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Tödliche Küsse

Tödliche Küsse

Titel: Tödliche Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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die Verbindung zwischen dir und den beiden toten Frauen nicht gelöst.«
    »Was es schwierig für dich macht, weil dein Name wiederum mit meinem in Verbindung steht oder zumindest stand.«
    »Damit komme ich zurecht.«
    »Warum hast du dann derart abgenommen?«, wollte er von ihr wissen. »Warum hast du dann solche Ringe unter den Augen? Warum wirkst du dann so unglücklich?«
    Sie zerrte ihren Recorder aus der Tasche und stellte ihn wie eine Barriere unsanft zwischen ihnen beiden auf den Tisch. »Du musst mir alles sagen, was du über diese Frauen weißt. Jede Kleinigkeit, auch wenn sie auf den ersten Blick noch so bedeutungslos erscheint. Verdammt, verdammt, verdammt, ich brauche Hilfe. Ich muss wissen, warum Towers mitten in der Nacht ins West End gefahren sein könnte. Warum Metcalf sich extra schick gemacht hat und um Mitternacht in den Innenhof hinausgegangen ist.«
    Er drückte seine Zigarette aus und erhob sich langsam von seinem Platz. »Du traust mir eindeutig zu viel zu, Eve. So gut habe ich Cicely gar nicht gekannt. Wir hatten geschäftlich miteinander zu tun, aber privat waren wir nicht mehr als flüchtige Bekannte. Du musst bedenken, woher ich komme und in welcher Position sie sich befand. Und was Yvonne betrifft, hatten wir eine Zeit lang schlicht und einfach ein Verhältnis. Ihre Energie und ihr Ehrgeiz haben mir gefallen. Ich wusste, wie ehrgeizig sie war. Sie wollte ein Star werden, und sie hätte es verdient. Aber über die intimen Gedanken beider Frauen kann ich dir beim besten Willen keine Auskunft geben.«
    »Du hast ein Gespür für Menschen«, widersprach sie ihm. »Du hast das Talent, ihnen hinter die Stirn zu schauen. Du bist nie wirklich von jemandem überrascht.«
    »Von dir schon«, murmelte er leise. »Und zwar jeden Tag aufs Neue.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Erzähl mir, warum sich Yvonne Metcalf deiner Meinung nach mitten in der Nacht auf dem Hof hinter ihrem Haus mit jemandem treffen würde.«
    Er nippte an seinem Brandy und zuckte mit den Schultern. »Ihrer Karriere, ihrer Hoffnung auf Berühmtheit, der Aufregung oder der Liebe wegen. Wahrscheinlich in genau dieser Reihenfolge. Sie war deshalb so sorgfältig zurechtgemacht, weil sie eine geradezu bewundernswerte Eitelkeit besaß. Der Zeitpunkt des Treffens war ihr sicherlich egal. Sie war sehr impulsiv, so impulsiv, dass einem in ihrer Gegenwart nie langweilig wurde.«
    Eve atmete leise aus. Das war es, was sie brauchte. Er konnte ihr helfen, die Opfer zu Lebzeiten zu sehen. »Gab es andere Männer?«
    »Sie war schön, unterhaltsam, intelligent und hervorragend im Bett. Ich könnte mir demnach vorstellen, dass es in ihrem Leben jede Menge Männer gab«, sagte er nach ein paar Augenblicken.
    »Eifersüchtige, zornige Männer?«
    Er zog eine Braue in die Höhe. »Meinst du jemanden, der sie umgebracht haben könnte, weil sie ihm nicht gab, was er von ihr wollte oder brauchte?« Er sah sie ausdruckslos an. »Das wäre natürlich möglich. Aus diesen Gründen könnte ein Mann einer Frau sicher sehr großen Schaden zufügen. Aber nimm zum Beispiel mich. Ich habe dich trotz allem nicht - oder zumindest noch nicht – umgebracht.«
    »Hier geht es um einen Mordfall, Roarke. Also mach dich bitte nicht über mich lustig.«
    »Denkst du etwa, mir steht der Sinn danach, mich über dich lustig zu machen?« Er überraschte sie beide, indem er das halb leere Glas quer durch das Zimmer an die Wand warf, wo es mit einem lauten Knall in tausend Scherben sprang. »Du kommst einfach ohne Vorwarnung und ohne Einladung hier hereingesplatzt und erwartest, dass ich wie ein gut trainierter Hund brav Männchen mache, während du mich verhörst. Du stellst mir Fragen nach Yvonne, einer Frau, die ich sehr gern hatte, und erwartest, dass ich dir unbekümmert Antwort gebe, während du an nichts anderes denkst als daran, dass ich mit dieser anderen im Bett gewesen bin. Und da meinst du, ich würde mich noch über dich lustig machen wollen?«
    Sie hatte ihn auch vorher schon zornig erlebt. Für gewöhnlich zog sie seinen Zorn seiner eisigen Beherrschtheit vor, doch ihre allzu straff gespannten Nerven schienen zusammen mit dem Glas zerborsten zu sein. »Hier geht es nicht um uns, und das hier ist auch kein offizielles Verhör. Es ist ein Gespräch mit einem Menschen, der mir nützliche Informationen geben kann. Ich mache lediglich meinen Job.«
    »Das hier hat nichts mit deinem Job zu tun, das wissen wir beide ganz genau. Falls du auch nur den Hauch eines

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