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Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi

Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi

Titel: Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rex Kusler
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liegen. Der Laden hat ein Exemplar, das mit unserem identisch ist.«
    »Glauben Sie, dass er in einer ihrer Filialen gekauft wurde?«
    »Nicht unbedingt. Der Verkäufer sagt, es ist eine gängige Marke, die man in jedem Baumarkt bekommt, und in einer Menge anderer Läden. Vielleicht wurde er auch übers Internet gekauft.«
    »Wo war er?«
    »Ungefähr zehn Meter vom Straßenrand am Hollywood Boulevard, auf der östlichen Seite, hinter einem Kreosot-Busch.«
    »Sie sind mit Mel einfach dort vorbeigefahren und haben ihn gefunden?«
    »Nein. Jemand hat bei der Polizei angerufen und gesagt, er hätte in den Nachrichten von dem Mord gehört. Er ist zufällig die Straße entlanggefahren und hat dabei den Hammer gesehen. Und dann hat er es der Polizei gemeldet.«
    Snows Sandwich brannte in der Pfanne an und fing an zu qualmen. Er nahm es mit dem Pfannenheber heraus und legte es auf den Teller. »Wissen Sie, woher der Anruf kam?«
    »Von einem Münztelefon an einer Tankstelle. Vegas Valley Road, Ecke Nellis.«
    »Das ist komisch«, sagte Snow. »Warum hat er nicht sein Handy benutzt?«
    »Ich kenne eine Menge Leute, die noch keins haben«, sagte Alice.
    »Aber woher wollen Sie wissen, dass es die Mordwaffe ist? Vielleicht ist er nur aus dem Pick-up von einem Bauarbeiter gefallen und dann hat ein Kojote ihn hinters Gebüsch geschleppt.«
    Alice kicherte. »Sie sind wirklich witzig, Jim, aber ich glaube nicht, dass der Hammer von einem Bauarbeiter war.«
    »Warum nicht?«
    »Jemand hat ihn in Bleichmittel getunkt«, sagte Alice. »Ich konnte es riechen. Ich glaube nicht, dass Bauarbeiter ihre Werkzeuge mit Bleichmittel reinigen.«

19
    An einem warmen Sonntagabend um halb zehn parkte Jim Snow seinen Hyundai Sonata vor dem fünfeinhalb Meter langen Motorboot. Draußen waren es fünfundzwanzig Grad, bei Windstille und wolkenlosem Himmel. Das ideale Wetter, um einem Mordfall auf den Grund zu gehen.
    Er stieg aus, schlenderte zu dem Heckbalken des Bootes hinüber und schlug dreimal mit der Faust dagegen.
    »Hey, Willie, sind Sie da?«, sagte er.
    Niemand antwortete oder rührte sich. Er klopfte noch einmal. »Willie.«
    Er holte die LED-Taschenlampe aus der Tasche, machte zwei Riemen los und hob die Abdeckplane an der Ecke hoch. Er leuchtete mit dem hellen Strahl aus neun LED-Leuchten in das Innere des kleinen Bootes und sah, dass niemand drin lag.
    Er zog die Plane wieder über die Ecke, machte die Riemen fest und seufzte. Er überlegte, ob er wieder zu seinem Wagen zurückkehren und es für heute genug sein lassen sollte. Der alte Landstreicher war womöglich längst über alle Berge und fuhr auf einem Güterzug mit unbestimmtem Ziel durchs Land. Aber dann fiel ihm das Flussbett ein. Willie hatte ihm erzählt, dass er manchmal dort übernachtete.
    Er sprang wieder ins Auto, fuhr zum Eingangstor und gab den Polizeicode ein. Dann verließ er das Gelände und stellte den Wagen außerhalb auf einem der Besucherparkplätze ab. Er lief außen am Zaun entlang und dann über das unbebauteGrundstück, überquerte die Feuerwehrzufahrt und tastete sich vorsichtig den Geröllhang hinunter ins Flussbett.
    Es war kühler hier unten am Wasser, wenn auch nur wenig davon übrig war. An manchen Stellen war es gerade mal ein paar Zentimeter tief. Aber soweit er im Licht seiner Taschenlampe sehen konnte, war das Flussbett größtenteils trocken. Das Abflusswasser von Las Vegas, das durch diese Rinne in den Lake Mead floss, wurde hier von den Tamarisken aufgesogen, sodass für das Schilfgras und andere Sträucher und Pflanzen, die sich in diesem trockenen Wüstenklima verzweifelt behaupteten, kaum etwas übrig blieb.
    Und diese Tamarisken waren überall. Mit ihren Ästen und Zweigen, die in alle Richtungen wucherten, ließen sie das Flussbett wie einen kleinen städtischen Dschungel aussehen. Snow hatte in der Zeitung gelesen, dass man versucht hatte, sie niederzubrennen. Aber sie wuchsen einfach wieder nach, manchmal mit einer Geschwindigkeit von bis zu vier Metern im Jahr.
    Zu seiner Linken, am Fuß der Böschung, die er gerade hinabgestiegen war, fand Snow eine Lücke in dem riesigen Gestrüpp. Ein kleiner Pfad verlief hier durch das Schilfgras und führte in den dichtesten Teil des Dschungels hinein. Er folgte ihm und hielt den Lichtstrahl der Taschenlampe vor sich auf den Boden gerichtet.
    Nach etwa zwölf Metern endete der Pfad in einer kleinen Lichtung von knapp fünf Metern Durchmesser. In ihrer Mitte lag ein zweieinhalb Meter langes und

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