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Toedliche Luegen

Toedliche Luegen

Titel: Toedliche Luegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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und mit ihm beschäftigt sein.“
    „ Du hast mir nicht erzählt, dass Suse einen Bruder hat. Und dass du … dass du ihn magst.“
    Sie gab ihm keine Antwort. Stattdessen beugte sie sich nach vorn und sah ihm von unten herauf in die Augen. Erstaunt schüttelte sie den Kopf und musterte ihn erneut mit gerunzelter Stirn.
    „Und er mag dich ebenfalls. Und zwar so sehr, dass er dich am liebsten auf der Stelle zu Boden gerissen und vernascht hätte, als er dich entdeckt hat. Mitten auf der Straße!“
    „ Wiedersehensfreude nennt sich das. Und wir haben uns eine wahrhaft lange Zeit nicht gesehen. Im Übrigen ist Jasdan vollkommen harmlos.“
    „ Er ist ein Mann. Wenn auch ein ziemlich mickriges Exemplar“, setzte er verächtlich hinzu.
    Sie lachte, als sie jedoch Alains vor Zorn blitzende Augen und den verbissenen Gesichtsausdruck bemerkte, wurde sie so plötzlich ernst, wie der Groschen fiel. „Ach so, das ist es, worum es hier die ganze Zeit geht.“
    „Worum?“, hakte er nach.
    „Nichts.“
    „Nichts bedeutet immer was.“
    „Wollen wir es in deinem Interesse nicht einfach dabei belassen?“, schlug sie vor.
    Er dachte darüber nach. Ungefähr eine Sekunde lang.
    „Nein“, beharrte er eigensinnig, wenngleich ihm klar war, dass er das besser nicht hätte tun sollen.
    „Du hast es so gewollt“, ergab sie sich achs elzuckend. „Du bist eifersüchtig auf Jan.“
    „ Ja.“
    Es war entwürdigend, es zuzugeben. Aber er war nun einmal ein Mann, der tat, was getan werden muss. Er mochte keine halben Sachen. Und in diesem Fall gab es entweder ein Ja oder Nein.
    „Eifersüchtig“, wiederholte sie fassungslos.
    Er hob die gespreizten Hände und setzte eine herrlich unschuldige Miene auf. Sein theatralischer Seufzer brachte Beate zum Lachen. „Das bin ich. Ist das verwunderlich?“
    Sie starrte Alain an, als wäre ihm ein Elefantenrüssel gewach sen. Sie konnte es einfach nicht fassen, was er da ausgesprochen hatte. Und er war bei diesem Geständnis nicht einmal eine Spur verlegen geworden, obwohl Eifersucht ganz bestimmt nicht zu den schmeichelnden Attributen für einen zertifizierten Supermann zählte. Seine Feststellung hatte ganz selbstverständlich geklungen. Und sein Mienenspiel verriet, dass ihn ihre Reaktion mehr erstaunte als die Tatsache, dass er über seine Gefühle sprach.
    „ Er ist der Bruder meiner Freundin“, erklärte sie gedehnt. „Mehr nicht. Ein Freund.“
    „ Hab ich’s nicht gesagt?! Ein Freund“, echote er.
    „Ein sehr guter Freund sogar. Außerdem war mir Jasdan ein besserer Bruder, als meine eigenen Brüder es je hätten sein können.“
    „ Vom ersten Augenblick an war mir klar, dass er viel mehr für dich ist“, beharrte Alain finster.
    „Trotzdem hast du mich eine Woche allein mit ihm gelassen?“
    „Was hätte ich denn machen sollen?“ Sein Bedauern war nicht zu überhören. „Du hättest mir ohne Zögern den Hals umgedreht wie einer fetten Weihnachtsgans, wenn ich gegen deine Entscheidung interveniert hätte. Ist es nicht so?“
    Fasziniert beobachtete er, wie ein Strahlen ihr Gesicht erhellte. Seine heldenhafte Selbstbeherrschung brach in sich zusammen. Zaghaft erst und ganz vorsichtig berührten seine Lippen ihren Mund. Es war eine stumme Frage an Beate, wie sie auf seinen neuerlichen Angriff reagieren würde.
    Denn dieses Mal w ürde es kein Begrüßungskuss sein.
    Dieses Mal ging es um sehr viel mehr. Um alles.
    Ahnte er nicht, wie lange sie schon darauf wartete, wie sehr sie sich nach seinen Berührungen sehnte? Ihr Körper gab ihm eine eindeutige Antwort, woraufhin er sie näher zu sich zog. Befriedigt hörte er das ungleichmäßige, immer schneller werdende Pochen seines Herzens. Oder war es Beates Herz, das Luftsprünge vollführte? Der Schlag ihrer Herzen verschmolz ineinander, wurde eins. Seine Zunge erkundete mit lässiger Ruhe ihren Mund, streichelte und neckte sie, so als hätte er alle Zeit der Welt und könnte sich keine angenehmere Art vorstellen, sie zu verbringen.
    Ihre Finger wanderten über sein Gesicht , bis sie ihn lachend von sich stieß, den Zeigefinger auf seinen Mund legte und den Kopf schüttelte. „Bist du ganz sicher, dass Pierre außer Haus ist? Ich möchte nicht, dass er uns hier überrascht.“
    „Was interessiert mich Pierre?“ Alain winkte ab und zog sie wieder an seine Brust. „Ich habe momentan andere Probleme. Küss mich“, forderte er ganz unromantisch und seine Hände wanderten zu ihrem Gesäß, pressten ihre Hüften gegen

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