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Tödliche Option

Tödliche Option

Titel: Tödliche Option Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Meyers
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Ich brauche keine
einzige von deinen Fragen zu beantworten, aber du mußt auf meine antworten.«
    »Sagte er, nachdem er sie wild und
leidenschaftlich geliebt, ihr ein üppiges Mahl gekocht und sie mit Wein
abgefüllt hatte, um ihre angeborene Zurückhaltung zu überwinden.«
    »Angeborene Zurückhaltung. Das ist gut. Sprich,
Lady, oder ich schleppe ich eigenhändig auf die Wache.« Er verschränkte wieder
die Arme.
    Sie wurde rot und trat ihn mit den nackten Füßen
unterm Tisch. »Ich glaube, etwas an unserer Beziehung ist absolut nicht in
Ordnung. Du hast alle Rechte.«
    »Ich bin eben Italiener«, sagte er. »Außerdem
ist es mein Beruf.« Er griff in die Innentasche seines Jacketts, das über der
Stuhllehne hing, und holte tatsächlich sein kleines schwarzes Notizbuch vor.
»Was, sagtest du, hattest du dort zu tun?«
    »Ich habe nichts gesagt, aber wenn du es wissen
mußt, wir beraten Luwisher Brothers.« Sie schnitt ihm ein Gesicht.
    »Kanntest du Goldie Barnes?«
    »Nicht gut. Wir haben uns gegrüßt, mehr nicht.«
Sie sah ihn ernst an. »Wurde er ermordet?«
    »Was weißt du über die anderen dort? Hoffritz
und seine Mannschaft.« Er blätterte die Seiten um, und sie sah, daß er einige
wohlbekannte Namen aufgeschrieben hatte. Hoffritz, Bird, Gorham, Munchen.
    »He, ich glaube, ich werde hier benutzt. Das ist
nicht fair. Sag mir nur eines. Wurde Goldie ermordet? Ich werde keine weiteren
Fragen stellen. Er sah aus, als würde er ersticken, als hätte er einen
Asthmaanfall.«
    »Er sah aus, als würde er ersticken?«
wiederholte Silvestri. »Was zum Teufel sagst du da, Les? Willst du mir
erzählen, daß du dort warst, um Gottes willen?«
    »Na sicher war ich dort. Ich habe dir gesagt,
daß ich zu einem Essen bei einem Geschäftsführer gehe. Du hörst mir nie zu.«
    »Ich kann’s nicht glauben.« Er schlug auf den
Tisch, daß die leeren Teller klirrten. »Wie kennst du bloß jeden...«
    »Es ist mein Beruf, jeden in Wall Street zu
kennen. Und New York ist sowieso eine kleine Stadt. Ich komme nie irgendwohin,
ohne daß mir jemand über den Weg läuft, den ich kenne oder der jemanden kennt,
den ich kenne.«
    »Ach, vergiß es. Mit wem warst du dort — nicht
zufällig mit Hoffritz?« Er war sarkastisch, und sie konnte das Kichern nicht
zurückhalten.
    »Chris Gorham.«
    »Ach du dickes Ei!«
    »Wirst du mir jetzt über Goldie Bescheid sagen?«
    »Nein.« Er räumte die Teller zusammen und trug
das Geschirr in die Küche.
    Sie folgte ihm und begann, die Spülmaschine einzuräumen.
»Du hast mir schon gesagt, daß du wegen eines Mordes dort warst.«
    »Wer, ich? Daran kann ich mich nicht erinnern.«
    »Doch, als die Aufzugtür sich schloß.«
    »Ich redete von der Hitze.«
    Sie gab ihm einen Stoß. »Es macht mich wütend, wenn
du das tust.«
    »Wenn ich was tu?« Er zog sie an sich und küßte
sie. Er schmeckte süß, nach Wein und Tomaten. »Du kannst wirklich hilfreich
sein, weil du die Spieler kennst.«
    »Stimmt«, murmelte sie in sein Hemd. »Was geben
Sie mir, wenn ich kooperiere, Officer?«
    Er lachte und ließ seine Hand langsam über ihren
Rücken wandern. »Gott, ich sage dir äußerst ungern etwas, weil du garantiert
dafür sorgst, daß du in die Sache hineingezogen wirst.«

 » Nun komm schon, Silvestri, finde dich
damit ab, ich stecke bereits drin, wenn auch nur am Rande.« Es war Morgen, und
Wetzon stand in der offenen Tür zum Bad und sah ihm beim Rasieren zu.
    »Ach, verdammt«, sagte er. »Goldie Barnes wurde
allem Anschein nach vergiftet.«
    »Was heißt das — allem Anschein nach?«
    »Genau das, Les.«
    »Erfahre ich sonst nichts? Eine Hand wäscht die
andere?«
    »Nein.«
    »Warum hast du den Fall?«
    »Weil es während meiner Schicht passiert ist.«
    »Aha.« Sie runzelte die Stirn. »Es macht
unheimlich Spaß, hier herumzuhängen und nichts zu erfahren.«
    Sein Spiegelbild grinste sie an. »Ich möchte,
daß du mir alles sagst, was du weißt. Für uns ist erst mal jeder und jede
verdächtig.«
    Sie überlegte einen Augenblick. »Es müssen
hundert Personen bei dem Essen gewesen sein, Silvestri. Das sind ziemlich viele
Verdächtige. Und alles sagen, was ich weiß...« Sie hielt inne, weil sie sich
fragte, ob dies der richtige Zeitpunkt sei, ihm mitzuteilen, was Smith getan
hatte. »Ich habe da ein moralisches Problem.«
    Er zog seine Augenbraue hoch und fuhr sich mit
einem Kamm durch das lichter werdende Haar. »Ich höre.«
    Sie ließ ihn vorbei und folgte ihm in das
aufgeräumte

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