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Toedliche Luegen

Toedliche Luegen

Titel: Toedliche Luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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sagen, wie ich das hasse!“
    „Ich will es bis an mein Lebensende hören, immer wieder, weil ich es liebe, wenn du dich d arüber ereiferst und mit mir schimpfst.“
    Was sollten denn diese Anspielungen schon wieder? Bis an mein Lebensende klang verdammt nach für immer und das gehörte – auch auf die Gefahr hin, dass sie sich damit wiederholte – nicht zu ihrem aktiven Wortschatz. Sie ignorierte seine liebevolle Stichelei und verdrehte lediglich die Augen, während sie Alain am Ärmel in ihr Zimmer zog und nach einem spähenden Blick über den Flur leise die Tür hinter sich schloss.
    „Ich dachte, du wärst gar nicht zu Hause. Pierre hat getan, als würdest du Tag und Nacht an deine m Doktorhut basteln und hättest keine Zeit, nicht mal für … um … deine Nichte zu begrüßen.“
    Mit wild klopfenden Herzen standen sie sich gegenüber, unschlüssig, verlegen, und wagten kaum einen Blick. Doch unter all den auf sie ein stürzenden Gefühlen überwogen unübersehbar Glück und die Freude, wieder in der Nähe des anderen zu sein.
    „ Meine liebe, kleine Nichte, du stotterst“, neckte Alain und seine Worte waren nicht mehr als ein Hauch an Beates Ohr. „Mache ich dich nervös?“
    „ Nein.“
    Sie spürte, wie sich ihre Nackenhaare vor Erregung auf stellten, und schloss für einen kurzen Moment die Augen. Regelrecht aus dem Gleichgewicht gebracht stolperte sie ein Stück zurück. Sie verschränkte hastig die Hände ineinander, als würde sie befürchten, Alain um den Hals zu fallen und ihn vor Verlangen zu Boden zu reißen.
    „Ja“, stieß sie atemlos hervor und knetete ihre Finger. „Natürlich machst du mich nervös.“
    Er trat einen Schritt vor. „Ich habe dich ebenfalls schrecklich vermisst“, raunte er ihr zu. „Es war fast schon peinlich, wie sehr ich mich nach dir gesehnt habe.“
    „Vermisst? Ha! Bilde dir bloß keine Schwachheiten ein. Wer sagt denn, dass ich dich vermisst habe?“
    Ich! Und wie ich dich vermisst habe! Ich konnte während der letzten Nächte in Steinbach kaum schlafen, weil du nicht mehr in meiner Nähe warst.
    „Nun, ich nehme an … i ch hatte gehofft … Wie lange haben wir uns eigentlich nicht gesehen?“
    „Genau sechs Tage und sieben Stunden. Wieso?“
    Ein ersticktes Lachen war seine Antwort. „Aber du hast mich kein bisschen vermisst, wie?“
    Erst in diesem Augenblick ging Beate auf, dass er sie hereingelegt hatte und sich über seinen gelungenen Scherz und ihr verdutztes Gesicht wie immer köstlich amüsierte.
    „Mit dir rede ich nie wieder ein Wort“, grollte sie und wendete sich von ihm ab, die Arme trotzig vor der Brust verschränkt. „Kein einziges, kannste wissen.“
    Sie lächelte still in sich hinein, als sie spürte, wie Alain sie von hinten umarmte. Seine sam tweiche Stimme streichelte sie. „Wir müssen nie mehr reden. Kein einziges Wort, Bea, mein Ehrenwort darauf, solange ich dich nur ansehen und berühren darf, in deiner Nähe bin und weiß, dass es dir gut geht.“ Behutsam drehte er sie an den Schultern zu sich.
    Die unerwartete In timität zwischen ihnen verwirrte sie, erregte sie. Sie glaubte zu schmelzen. Ihre Augen funkelten erwartungsvoll, als er ihr Gesicht zwischen seine Hände nahm und sich seine Lippen ihren näherten. Langsam. Ganz langsam.
    Viel zu langsam! Beate brauchte mehrere Anläufe, bis sie es schaffte, ihre Arme zu heben und ihm um den Hals zu legen. Nichts hatte sich geändert, nichts hatte sie vergessen. Seinen Duft. Die zärtliche Berührung seiner schlanken Finger, die durch ihr kurzes Haar wuselten, die starken Muskeln, die sie unter seinem weichen Hemd spürte, die Wärme seiner Haut.
    Ihn.
    „Gütiger Gott“, seufzte Beate.
    „Ich weiß, dass ich gut bin“, flüsterte er zurück. „Aber Gott?“
    Behutsam löste er ihre Hände in seinem Nacken und schob sie ein Stück von sich. Sein Kopf war wie leer gefegt. Ein seliges Lächeln lag um seinen Mund.
    „Das war …“, er atmete hektisch ein, „fantastisch“, und stieß die Luft aus.
    „Das war ein Überfall.“
    „Wir sollten das öfter tun.“
    „Ich werde es mir durch den Kopf gehen lassen.“ Sie grinste träge. „Falls ich jemals wieder denken kann.“
    „Hast du ebenso oft an mich gedacht wie ich an dich? Während du fort warst?“
    „Ich war viel zu sehr beschäftigt.“
    „Mit diesem kleinen Chaoten?“
    „Alain!“ Sie zog ihn spielerisch am Ohr. „Wie kommst du darauf? Ich war jeden Tag von früh bis spät bei Suse. Nix da, von wegen Jasdan

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