ich kann auch nicht mehr essen. Es ist, als wäre etwas in meinem Inneren zerbrochen, sodass ich kaum noch meine Arbeit machen kann. Bist du jetzt zufrieden?«
    Erste vorsichtige Erleichterung löste die kalte Faust, die sein Herz seit Tagen in eisiger Umklammerung gehalten hatte. »Sollte ich das sein?«
    »Schließlich bin ich hier, oder etwa nicht? Ich bin hier, weil ich einfach nicht mehr anders konnte.« Sie zerrte die Kette unter ihrem Hemd hervor und kam zurück in Richtung Schreibtisch. »Ich trage sogar das verdammte Ding.«
    Der Diamant, den sie ihm vors Gesicht hielt, verströmte eine lebendige, geheimnisvolle Glut. »Wie gesagt, er steht dir.«
    »Du hast ja keine Ahnung«, murmelte sie und schwang zu ihm herum. »Er gibt mir das Gefühl, eine Idiotin zu sein. Also gut, dann bin ich eben eine Idiotin. Ich werde hier einziehen. Ich werde die Beleidigungen dieses Roboters, den du einen Butler nennst, ertragen. Ich werde Diamanten tragen. Nur – « Sie brach ab und hob schluchzend die Hände vors Gesicht. »Ich kann einfach nicht mehr.«
    »Nicht. Um Himmels willen, hör bitte auf zu weinen.«
    »Ich bin einfach müde.« Sie wiegte sich tröstend hin und her. »Ich bin einfach müde, das ist alles.«
    »Beschimpf mich.« Erschüttert und erschreckt von ihrem wilden Schluchzen, sprang er von seinem Stuhl auf. »Wirf mir was an den Kopf. Versetz mir einen Kinnhaken.«
    Als er die Arme nach ihr ausstreckte, trat sie eilig einen Schritt zurück. »Nicht. Wenn ich mich schon derart zur Närrin mache, brauche ich wenigstens einen Moment.«
    Statt auf sie zu hören, zog er sie eng an seine Brust. Zweimal versuchte sie, sich ihm zu entwinden, doch beide Male zog er sie entschieden zurück, und schließlich schlang sie ihm verzweifelt die Arme um den Hals. »Geh nicht weg.« Sie vergrub ihr Gesicht an seiner Schulter. »Bitte geh nicht weg.«
    »Ich gehe nirgendwo hin.« Zärtlich strich er ihr erst über den Rücken und dann über den Kopf. Gab es etwas Verblüffenderes oder etwas Erschreckenderes für einen Mann als eine in Tränen aufgelöste starke Frau? »Ich war die ganze Zeit hier. Ich liebe dich, Eve, und zwar so sehr, dass ich es beinahe nicht ertrage.«
    »Ich brauche dich. Ich kann es nicht ändern. Ich brauche dich, obwohl ich dich nicht brauchen will.«
    »Ich weiß.« Er trat einen Schritt zurück, legte eine Hand unter ihr Kinn und zwang sie sanft, ihm ins Gesicht zu sehen. »Irgendwie werden wir damit zurechtkommen müssen.« Er küsste erst die eine und dann die andere tränennasse Wange. »Ich kann einfach nicht ohne dich leben.«
    »Du hast gesagt, dass ich verschwinden soll.«
    »Ich habe die Tür verriegelt.« Er verzog den Mund zu einem leisen Lächeln, ehe er sie küsste. »Wenn du noch ein paar Stunden gewartet hättest, wäre ich zu dir gekommen. Ich saß heute Abend hier und habe ziemlich erfolglos versucht, es mir auszureden. Und dann kamst du urplötzlich hier

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