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Tödliche Küsse

Tödliche Küsse

Titel: Tödliche Küsse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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wieder etwas anderes im Magen als immer nur Koffein.« Er nahm ein Glas vom Nachttisch und hielt es ihr hin.
    Eve bedachte die helle pinkfarbene Flüssigkeit mit einem skeptischen Blick. »Was ist das?«
    »Es ist gut für dich. Trink.« Um sicherzugehen, dass sie tatsächlich trank, hielt er ihr das Glas schließlich persönlich an die Lippen. Natürlich hätte er ihr das Energiepräparat auch als Tablette geben können, doch er kannte ihre Abneigung gegen alles, was einem Medikament nur im Entferntesten ähnlich sah. »Es ist etwas, woran in einem meiner Labors gearbeitet wird. In ungefähr sechs Monaten müsste es auf den Markt kommen.«
    Sie kniff die Augen zusammen. »Dann bin ich also das Versuchskaninchen?«
    »Es ist vollkommen sicher.« Lächelnd stellte er das leere Glas zur Seite. »Bisher ist kaum jemand daran gestorben.«
    »Haha.« Seltsam entspannt und gleichzeitig merkwürdig munter lehnte sie sich wieder zurück. »Ich muss ins Büro. Auf meinem Schreibtisch türmen sich die Akten zu anderen Fällen.«
    »Du brauchst ein bisschen Ruhe.« Ehe sie widersprechen konnte, hob er abwehrend die Hand. »Einen Tag. Oder auch nur einen Nachmittag. Ich hätte es gern, dass du die Zeit mit mir verbringst, aber wenn du sie für dich allein brauchst, ist das auch okay.«
    »Ich nehme an, ein paar Stunden könnte ich tatsächlich frei machen.« Sie setzte sich auf und schlang ihm ihre Arme um den Nacken. »Was für ein Freizeitprogramm schwebt dir denn so vor?«
    Grinsend drückte er sie zurück auf die Matratze. Dieses Mal war Zeit für Zärtlichkeit und Raffinesse.
    Eve war nicht weiter überrascht, als sie bei ihrer Rückkehr ins Büro zahlreiche Nachrichten vorfand. Bereits seit Jahren war der Sonntag kein Ruhetag für sie. Auf der Diskette waren ein Anruf von Nadine, einer von dem arroganten Frettchen Morse, einer von Yvonne Metcalfs Eltern und ein paar kurze Sätze von Mirina Angelini.
    »Du kannst ihnen ihre Trauer nicht abnehmen, Eve«, erklärte Roarke in ihrem Rücken.
    »Was?«
    »Den Metcalfs. Ich sehe dir an, was du denkst.«
    »Ich bin alles, woran sie sich im Augenblick klammern können.« Zur Bestätigung des Erhalts der Anrufe drückte sie auf einen Knopf. »Sie müssen einfach wissen, dass sich jemand um ihre tote Tochter kümmert.«
    »Dazu würde ich gerne etwas sagen.«
    In Erwartung eines Vortrags über Ruhepausen, Objektivität oder professionelle Distanz rollte sie mit ihren Augen. »Spuck’s aus, damit ich mich endlich an die Arbeit machen kann.«
    »Ich habe schon mit jeder Menge Cops zu tun gehabt. Ich bin ihnen ausgewichen, habe sie bestochen, ausgetrickst oder bin ihnen ganz einfach davongelaufen.«
    Amüsiert setzte sie sich auf eine Kante ihres Schreibtischs. »Ich bin nicht so sicher, ob du mir das erzählen solltest. Deine Akte ist verdächtig sauber.«
    »Natürlich ist sie das.« Er küsste sie spontan auf die Nasenspitze. »Schließlich habe ich gut dafür bezahlt.«
    Sie zuckte zusammen. »Wirklich, Roarke, was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß.«
    »Die Sache ist die«, fuhr er ungerührt fort. »Obwohl ich, wie gesagt, im Verlauf der Jahre zahllose Cops erlebt habe, muss ich einfach sagen, dass du die beste bist.«
    Sie sah ihn überrascht an. »Tja, nun.«
    »Es ist geradezu überwältigend, wie du um jeden Preis für die Toten und für die Trauernden einstehst.«
    »Halt die Klappe.« Verlegen rutschte sie auf der Kante des Schreibtisches herum. »Ich meine es ernst.«
    »Das solltest du lieber zu Morse sagen, wenn du ihn zurückrufst und er dir mit seiner widerlichen Nörgelstimme auf die Nerven geht.«
    »Ich rufe ihn ganz sicher nicht zurück.«
    »Du hast die Nachrichten initialisiert.«
    Sie lächelte vergnügt. »Seine habe ich – peinlich, peinlich - versehentlich vorher gelöscht.«
    Lachend hob er sie vom Tisch. »Mir gefällt die Art, wie du deine Arbeit machst.«
    Zärtlich fuhr sie ihm mit den Fingern durch die Haare, ehe sie versuchte, sich ihm zu entwinden. »Im Moment hinderst du mich daran, überhaupt etwas zu machen. Also tritt bitte wenigstens einen Schritt zurück, während ich Mirina Angelini anrufe, um zu sehen, was sie von mir will.« Sie schob ihn zur Seite und gab die Nummer ein.
    Einen Moment später zeigte der Bildschirm Mirinas bleiches, angespanntes Gesicht. »Ja, oh, Lieutenant Dallas. Danke, dass Sie so schnell zurückrufen. Ich hatte schon befürchtet, vor morgen nichts von Ihnen zu hören.«
    »Was kann ich für Sie tun, Ms.

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