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Toedliche Luegen

Toedliche Luegen

Titel: Toedliche Luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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herauszufordern.
    Jasdans Behauptung ging ihr nicht aus dem Kopf. Glaubte dieser Witzbold ernsthaft, sie würden sich lieben! Schon möglich, dass es ein bisschen Zuneigung zwischen ihnen gab. Ein klein wenig ganz sicher. Oder war es doch lediglich pures sexuelles Verlangen? Und wenn schon? Immerhin lag ihre letzte Affäre …
    Großer Gott, mit Answer hatte sie vor einem halben Jahr den letzten Mann gehabt! Wer wollte es ihr also verübeln, wenn sie sich von diesem heißblütigen Franzosen, dem wenigstens zur Hälfte spanisches Blut durch die Adern rauschte, küssen und verführen ließ, ohne dass wahre Liebe im Spiel war?
    Vergnügt wedelte Jasdan mit Beates Tasche vor ihrer Nase. „Also, es bleibt dabei? Zwei Einzelzimmer für euch wie im Hotel? Ich habe eine der süßen Mäuse an der Rezeption ausgehorcht, obwohl sie sich natürlich auf das Geschäftsgeheimnis berief und den Schutz der Privatsphäre ihrer Gäste, aber …“
    „Ich kann mir lebhaft vorstellen, wie du zu Höchstform aufgelaufen bist, um die Kleine wie eine Zitrone auszuquetschen.“
    „Ich k onnte es einfach nicht glauben.“ Der Schalk war seiner Stimme anzuhören. „Aber nachdem ich endlich einen Blick in den Computer werfen durfte, war ich überzeugt.“
    Beate zuckte mit der Schulter und stimmte schließlich in sein Gelächter ein. Sie klang etwas nervös und Jasdan war klar, mit seinem Scherz einen empfindlichen Nerv bei seiner Freundin getroffen zu haben.
    Wie selbstverständlich legte er seinen Arm um ihre Schulter und raunte ihr zu: „Oh, Bea! Bea, ich glaube dir kein einziges Wort!“ Er feixte und platzte dann mit seiner Belustigung laut heraus. Sein Lachen war wie er selber – offen, ehrlich und von unendlicher Herzlichkeit.
    Warum sollte sie sich selbst noch länger etwas vormachen, wenn sogar Jasdan sie durchschaute? Sollte sie ihm jetzt wirklich gestehen, dass sie von brennender Begierde erfüllt war und von hemmungslosem Sex mit Alain träumte? Herrlich aufregende Träume, die sie zu ihrem Bedauern alleine träumte. Und dass sie sich stattdessen mit körperlichem und emotionalem Hunger und unbefriedigter Leidenschaft zufriedengeben musste.
    Warum eigentlich nicht? Er würde sie verstehen.
    Jasdans Augen blitzten. E s mutete ganz so an, als könnte er jeden einzelnen ihrer Gedanken erahnen. Überschwänglich umfasste er sie mit beiden Armen und drückte ihr spontan einen Kuss auf den Mund, bevor er sie übermütig hinter sich her die Treppe nach oben zog.
    „Ihr macht euch gegenseitig etwas vor , vertraue meiner Menschenkenntnis, Bea. Ihr seid wie geschaffen füreinander. Also gut, zwei Zimmer. Zur Strafe hilfst du mir, die Betten zu beziehen.“
    Vor geraumer Weile war Alain zwar ohne Dor nröschenkuss, dafür aber von albernem Gekicher und aufgeregtem Gackern der beiden Freunde geweckt worden. Mit zusammengebissenen Zähnen und stechendem Herzschmerz verfolgte er ihr Gespräch und verfluchte seine verrückte Idee, Beate unbedingt nach Deutschland begleiten zu wollen. War sie etwa gar nicht Suses wegen nach Steinbach gekommen? Hatte sie vielleicht bereits vor ihrer Abreise gewusst, dass sich dieser ungehobelte Bursche hier herumtreiben würde?
    Wie die Antwort auch immer lauten mochte, eines jedoch hatte er nicht vergessen: Bea hatte nicht mit ihm fahren wollen.
    Jetzt glaubte er zu wissen , warum.
    Seine Eingeweide verkrampften sich qualvoll, als er das unbekümmerte Lachen von Bea und Jasdan aus dem oberen Stockwerk hörte. Sie verstanden sich offen sichtlich bestens. Wenn sie wenigstens so viel Anstand besitzen würden zu warten, bis er nicht mehr hier war! Mit ihm hatte Bea … noch nie … niemals derart …
    Die Augen fielen Alain zu, w ährend sich heilsamer Schlaf über ihn senkte.
    Morgen … nach Hause …
     
    Selbstverständlich machte er am nächsten Morgen keinerlei Anstalten, nach Paris zurückzukehren. Ein Blick in Beates strahlendes Gesicht genügte, um ihn vergessen zu lassen, wie sie am Abend zuvor Jasdan Reichelt schamlos um den Hals gefallen war.
    Das hatte sie doch auch bei ihm probiert.
    Mit Erfolg, wie er sich zerknirscht eingestehen musste. Und wer weiß, bei wie vielen anderen vor ihm! Aber was war schon ein Kuss? Vielleicht gehörte diese unbekümmerte Großzügigkeit zu ihrem Leben wie das Atmen und Essen? Hatte Beate nicht ebenfalls zur See fahren wollen? Möglicherweise mit den gleichen Hintergedanken wie diese männermordende Suse? Beates wenig schmeichelhaften Kommentar zu den offenbar häufig

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